Datenanalyse: Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland

Aktuell zählt Risklayer 32.024 Fälle von Corona-Infektionen in Deutschland (Stand 24.03.2020). (Bild: James Daniell, KIT/Risklayer) James Daniell, KIT/Risklayer
Aktuell zählt Risklayer 32.024 Fälle von Corona-Infektionen in Deutschland (Stand 24.03.2020). (Bild: James Daniell, KIT/Risklayer)
Zeitliche Entwicklung der Corona-Pandemie in Deutschland. Seit sieben Tagen reduziert sich die tägliche Neuinfektionsrate, heute auf etwa 11 Prozent (Stand 24.03.2020). (Bild: Andreas Schaefer et al.) Andreas Schaefer et al.
Zeitliche Entwicklung der Corona-Pandemie in Deutschland. Seit sieben Tagen reduziert sich die tägliche Neuinfektionsrate, heute auf etwa 11 Prozent (Stand 24.03.2020). (Bild: Andreas Schaefer et al.)
Überblick der Corona-Infektionen auf Landkreisebene sowie auf Stadt- und Gemeindeebene in Baden-Württemberg. (Bild: Johannes Brand, KIT) Johannes Brand, KIT
Überblick der Corona-Infektionen auf Landkreisebene sowie auf Stadt- und Gemeindeebene in Baden-Württemberg. (Bild: Johannes Brand, KIT)

Aktuelle Daten über die Entwicklung der Corona-Pandemie sammelt das Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM) des KIT gemeinsam mit der Risklayer GmbH, einer Analysedatenbank zur Risikobewertung. In Karten bietet das Team einen schnellen Überblick über die Ausbreitung des Virus in Deutschland und weltweit, zudem werden Risikogebiete bis hinunter zur Kreisebene identifiziert.
Die Daten fließen auch in die viel zitierten Zahlen der Johns-Hopkins-Universität ein. In Deutschland nutzen Tagesspiegel und ZDF sie für ihre Darstellungen.

„Unser Ziel ist es, einen Überblick über die Anzahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen im Vergleich zur Bevölkerung zu erstellen“, sagt James Daniell, Wissenschaftler des KIT und Mitgründer des Spin-offs Risklayer GmbH. Das Team nutzt offizielle Statistiken der Gesundheitsministerien sowie lokaler Regierungen. Bisher haben sie mit der Scraping-Methode – also dem Zusammenführen von Informationen durch gezieltes Sammeln der benötigten Daten von Webseiten – über 5000 Datenquellen analysiert. Außerdem haben sie eine CrowdSourcing-Initiative gestartet, um so mithilfe vieler Freiwilliger aus Deutschland die neuesten Daten zusammenzutragen. Dabei werten sie die Anzahl der Coronavirus-Fälle aus, aber auch demografische Informationen wie die Einwohnerzahl oder das Alter der betroffenen Personen. Sie unterscheiden dabei zwischen absoluten sowie relativen Fallzahlen in Bezug zur Bevölkerungsdichte. „Momentan gibt es kein offenes Portal, das auf Kreisebene die Daten bündelt und auswertet – deshalb machen wir das“, so Daniell. „Je genauer wir Risikozonen identifizieren, desto besser können wir uns schützen.“ Es sei außerdem möglich, auf Grundlage der ausgewerteten Informationen Trends zu beobachten und so Schätzungen für die Zukunft zu erstellen. Diese hingen aber auch stark von staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ab.

Ständige Aktualisierungen, auch auf globaler Ebene, können auf der Twitter-Seite von Risklayer verfolgt werden.

Weitere Informationen:

twitter.com/risklayer
risklayer-explorer.com/event/100/detail
cedim.kit.edu

 

swi, 24.03.2020, aktualisiert am 07.04.2020