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Die Stunde der Intensivmediziner

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Die Intensivmedizin in Deutschland steht vor ihrer sicherlich größten Belastungsprobe. Um diese Probe zu bestehen, wurden in den vergangenen Wochen umfangreiche Vorkehrungen getroffen. Dabei ging es zunächst um eine Ausweitung der Verfügbarkeit von Intensivkapazitäten. Elektive Eingriffe wurden abgesagt, um mehr der vorhandenen Betten für den Corona-Ernstfall zur Verfügung zu haben. Darüber hinaus wurden mehrere Tausend neue Intensivbetten geschaffen. Normalstationen wurden umgewandelt, Aufwachräume zu Intensivstationen umgerüstet und vieles mehr. Die Krankenhaus-Kenner wissen, welcher Aufwand nicht nur von Ärzten und Pflegenden, sondern auch von Medizintechnik, Facility Management und vielen anderen damit verbunden ist. All denen die diese Kapazitätserweiterung möglich gemacht haben, gilt unsere größte Anerkennung und Dank.

Sehr dankbar und beeindruckt bin ich auch von der Deutschen interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).  Sie haben den entscheidenden Impuls für den Aufbau eines digitalen Tools geliefert, das jetzt einen Überblick über die vorhandenen Intensivkapazitäten ermöglicht. Damit ist die Basis gelegt, Überlastungen Einzelner durch Übernahme Dritter auszugleichen.

Die Geschwindigkeit und Konsequenz, mit der sich die Intensivmediziner dieser Herausforderung gestellt haben, ist aller Ehre wert. Sie macht uns stolz auf die Gesundheitsversorgung in Deutschland. Jetzt wünschen wir nicht nur den Ärzten und Pflegenden, dass es nicht so schlimm kommen wird, wie befürchtet.

Bleiben Sie gesund und, wenn möglich zu Hause.

Ihr Jörg F. Debatin

ZAHL DES TAGES

28.031

ist, laut Statischem Bundesamt, die Gesamtzahl der Intensivbetten (ITS-Betten) in Deutschland, die im Jahresmittel 2017 zu 79 Prozent ausgelastet waren.

Auswahl digitaler Unterstützungs-Tools

Tracking von Intensivbetten

Nachdem vor wenigen Tagen, durch die Initiative der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), ein Intensivregister eingerichtet wurde, das die deutschlandweite Abfrage freier Beatmungsplätze in allen Kliniken ermöglicht, gibt es auch ein passendes Tool für das Tracking von Betten auf Klinikebene.
Miralytik.live unterstützt die Echtzeitsteuerung der Intensivkapazitäten über ein einfaches, webbasiertes Meldetool, das sowohl klinikweit, aber auch standortübergreifend funktioniert. Bei entsprechender Pflege sind auch Informationen wie die Erfassung gesperrter oder in Planung befindlicher Betten abrufbar inkl. Sperrgründe bzw. Hindernisse der Inbetriebnahme und Reservierungen mit Hinweis auf Standort / Station. 

 

Charité Online-Sprechstunde zu Corona

Bürger*innen, die befürchten, sich angesteckt zu haben, aber keine oder nur leichte Symptome haben, können sich ab sofort online beraten lassen. „Der Bedarf an Information und Beratung zu Covid-19 ist derzeit sehr hoch und viele Menschen, beispielsweise mit leichten Erkältungssymptomen, sind verunsichert. Digitale Lösungen für eine direkte, aber kontaktlose Beratung leisten hier einen Beitrag zum Schutz der Patienten und helfen, unsere Beschäftigten zu entlasten“, erklärt Dr. Peter Gocke, Chief Digital Officer (CDO) der Charité. Die Terminbuchung inkl. Videosprechstunde, die mithilfe von samedi umgesetzt werden, sind separat oder über die CovApp der Charité erreichbar: Über die App kann der Patient zukünftig auch seine Anamnese-Daten per QR-Code direkt über die Terminbuchung zur Verfügung stellen. Dies trägt zu einer schnelleren ersten Einschätzung einer Infektion mit dem Corona-Virus bei.

 

match4healthcare.de

Momentan wird jede helfende Hand im Gesundheitswesen gebraucht. Das sagten sich auch die Initiative Medis-vs-COVID19 und die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) und hauchten dem Projekt „match4healthcare“ Leben ein. Auf dem Bundeshackathon „WirvsVirus“ wurde der letzte Schliff getätigt – seitdem ist die Vermittlungsplattform live im Netz. Gesundheitseinrichtungen, Medizinstudierende sowie weitere Studierende und Auszubildende im Gesundheitsbereich können mit wenigen Klicks sich registrieren bzw. passende Helfende finden und direkt kontaktieren. Bundesärztekammer und Landesärztekammern unterstützen das Projekt, das für Deutschland und Österreich vermittelt.

 

Neue Initiativenblocks bei Amboss

Um die Studierenden bei ihrer Weiterbildung zu unterstützen und die Weiterführung der Lehre in Zeiten von Unischließungen zu unterstützen, hat die von Ärzten initiierte Lernplattform Amboss, neue Inhalte live geschaltet. Neben einem Crash-Kurs zum Klinikeinsatz – erstellt mit dem wichtigsten Wissen und den notwendigen Skills, sodass Studierende ad hoc Ärztinnen und Ärzte bestmöglich entlasten können, steht auch hier das Thema Covid-19 im Mittelpunkt.

Kurzfristig wurden zwei ergänzende Formate rund um COVID-19 live geschaltet – zum Einen eine Video-Anleitung zur Durchführung eines Abstrichs (für Ärzte) und zum Anderen zwei Podcast Folgen zu Beatmung bei COVID-19 - Teil 1 mit physiologischen Grundlagen & Teil 2 mit ARDS.

Virtuelles Krankenhaus NRW startet mit Schwerpunkt auf Intensivmedizin

Aus dem Studium kennen viele noch den Spruch, man müsse nicht alles wissen, sondern vor allem wissen, wo es steht / oder in diesem Fall, wen man fragen kann. Dieses Prinzip liegt auch dem virtuellen Krankenhaus NRW zugrunde, das gestern seinen Live-Betrieb startete. Unter der Federführung der Universitätskliniken Münster und Aachen können nun landesweit Kliniken durch den Einsatz von Tele-Intensivmedizin und -Infektiologie auf deren Expertise zurückgreifen. 
Angesichts der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie gewinnt das Virtuelle Krankenhaus verstärkt an Bedeutung, um der Patientenversorgung bei dem zu erwartenden hohen Bedarf an intensivmedizinischer und infektiologischer Behandlung und Expertise bei schwersterkrankten Covid-19-Patienten gerecht werden zu können. Im Verlauf des Jahres sollen auch andere Stationen mit aufgenommen werden.

 

Zentrale für Intensivbetten

Es gibt für die kommenden Wochen drei bestimmende Momente, die über Weh und Heil entscheiden werden. Hält sich die Bevölkerung an die #SocialDistancing Empfehlungen, wird sich endlich ein gesicherter Nachschub an Schutzkleidung organisieren lassen und werden die Intensivbetten ausreichen? Die kritischste Masse in der Corona-Krise ist vor allem das medizinische Personal, die – gefährdet am Krankenbett – schon seit Wochen am Limit sind.

Ein anderer Punkt ist die Anzahl der Beatmungsplätze, hier stocken die Berliner Krankenhäuser derzeit auf. Die Kapazität von Intensivbetten mit Beatmungsgeräten soll von 1045 vor dem Beginn der Krise verdoppelt werden. In allen großen Krankenhäusern laufen dazu die Arbeiten, ist Material bestellt und wird erwartet. Um den Überblick über die schweren Fälle zu behalten und eine bestmögliche Behandlung der Betroffenen zu gewährleisten, wurde mit Save Berlin@Covid 19, unter der Schirmherrschaft der Charité, jetzt eine offizielle Melde- und Verteilungsstelle eingerichtet, die dafür Sorge trägt. 

 

Wer gesund und fit ist, kann Blut spenden.

Blutpräparate sind für chronisch Kranke und Verletzte die einzige Überlebenschance – ob mit Corona oder ohne. 
Alle hier veröffentlichten Termine finden statt.

 

Für die Launen des Alltags

Schau hin!

Für alle, die sich Gedanken über den Medienkonsum der Kinder während der Homeoffice Zeiten der Eltern machen, hat die Initiative „Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht!“ sinnvolle Tipps und Webseiten speziell für die Corona-Krise bereitgestellt, für die Kategorien Spaß, Lernen, Filme, etc. gibt es Links, die beruhigen – zeitweise.

GOOD NEWS

Aus Mitgefühl wird Tatendrang. 

Die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt in der Bevölkerung sind groß. Engagierte richten ehrenamtliche Hilfsnetzwerke ein. In der Corona-School beispielsweise können Studierende Schülern Lernunterstützung anbieten. Bei BauersuchtHilfe.de helfen Freiwillige Landwirten in ihrer Umgebung bei der Ernte, damit die Versorgung von gesunden Lebensmitteln sichergestellt wird. Eine Vielzahl von Plattformen unterstützt Risikogruppen:

  1. Wir gegen Corona
  2. Helfen gegen Corona 
  3. Coronahelper.eu 
  4. Diakonie Hamburg 
  5. Das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland hat eine ausführliche Liste mit weiteren Hilfsnetzwerken und anderen nützlichen Tipps zusammengestellt.

https://nur-positive-nachrichten.de/positive-nachrichten/10-dinge-die-trotz-corona-jetzt-mut-machen

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen, täglich aktualisiert, finden Sie auf unserer Webseite unter: Corona digital

 
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des Bundesministeriums für Gesundheit

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