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Abstandhalten hat auch was mit Respekt zu tun

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Neue Normalität hält immer mehr Einzug in unseren Alltag. Dazu gehören auch in Thüringen und Sachsen Masken, Abstand wo möglich, das Einhalten von Hygieneregeln und reduzierte Kontaktbeschränkungen. Diese Maßnahmen werden uns noch eine Weile begleiten. Ihre Effektivität spiegelt sich in den vielversprechenden (niedrigen) Zahlen von Neu-Infektionen, die hoffentlich Ermüdungserscheinungen in der Bevölkerung genauso trotzen wird, wie den unverantwortlichen Profilierungsbemühungen fehlgeleiteter Landespolitiker.

Neben der Freude über das schöne Wetter mit den langen Wochenenden sollten wir uns nicht nur am befriedigenden Ist-Zustand des Pandemie-Verlaufs erfreuen, sondern daran arbeiten unser Gesundheitssystem noch besser und resistenter zu machen. Dazu gehört die Stärkung der Digitalisierung in der Medizin. Während wir immer noch auf die Proximity-Tracing-App warten, beschäftigt sich der Bundestag mit dem PDSG, in dem viele Regelungen zur Ausgestaltung der ePA enthalten sind. Die Corona-Krise hat die Notwendigkeit einer besseren Vernetzung der Leistungserbringer auf Basis des einzelnen Patienten nochmal eindrucksvoll illustriert. Genau das ermöglicht die ePA!

Deshalb wünschen wir den Parlamentariern gute Beratungen, und unseren Lesern weiterhin Alles Gute

Ihr Jörg F. Debatin

ZAHL DES TAGES

72%

der befragten Deutschen halten die pandemiebedingten Restriktionen im öffentlichen Leben für angemessen und verständlich.

Quelle: Edelman Trust Barometer 2020 "Vertrauen und die COVID-19-Pandemie“

Auswahl digitaler Unterstützungs-Tools

Kais Nerdiger Nachmittag, Mi, 27. Mai, 14 Uhr
Webinar: Schwerpunkt Terminologien

Die cocos-Initiative hat drei Kernbereiche: Datensätze und -elemente, Terminologien und FHIR Profile. Nachdem vergangene Woche FHIR beleuchtet wurde, geht es nun weiter. Der korrekte Umgang mit Terminologien ist ein wichtiger Aspekt der Interoperabilität und gleichzeitig deren größte Herausforderung. Der neue HL7 Standard “FHIR” verfügt über umfangreiche Features, die die Verwaltung und Nutzung von Terminologien erleichtern sollen. Wir stellen diese vor und demonstrieren die Funktion der FHIR Terminology-API anhand von praktischen und nachvollziehbaren Beispielen.

Mit von der Partie ist diesmal Simone Heckmann, CEO der Gefyra GmbH, eines der Unternehmen, die sich vor allem mit FHIR beschäftigen.

Zur Anmeldung

 

Was Pflegekräfte wollen

Fachkräftemangel, Überlastung und fehlende Anerkennung – abseits der aktuellen Situation hat das Sturzprophylaxe-Startup Lindera eine Umfrage unter Pflegekräften durchgeführt. Wie blicken sie auf die Zukunft ihres Berufsbildes? Was sind die Erwartungen? Worauf setzen insbesondere junge Beschäftigte ihre Hoffnungen und welche Rolle spielen digitale Gesundheitsanwendungen dabei?

Die Umfrage unter Beschäftigten im Pflegebereich zeigt dabei deutlich: Der Mensch soll im Mittelpunkt stehen. So bedeutet moderne Pflege für knapp die Hälfte der Befragten (48,3 Prozent), dass sie mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten haben. Diesem zentralen Aspekt folgen die Forderung nach hohen Qualitätsstandards in der Pflege (36,1 Prozent) sowie einem besseren Ansehen für ihren Beruf (31,6 Prozent). Was dabei spannend ist: Insbesondere für junge Menschen im Pflegeberuf ist die Einhaltung hoher qualitativer Standards entscheidend in einer modernen Pflege (53,6 Prozent).

Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

 

Wissensdatenbank und intelligente Entscheidungshilfe für Pflegende

Das, was Amboss für die Medizin ist, möchte ein norwegisches Unternehmen gerne mit VAR für Pflegekräfte in Deutschland einführen. In Konkurrenz zu Pflegewissen aus den Häusern Elsevier oder Thieme, bietet das Unternehmen noch zusätzlich zur Wissensdatenbank, die von Pflegenden aus der Praxis ständig aktualisiert wird, eine Plattform für berufsbegleitende Weiterbildung an. Inwiefern die beworbenen Schnittstellen zu KIS und Pflegesoftware auch für den hiesigen Markt gelten, muss bitte selbst herausgefunden werden.

 

DGIM-Tutorial: Covid-19 Update zu Hygiene

Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin bietet seit einigen Wochen Video-Tutorials rund um das Thema Covid-19 an. Das Weiterbildungstool ist nicht nur zertifiziert, sondern punktet durch die Einbeziehung internationaler Expert*innen, die wiederum ihre Erfahrungen und Learnings aus den jeweiligen Ländern mit einbringen. Am Donnerstag, 28. Mai geht es zwischen 14-15 Uhr um News – Hygiene – Virologie.

Wegen des erwartbaren hohen Zuspruchs wird um Anmeldung gebeten.

 

Pro-bono-Angebote aus der IT-Branche

Viele Mitglieder des Bundesverbands der IT-Hersteller für das Gesundheitswesen (bvitg) haben im Laufe der vergangenen Wochen ganz neue Lösungen und Verbesserungen alter Tools entwickelt und veröffentlicht: Beispielsweise eine App, die als schnelle Entscheidungshilfe für Bürgerinnen und Bürger dient oder ein Tool zum selbstständigen Erfassen von behandlungsrelevanten Informationen. Darüber hinaus bieten einige der bvitg-Mitglieder kostenlose Verbesserungen und Erweiterungen ihrer Produkte an oder stellen Lösungen, etwa im Bereich Telemedizin, aktuell kostenlos bereit. Als allgemeine Maßnahme haben zudem viele ihren Software-Support für Kunden deutlich ausgeweitet.

Eine kontinuierlich aktualisierte Auflistung der Angebote der bvitg-Mitgliedsunternehmen ist hier abrufbar.

„Niemand hat einen Masterplan“

Die Corona-Pandemie stellt Gesellschaft und Medizin vor neue Fragen. Welche Mittel sind erlaubt, wenn es um die Vermeidung einer nationalen Gesundheitskatastrophe geht? Wie können Interessen und Werte abgewogen werden? Und was kann Digitalisierung leisten? Ein Gespräch mit der Medizinethikerin Prof. Dr. med. Alena Buyx, Mitglied des Deutschen Ethikrats.

Der Deutsche Ethikrat hat in einer Empfehlung Ende März zur „Solidarität und Verantwortung in der Corona-Krise“ auf den epidemiologischen Imperativ Bezug genommen, wonach die Ausbreitung des Corona-Virus erheblich verlangsamt und die Infektionskurve abgeflacht werden muss. Ist der epidemiologische Imperativ in dieser Zeit auch der ethische?
Die Imperative widersprechen sich zum Teil. Der erste Imperativ des Gesundheitsschutzes will die Kapazität des Gesundheitswesens erhalten, der zweite Imperativ nimmt die Folgeschäden in den Blick und will diese möglichst minimieren. Es geht uns um ein Plädoyer für eine Verhältnismäßigkeit. Dieser Auftrag gilt nach wie vor für die Politik. 

Wäre eine Tracing-App ein milderes Mittel?
Eine Tracing-App wäre ein deutlich milderes Mittel, weil sie auf Freiwilligkeit beruht. Wir brauchen eine Vielzahl an Maßnahmen. Dazu gehören die Abstandsregel, Sicherheitsmaßnahmen wie Plexiglasscheiben, Masken in geschlossenen Räumen und die Hygieneregeln. An diese Maßnahmen sollten wir uns auf längere Sicht gewöhnen.

Mehrere medizinische Fachgesellschaften haben in dieser Woche die sofortige Öffnung von Kitas und Schulen gefordert und dies mit sonst gravierenden sozialen und gesundheitlichen Folgen der Schließungen begründet. Der Schutz von Lehrern, Erziehern, Eltern und Schülern stünde dem nicht entgegen.
Das ist eine sehr beachtliche Stellungnahme, die wir nicht ignorieren dürfen. Die empirischen Hinweise mehren sich, dass in der Gruppe der Kinder bis 10 die Übertragung und die eigene Infektion recht gering ist, aber wir brauchen noch mehr Forschung. Auf jeden Fall brauchen wir schon jetzt gute Konzepte, die eine weitere, verantwortliche Lockerung möglich machen.

Die Coronakrise ist die Stunde der Regierung und der Wissenschaft, die Fragen berühren aber die gesamte Gesellschaft. Wie lassen sich die Bürger besser einbinden, auch um Verschwörungstheorien entgegen zu wirken?
Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Bei der Partizipation der Bürger ist noch viel Luft nach oben. Ein positives Beispiel ist der Hackathon der Bundesregierung, der das kreative Potenzial der Zivilgesellschaft gezeigt hat. Auch Bürger können Experten sein. Sportvereine und Eltern an Schulen haben in dieser Krise ebenfalls Hygienekonzepte erarbeitet. Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung, die wir stärker nutzen sollten. Wenn Menschen mitgestalten, haben sie mehr Vertrauen in die Maßnahmen, weil sie sie besser verstehen und daran beteiligt waren.

Worin sehen Sie die ethischen Chancen der digitalen Medizin?
Digitale Tools wie die Datenspende-App des RKI, Tracing und auch das Testen zeigen das enorme Potenzial der digitalen Medizin, unser Leben in dieser Pandemie zu verbessern. Das muss jedoch ethisch verantwortlich gestaltet werden.

Das komplette Interview finden Sie hier.

 

Digitale Kluft wird „vor Ort“ überwunden

Der sogenannte EPatient Survey gibt jährlich Auskunft über die (digitalen) Gewohnheiten von Patienten und deren Nutzung digitaler Gesundheitsanwendung. In diesem Jahr stand die Befragung der 9.700 Teilnehmer ebenfalls unter dem Eindruck der Pandemie. Erstaunlich, dass analoge Gewohnheiten dennoch schwer zu durchbrechen scheinen.

Geblieben ist die Selbstbeschaffung an Informationen zu digitalen Versorgungslösungen. Aber Krankenkassen, Ärzte und Apotheker können die “digitale Kluft" ausgleichen. Noch immer beschaffen sich die Allermeisten ihre Informationen online selbst, auch wenn der Anteil der Netzsucher von 70 auf 66 Prozent stetig zurückgegangen ist (2019 zu 2020). Werbung in Massenmedien (14% auf 15%), Empfehlungen von Krankenkassen (16% auf 18%) und insbesondere von Arzt (9% auf 12%) und Apotheke vor Ort (3% auf 4%) nehmen als Verbreitungskanal an Bedeutung zu. Es gilt: Werden Gesundheits-Apps in der Versorgung vor Ort integriert, können sie helfen, die digitale Spaltung zu überwinden.

 

Diskussionspapier der Akademie für Ethik in der Medizin

Die Arbeitsgruppe "Pflege und Ethik" der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) hat ein Diskussionspapier zur „pflegeethischen Reflexion der Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19" veröffentlicht.

Anlass des Diskussionspapiers sei die „hohe Anerkennung", die der Pflege in der COVID-19-Pandemie zuteilwerde, heißt es in der Vorbemerkung der Stellungnahme. Das Papier soll zu der „notwendigen Differenzierung widersprüchlicher Anforderungen" beitragen, die sich in der Versorgung von COVID-19-Erkrankten ergäben, und Konsequenzen sowohl auf der Versorgungs- als auch auf der Entscheidungsebene aufzeigen.

 

Blutspende rettet Leben

Leider ist die Bereitschaft zur Blutspende mit dem Beginn der Lockerungen der Maßnahmen im Zuge der Pandemie stark zurückgegangen. Doch jetzt, wo die Krankenhäuser allmählich zurückfinden in ihren Regelbetrieb und die Operationsleistung hochgefahren wird, werden auch wieder Blutkonserven benötigt. Darum die eindringliche bitte: Geht Blut spenden, wenn es Euch möglich ist!

Für die Launen des Alltags

Koalafizierung des ESC!

Angesichts des abgesagten Eurovision Song Contests gab es dieses Jahr eine KI-Version #aisongcontest, mit offizieller Einbindung des Originals. Teilnahmekriterium war, dass wenigstens ein Teil der Songs mit KI entstanden sein musste. Gewonnen haben die Australier Uncanny Valley mit „Beautiful The World“, sie bereicherten Ihren Song mit Hilfe eines neuronalen Netzes, das auf die Geräusche von Koalas, Kookaburras und Tasmanischen Teufeln trainiert wurde, und gelangten so zu ihrem Siegeszug. Die Perle findet sich hier.

GOOD NEWS

Reisewarnungen sollen aufgehoben werden

Um einen Urlaub in anderen europäischen Ländern zu ermöglichen, soll laut Medien am 15. Juni die Warnung für Touristen in Teilen wegfallen. Es gibt aber Bedingungen.

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen, täglich aktualisiert, finden Sie auf unserer Webseite unter: Corona digital

 
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