Zur Web-Version

2021 gibt sich Mühe

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Welt hat sich in der vergangenen Woche grundlegend verändert: Joe R. Biden ist Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, die Mutation b.1.1.7. hat Deutschland erreicht, und wir befinden uns im ‚Mittelschweren Lockdown‘. Gleichzeitig hat der Roll-out der Impfstoffe begonnen und soll in den kommenden Wochen beschleunigt werden. Ausgerüstet mit FFP2 Masken und aufgerufen im Homeoffice zu verharren, bleibt uns in dieser Phase im Umgang mit der Corona-Krise nicht viel mehr als ein ‚Warten auf bessere Zeiten‘ - zumindest bis Mitte/Ende Februar.

Grund genug, dass wir uns wieder den Themen der Digitalisierung im Gesundheitswesen zuwenden. Und da hat sich im Verborgenen richtig viel getan: die Anzahl der gelisteten DiGA ist auf 10 gestiegen, viele Krankenhaus-Träger beschäftigen sich mit den Chancen des KHZG, die ersten ePAs wurden angelegt UND die ersten eRezepte GKV-Versicherter haben die Apotheken erreicht. Es gibt also auch gute Nachrichten in diesem noch jungen Jahr!

Im Übrigen wurde gestern der Gesetzentwurf zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege (DVPMG) vom Kabinett verabschiedet. Es gilt als weiterer Meilenstein auf dem Weg hin zu einem digitalen Gesundheitssystem. Ziel des Gesetzes ist es, mithilfe digitaler Helfer für die Pflege, mehr Telemedizin, elektronischer Patientenakten und eRezepten einer modernen Vernetzung den Weg zu ebnen - hin zu einem sichereren, patientenorientierteren Gesundheitswesen.

Es geht also weiter – trotz oder vielleicht gerade wegen Corona. Denn mehr als alles andere hat die Pandemie deutlich gemacht wie wichtig und hilfreich digitale Technologien in der Gesundheitsversorgung sein können. Sehen wir diese Phase also als Chance! Zwischenzeitlich aber halten wir Abstand, nutzen die FFP2 Masken und bleiben anständig.

Ihr Jörg F. Debatin

Zahl des Tages

130,5 Mrd.
Schulden hat der Staat bislang aufgenommen, um die durch die Corona-Pandemie erforderlichen Beihilfen zu stemmen – und damit rund 40% weniger als prognostiziert.

hih-Termine

Mittwoch, 17. Februar 2021 14.00 – 16:00 Uhr

(virtuelles) hih Webinar "KHZG – deep dive"

Im ersten Spin-off unseres KHZG-Webinars nehmen wir nun die ersten Fördertatbeständen näher ins Visier. Die erste Ausgabe befasst sich mit „Patientendaten in der Cloud (technisch und juristisch)“ und um das überaus wichtige Patientensicherheitsthema „Digitale Medikation“.


Aktualisiertes Programm:
Dienstag, 23.
– Freitag, 26. Februar

Digital Medicine Week (virtuell)
Idee, Konzept, Anmeldung: dmw.hih-2025.de

4 Tage, 4 ineinander verzahnte Konferenzen, ein Ziel -> den Alltag für Patient:innen zu verbessern.

Seien Sie dabei, wenn der hih die digitalen Pforten öffnet und erstmals Patient:innen und Medical Entrepreneur:innen, DiGA-Hersteller:innen, Forscher:innen und Evidenz-Expert:innen, medizinischen Fachgesellschaften, Zertifizierern und MDR-Expert:innen, Krankenkassen und Ärzt:innen nicht nur eine gemeinsame Bühne, sondern auch das Gemeinsame bietet.


Unsere Veranstaltungen sind kostenfrei, in der Regel ohne Anmeldung und für jedermann – Sie müssen nur zu gegebener Zeit auf unserer Startseite auf den Livestream-Link gehen.

Alle hih Veranstaltungen

Digitale Tools

Weiterentwicklungen des DiGA-Verzeichnisses – jetzt auch mit IOP

Rechtzeitig zum Jahreswechsel wurde die 10. DiGA ins Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte aufgenommen. Das spricht 1. für das funktionierende Prozedere und 2. für die Qualität der Anträge. Jetzt, wo dies weitgehend eingespielt ist, kommen Feinschliff und internationale Standards ins Spiel. Wir schauen mit Dr. Barbara Höfgen, Leiterin des Fachgebiets „DiGA-Fast-Track“ beim BfArM, auf die Lehren und die realisierten und angedachten Weiterentwicklungen des Registers und Prozesses.

Entspricht das Aufkommen der Anträge in etwa auch Ihren Erwartungen?
Wir haben bislang 50 Anträge auf Aufnahme erhalten. Das Verfahren ist gut angelaufen und funktioniert. Die ersten Anträge sind bereits direkt nach Eröffnung des Portals eingegangen. Die Qualität der Anträge ist meistens gut, so dass wir schnell inhaltlich bewerten können. Bei dem einen oder anderen Antrag mussten wir allerdings noch einige Informationen nachfordern und in einigen Fällen reichten die vorliegenden Daten nicht für eine Aufnahme aus, sodass sich der Hersteller entschlossen hat, den Antrag zurückzuziehen und später mit ergänzter Datenlage bzw. vorgenommener Nachjustierung neu einzureichen. Insgesamt sind wir mit dem Fast-Track und dem Engagement der Antragsteller sehr zufrieden.

Welche Reaktionen haben Sie von den Verschreibenden bisher wahrgenommen?
Es gab hier und da ein paar Rückfragen zu einzelnen DiGA, die gelistet sind. Bislang haben wir fast nur positive Rückmeldungen zum allgemeinen Verfahren. Zum Verzeichnis läuft eine Nutzerbefragung, die wir fortlaufend auswerten. Wir nehmen Verbesserungsvorschläge und Kritik sehr ernst und optimieren das Verzeichnis für alle Nutzenden kontinuierlich. Für uns ist auch das Verzeichnis ein lernendes System, das sich mit dem Feedback kontinuierlich weiterentwickelt.

Welche Änderungen rund um das Verzeichnis bringen Sie zu Beginn des neuen Jahres auf den Weg?
Nachdem wir vor Weihnachten umfangreiche Filtermöglichkeiten im Verzeichnis ergänzt haben, stellt das BfArM nun die Daten aus dem Verzeichnis zusätzlich zur benutzerfreundlichen Online-Ansicht auch in maschinenlesbarer Form zur Verfügung. Einen Zugriff auf diese Schnittstelle können alle in der Digitale-Gesundheitsanwendungen-Verordnung (DiGAV) genannten Institutionen beantragen, also z.B. Hersteller von Praxisverwaltungssystemen, Krankenkassen oder medizinische Fachgesellschaften.

Seit Anfang des Jahres kann dazu ein mit verschiedenen Stakeholdern abgestimmter Kerndatensatz über eine Programmierschnittstelle auf Basis des internationalen Standards FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources) abgerufen werden. Das von uns schon veröffentlichte Datenmodell sowie die Schnittstellenspezifikation wird in diesem Jahr sukzessive und in Abstimmung mit verschiedenen Beteiligten weiterentwickelt. In der Zwischenzeit können sich Berechtigte übergangsweise auch alle Daten der im DiGA-Verzeichnis veröffentlichten DiGA über eine maschinenlesbare Datei im JSON-Format herunterladen. Wir sind zuversichtlich, dass diese neuen Möglichkeiten der ergänzenden Datennutzung zu noch mehr Transparenz und Akzeptanz für das Verzeichnis beitragen und so einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung der nationalen eHealth-Infrastruktur leisten

Welche Verbesserungen im Prozess bzw. des Handlings versprechen Sie sich dadurch?
Insgesamt sollten die berechtigten Stakeholder noch einfacher und schneller alle wichtigen Informationen zu den im DiGA-Verzeichnis befindlichen DiGA ansehen und z.B. im Verordnungsprozess nutzen können.
Hier geht es zum vollständigen Interview

 

Für Gründer- und Innovationsinteressierte

Die Stiftung für Medizininnovationen Tübingen veranstaltet eine Online-Reihe für Startups aus der Medizinbranche. Am 4. Februar, 16 bis 19 Uhr, steht diese unter dem Titel „Wie kommt das Neue in die Medizin?“.
Anmeldung und Programm

@Patienten

Digital Medicine Week des hih stellt Patient:innen-Ideen in den Fokus

Es ist eine der größten Patientenumfragen der vergangenen Jahre. Fast 3.000 Patient:innen und ihre Angehörigen haben sich an der Umfrage des health innovation hub (hih) zu „Patientenbedürfnissen und Lösungen“ beteiligt. Im Mittelpunkt des Medical Venture Validation-Tracks stehen die Lösungen, die die Jury zur Weiterentwicklung empfohlen hat und die exemplarisch für Verbesserungen im Alltag mit einer Erkrankung entwickelt werden sollen.

 

Was ein Apotheker über 2021 denkt

Ralf König, Apotheker und Director Pharmacy des hih: „Es könnte das Jahr der Apotheker:innen werden. Sie haben durch Covid19 nicht nur eine noch größere Vermittler-Rolle in der Bevölkerung bekommen. Sie konnten sich auch – einmal mehr – als vertrauensvolle Ratgeber:innen in Krisenzeiten bewähren – und das bei dem so wichtigen Thema Gesundheit. In Zeiten, in denen sich die Patienten nicht mehr in Arzt-Praxen trauten, gingen sie eben in die Apotheke und holten sich dort einen Rat und nun auch die Masken auf Kassen-Gutschein, sobald deren Logistik geklärt ist.

Mit dem eRezept, dass ab Juli Einzug erhält, der ePA und der damit verbundenen digitalen Anbindung an die Praxen, haben sie die Chance gemeinsam mit den Ärzt:innen eine neue Experten-Rolle einzunehmen, als Wächter über die eMedikationspläne. Im Übrigen eine Rolle, die sie sich mit dem Pharmazie-Studium redlich verdienen. Damit geht ein Mehr an Sicherheit einher, das sich direkt auf das Gesundheitswesen auswirken wird, vor allem aber auch auf die Gesundheit der Patient:innen. ​

 

„Die Apotheke ist der Fels in der Brandung“

Seit Beginn des Jahres führt mit Gabriele Regina Overwiening zum ersten Mal eine Frau die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Im Interview „Die Apotheke ist der Fels in der Brandung“ erklärt sie, wie sie sich für einen bewussteren Umgang mit Medikamenten einsetzt, warum die Digitalisierung eine Chance für die örtliche Apotheke ist und wie die Ausgabe der kostenlosen FFP2-Masken läuft.

 

Digitale Anwendungen für die Pflege verabschiedet

Gestern wurde der Gesetzentwurf zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege (DVPMG) vom Kabinett verabschiedet. Es gilt als weiterer Meilenstein auf dem Weg hin zu einem digitalen Gesundheitssystem. Ziel des Gesetzes ist es, mithilfe digitaler Helfer für die Pflege, mehr Telemedizin, elektronischer Patientenakten und eRezepten einer modernen Vernetzung den Weg zu ebnen - hin zu einem sichereren, patientenorientierteren Gesundheitswesen.
Quelle

 

Kleiner Überblick „Impfstoff-Kunde“

Verzückt schaut die Welt derzeit auf die Pharmaindustrie, verbunden mit den sehnlichst erwarteten Erleichterungen für das allgemeine Leben, die jetzt schon die beiden zugelassenen Vaccinen verheißen. Welche Kandidaten könnten folgen, wie wirken sie und wo sind sie schon zugelassen? In der Zeit findet sich ein schöner Überblick über die zugelassenen Impfstoffe und die, die sich noch hoffnungsfroh in der Pipeline befinden bzw. sich kurz vor ihrer Zulassung wähnen.

Launen des Alltags

Tränen verdrückt vor Rührung haben wir hier

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, unser Partner bei der Digital Medicine Week tanzt. Grandios. Famos. Zauberschön. Die Mitarbeiter:innen des UKSH haben ein Zeichen gesetzt für Hoffnung und Unbeschwertheit - bei all dem Stress, den Belastungen und Strapazen!
Zum Video


Laut gelacht haben wir darüber

Auch wenn die Mitglieder der legendären Monty Python Combo nach und nach weniger werden, so haben sie dennoch ihren Fußabdruck hinterlassen und offensichtlich treue Fans – bis in die Tiefen des deutschen Datenschutzes!

Kritiker bitte nur einen Stein!
Zum Video

Good News

Puh! Aber vor Erleichterung …

Die Amtszeit Donald J. Trumps ist zu Ende. Jetzt regiert Joe R. Biden als 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika im Weißen Haus. Und als erste Amtshandlung hat er die USA wieder zum Partner des Pariser Klimaabkommens gemacht.

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite

 
hih - health innovation hub
des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
10115 Berlin

info@hih-2025.de
+49 30 847 11 340

Newsletter abonnieren | Newsletter abbestellen