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2020 – das Jahr der Interoperabilität – nicht nur des Virus‘

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland schreitet weiter voran. Der Referentenentwurf des Digitale Versorgung und Pflege-Modernisierungs-Gesetzes (DVPMG) ist veröffentlicht und auch die Kommentierungsphase zum Entwurf der Förderrichtlinie für die Umsetzung des Krankhauszukunftsgesetzes (KHZG) ist abgeschlossen. So unterschiedlich die Dokumente auch sind, so fußen sie doch auf einem gemeinsamen Fundament: Interoperabilität. Fachinhaltliche Anforderungen werden umfassend dokumentiert und um Datenformate, einheitliche Benennungen der Informationen (Semantik) im Sinne internationaler Standards ergänzt, ja sie werden sogar verpflichtend. Und das zieht sich nicht nur durch die obigen Gesetzesentwürfe, sondern auch durch weitere Richtlinien und Gesetzesentwürfe.

Internationale Standards wie Snomed-CT, HL7 oder LOINC halten nun auch in Deutschland verbindlich Einzug. Damit wird der nationale Austausch von Gesundheitsinformationen verlässlich möglich. So hat z. B. die KBV mit den MIO Vorgaben die Möglichkeit einer Integration in die ePA Struktur geschaffen. Und all das passt auch gut zu unseren europäischen Bemühungen: ein Health Data Space ohne Interoperabilität wäre nahezu wertlos.

Und schließlich werden diese Vorhaben untermauert von strukturellen Verbesserungen im Gesundheitswesen: eine Koordinierungsstelle für Interoperabilität wird eingerichtet, um einen definierten Raum für Innovationen zu schaffen. Experten werden in konsensbasierte Verfahren einbezogen, ein Expertengremium wird Interoperabilität für die Zukunft gestalten, strategisch ausrichten.

Kurzum, 2020 ist der Big Bang, den das Thema Interoperabilität in Deutschland brauchte!

 Ihr Kai Heitmann

Zahl des Tages

30
Monate und einen Tag gilt nun bereits die Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) und noch immer sind die Landesregelungen im Gesundheitsbereich auf nationaler Ebene zersplittert.

hih-Termine

Mittwoch, 09. Dezember 2020 14.00 – 16.00 Uhr

(virtuelle) KHZG-Arena "Themen, Strategie, Optionen"

Es ist soweit: das Bundesgesundheitsministerium hat nicht nur das Krankenhauszukunftsgesetz verabschiedet, auch die Förderrichtlinie befindet sich zur Schärfung in ihrer Kommentierungsphase. Mit der KHZG-Arena wollen wir konkret werden und einen Zukunftsentwurf der stationären Krankenversorgung in Deutschland skizzieren.


Mittwoch, 16. Dezember 2020 16.00 – 18.45 Uhr

(virtuelles) hih Webinar "DiGA in der Versorgung"

Nun sind sie in der Realität angekommen: Digitale Gesundheitsanwendungen – zugelassen, verschreibungsfähig, nützlich!? Patient:innen und Ärzt:innen berichten von ihren konkreten Erfahrungen mit den ersten DiGA. Gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Patient:innen und Ärzt:innen diskutieren wir darüber, wie DiGA nachhaltig in der Versorgung und bei Patient:innen ankommen können.


Unsere Veranstaltungen sind kostenfrei, in der Regel ohne Anmeldung und für jedermann – Sie müssen nur zu gegebener Zeit auf unserer Startseite auf den Livestream-Link gehen.

Alle hih Veranstaltungen

Digitale Tools

Corona-Infektion per Sprache identifizieren

Entwickler arbeiten zusammen mit dem Universitätsklinikum Augsburg an einer Spracherkennungs-App, die eine Infektion mit dem Coronavirus entdecken soll. Dafür analysieren sie in einer Studie Aufnahmen von Probanden, die einen Text mit vielen Vokalen einsprechen. Die Trefferquote von Erkrankungen bei der Spracherkennung liegt laut den Entwicklern bei 82 Prozent. In einem zweiten Schritt analysiert die App zusätzlich Atemwegsgeräusche, um Corona von anderen Erkrankungen zu unterscheiden.



Preisträger des Eugen Münch Preises 2020

Den Eugen Münch-Preis für innovative Gesundheitsversorgung dürfen sich in diesem Jahr drei Gewinner teilen: Steffen Geyer (Simplinic) erhält den Preis der Kategorie praktische Anwendung für die Entwicklung eines offenen Ökosystems für Ressourcen- und Prozessoptimierung im Krankenhaus. In der Kategorie Wissenschaft wird der Neurologe Roman Schniepp ausgezeichnet, der sich mit der Mustererkennung zur Diagnose neurogeriatrischer Gangstörungen befasst. Auch in diesem Jahr hat sich die Jury entschieden, einen Sonderpreis zu verleihen: Er geht an Turan Tahmas, der eine Lernplattform für Gesundheitsfachberufe aufbaut.

@Patienten

hih-Umfrage:
Patientenbedürfnisse neu denken - Alltag mit Erkrankung sichtbar machen

Viele Patient:innen sind Expert:innen für ihre Erkrankung und kennen die Probleme und Fallstricke im Alltag, die das Leben mit Erkrankung mit sich bringt. International wird dieses wertvolle Wissen bereits vereinzelt genutzt, um unter Einbeziehung dieser Erfahrungen aus erster Hand innovative Lösungen zu entwickeln. Um dieses Thema auch in Deutschland anzustoßen, führt der health innovation hub des Bundesgesundheitsministeriums eine Umfrage durch. Ziel ist es, in Zukunft die Gesundheitsversorgung besser an den Bedürfnissen von Patient:innen und deren Angehörigen auszurichten. Die Umfrage ist bis zum 04. Dezember 2020 geöffnet. Bei Fragen zur Umfrage können Sie sich gerne per E-Mail bei uns melden.

 

Fachgesellschaften veröffentlichen neue Leitlinie zur stationären Behandlung von Covid-19-Patienten

Fachgesellschaften haben eine neue S2k-Leitlinie veröffentlicht, die Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit Covid-19 umfasst. Sie erweitert die seit März 2020 vorliegende intensivmedizinische S1-Leitlinie um den gesamtstationären Bereich und soll damit Krankenhausärzten eine ganzheitliche und fächerübergreifende Handlungsanweisung an die Hand geben. Federführend waren die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) an der Erstellung beteiligt.

 

Uniklinik Düsseldorf baut moderne Intensivstation

In Rekordzeit hat das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) eine räumlich vollständig getrennte Neubau-Einheit zur Intensivversorgung erbaut. Das Gebäude bietet 18 Intermediate-Care- (IMC) und 25 Intensivpatienten Platz. So kann die Behandlung von COVID-19 Patienten weitgehend in einem Gebäude konzentriert und damit auch vom restlichen Krankenhausbetrieb besser abgekoppelt und sicherer organisiert werden. Auch an der Universitätsmedizin Göttingen ist ein solcher Erweiterungsbau in Planung.
Quelle

 

Das Coronavirus überlagert derzeit viele Behandlungen, die wichtig wären

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit macht darauf aufmerksam, dass die Patientenversorgung generell im Blick behalten werden muss, damit alle Patient:innen gut versorgt sind. Das Bündnis warnt erneut vor Unterversorgung, wie es im Frühjahr etwa bei chronisch Kranken, aber auch bei Akutfällen beobachtet werden konnte, die sich aus den falschen Gründen gegen die Notfallambulanz oder den Gang zum Hausarzt entschieden.

 

#SocialDistancing birgt Probleme

Notrufnummern

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen                  08000 / 116 016

Telefonseelsorge              08000 / 11 10 111    /   08000 / 11 10 222

Kinder- und Jugendtelefon                    08000 / 11 10 333

Sucht- und Drogenhotline                     01805 / 31 30 31

Launen des Alltags

Schau hin!

Die anstehenden Feiertage bzw. dritte Quarantäne des Kindes im laufenden Schuljahr stellen gerade Eltern im Homeoffice vor enorme Herausforderungen. Für alle, die sich Gedanken über den Medienkonsum der Kinder während dieser Zeiten machen, hat die Initiative „Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht!“ sinnvolle Tipps und Webseiten speziell für die Corona-Krise bereitgestellt, für die Kategorien Spaß, Lernen, Filme, etc. gibt es Links, die beruhigen – zeitweise.

Good News

Neue hih-Übersichtsseite zum Krankenhauszukunftsgesetz gelauncht

Unter kh-digitalisierung.de finden Sie nun gebündelte Informationen zum #KHZG und was es drumherum zu wissen und zu bedenken gibt und, was von Seiten des Krankenhauses angestoßen werden muss, um etwaige Fördertöpfe anzapfen zu können.
Auf der Seite finden sich auch die (bisherigen) Ergebnisse unserer Hersteller-Umfrage „Digital fit für das Krankenhauszukunftsgesetz“ zur Leistungsfähigkeit der Systeme in Bezug auf die im Gesetz angesprochenen Förderthemen. Wer noch teilnehmen möchte, ist herzlich eingeladen -> hih-Umfrage hier

 

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite

 
hih - health innovation hub
des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
10115 Berlin

info@hih-2025.de
+49 30 847 11 340

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