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#stopthespread

 

Liebe Leserinnen und Leser,

heute kommen wir wieder ein bisschen Corona-lastiger daher, was nicht ausschließlich der Nachrichtenlage geschuldet ist. Grund hierfür ist auch, dass es noch immer viele großartige Initiativen, Lösungen und Ideen da draußen gibt, die es wert sind, beleuchtet zu werden. Und auch, um denen Mut zu machen, die so lange vernünftig waren. Die Mehrzahl der Menschen hat verstanden, worum es ging und tut es weiterhin! Das deutsche Gesundheitssystem ist gewappnet und hat in den vergangenen Wochen und Monaten eine tolle Entwicklung gemacht – Dank des großen Einsatzes der Ärztinnen, Pflegerinnen und des gesamten medizinischen Personals, aber auch dank des gezielten Einsatzes von Technologie.
Die Nutzung der #CoronaWarnApp ist ebenfalls ein gutes Zeichen für die Vernunft der Menschen und letztendlich entscheiden Sie selbst, welche Risiken Sie bereit sind, einzugehen. Dass die Corona Warn App mittlerweile weltweit als Vorbild in Sachen Akzeptanz durch die Bevölkerung und Datenschutz angesehen wird, motiviert, und lässt die längere Genese etwas in den Hintergrund treten.

Bleiben Sie gesund, wenn möglich Zuhause und meiden Sie größere Menschenansammlungen bis auf weiteres. #stopthespread

Ihr Jörg F. Debatin

Zahl des Tages

13,0 Mio.

Menschen haben sich bisher die #CoronaWarnApp heruntergeladen und nutzen diese auch.
Quelle

hih-Termine

 


Mittwoch, 16. Juli 2020 14 – 15.30 Uhr

hih DiGA Sprechstunde
„Verschreibung & Abrechnung“

Krankenkassen unter Einbindung des GKV-SV sowie der Verbände der DiGA-Hersteller haben in den letzten Monaten eine gemeinsame technische Lösung zur Verschreibung von DiGAs entwickelt, die auch Grundlage für die spätere Abrechnung ist. Im Rahmen der DiGA Sprechstunde stellen die Akteure ihre Lösung gemeinsam vor und stehen für Rückfragen zur Verfügung. Außerdem werden Referent:innen auf rechtliche Rahmenbedingungen eingehen, die DiGA Hersteller zu beachten haben.
Eine Anmeldung ist nicht nötig, die Zoom-Einwahldaten werden über die hih-Website bekannt gegeben.


Alle Veranstaltungen finden Sie auf
www.hih-2025.de/veranstaltungen

Digitale Tools

Melde-Tool für Gesundheitsämter

Die erfolgreichen Teams des #WirvsVirus- Hackathons der Bundesregierung sind flügge geworden und kommen in der Versorgungsrealität an. Das Team um Andrey Eganov, Achim Löbke und David Baldsiefen arbeitet bundesweit an einem Meldesystem für Gesundheitsämter, das die Erfassung von Infektionsfällen beschleunigen und bündeln soll. IMIS = Infektionsmelde- und -informationssystem hat es ins Solution Enabler Programm geschafft. David Baldsiefen gibt Einblicke in den Entwicklungsstand.

Welches Problem der Gesundheitsämter löst Ihr mit IMIS?
Wir starteten beim Hackathon im Themenfeld „Infektionsfall-Übermittlung“ eigentlich mit der Idee eines Test-Tracing-Programms und sind dann in Gesprächen aber schnell darauf gekommen, dass die Probleme der Gesundheitsämter doch ganz woanders liegen.

Nämlich wo?
In der Handarbeit, in der analogen Erfassung von Patienten und dem Papierprozess der darauf folgt, wenn ein Patient angelegt wurde. Das alles entspricht weder einer effizienten noch einer sicheren Meldekette.

Wie also sieht Eure Lösung IMIS aus?
Wir haben für, aber vor allem in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Saarbrücken dieses Meldesystem mit einer intuitiven Benutzeroberfläche entwickelt, die den Mitarbeitern alle Informationen bereitstellt, die Patienten aber automatisch mit einbezieht. Weitere Funktionen sind die Quarantäne-Anordnung und Infektionsketten-Nachverfolgung.

Erklär‘ bitte einmal die Funktionsweise.
Hat ein Patient den Verdacht, er könnte sich mit Corona infiziert haben, meldet er sich entweder bei seinem Hausarzt oder er ruft die Hotline des örtlichen Gesundheitsamtes an. Ärzte, Gesundheitsämter oder die betroffene Person selbst können dann die persönlichen Daten sowie Symptome, aber auch mögliche Kontaktpersonen in IMIS erfassen. Über das System ordnet das Gesundheitsamt direkt einen Corona-Test an. Solche Verdachtsfälle erhalten eine Identifikationsnummer und einen QR-Code. Dieser wird an der Teststelle registriert, weil alle wichtigen Informationen bereits hinterlegt wurden. Die an der Teststelle entnommene Probe werde dann mit der ID verknüpft und ans Labor geschickt. Dort wird das Ergebnis der Probe ebenfalls in IMIS erfasst. Das System informiert dann automatisch Gesundheitsamt, Arzt und Patient.

Wie geht es für Euch als Team weiter? Habt Ihr alle schon Euren alten Jobs gekündigt?
(Lacht.) Nein, auf keinen Fall. Es wäre toll, wenn unsere Lösung dazu beiträgt, die wichtige Arbeit der Gesundheitsämter zu unterstützen. Dafür sind wir jetzt auch eine Kooperation mit Sormas eingegangen, deren Software im Hintergrund sehr schlau ist und in Kombination mit unserer benutzerfreundlichen Oberfläche sehr gut funktioniert. Aber momentan ist es für uns alle erstmal eine großartige Erfahrung in dieser Zeit, an dieser Stelle mitwirken zu dürfen.

Wer wissen will, wie das Infektions- und Informationsmeldesystem funktioniert, kann sich auf der Internetseite des Teams eine Demoversion anschauen. 

 

Labore melden elektronisch

Die digitale Epidemiologie wird in Deutschland zur Realität! Zwar zu spät für #Welle1, aber rechtzeitig für eine (un-)mögliche 2.Welle! Mit dem Deutschen Elektronischen Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz (DEMIS) können Laboratorien SARS-CoV-2-Testergebnisse elektronisch direkt an das RKI senden, ohne den Umweg über die örtlichen Gesundheitsbehörden gehen zu müssen, was in Einzelfällen bis zu 10 Tage dauern kann! Ein bemerkenswerter nationaler Anwendungsfall für #FHIR.
Quelle

 

#innovationhilft

Der Verein Care for Innovation e.V. vernetzt digitale Angebote zur Bewältigung der Corona-Aufgaben und bietet Unterstützungsmaßnahmen für alle beruflichen Pflegenden an. Die Angebote reichen von der Einkaufshilfe für Pflegeheimbewohner:innen, über die Erfassung personeller Hilfsbedarfe und Anforderungen von Organisationen, über Schulungsangebote für Pfleger:innen und Soziale Betreuer:innen zum Aufbau digitaler Kompetenzen, bis hin zu Wäschereidienstleitungen, Mobilitätsanalysen und Bonussystemen für Mitarbeiter:innen.

@Patienten

Von der Idee zur Umsetzung

Der Healthcare Hackathon der Universitätsmedizin Mainz ging zu Beginn der Woche in seine neue Runde. Das virtuelle Event war gut besucht, von vielen Universitätsklinika unterstützt und auch die Gewinner-Teams zeigen, dass der Event ein bisschen erwachsener geworden ist. In diesem (zweiten) Jahr legten die Verantwortlichen noch mehr Wert auf Umsetzung – was dem Ideenreichtum keinen Abbruch tat. Die Ergebnisse sind realitätsnah und adressieren echte Probleme der Station, Medizin oder auch der Wissenschaft.
Wir freuen uns sehr darauf, die Teams nicht nur in Berlin zum Finale im Januar zu begrüßen, sondern mit ihnen auch vorher schon innerhalb von Workshops Einblicke in Fortschritte und Visionen zu bekommen. Well done.

 

„Corona ist ein Schuss vor dem Bug“

Covid-19 macht der Digitalisierung des Gesundheitswesens Beine. Das wurde spätestens klar, als erste Arztpraxen für Corona-Verdachtsfälle schließen mussten. Das Digitale Versorgung-Gesetz (DVG) bietet seit diesem Jahr Anbietern digitaler Gesundheitslösungen einen planbaren und skalierbaren Weg in die medizinische Regelversorgung in Deutschland. Was sind die Lehren aus der Krise für die öffentliche Verwaltung und muss die neue „Corona-Warn-App“ nachgebessert werden? Ein Gespräch mit Lars Zimmermann, Managing Director von PUBLIC.

Wo steht die deutsche Verwaltung bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens?
Unsere Verwaltung steht bei Weitem nicht so gut da, wie wir uns selbst das immer gerne einreden. Vor allem die Kommunen stünden heute in der Krise besser da, wenn sie früher auf Digitalisierung gesetzt hätten. Deutschland fehlt es vor allem an drei Voraussetzungen: einer flächendeckenden Digitalen Identität, die im Gesundheitsbereich ebenso genutzt werden kann wie bei anderen staatlichen Dienstleistungen, einer Government Cloud und einer ausreichenden, vor allem sicheren IT-Infrastruktur für Ärzte und Kliniken. Darüber hinaus müssen wir unser Verhältnis zu Daten langfristig klären.

Was sind die Lehren aus der Krise für den öffentlichen Sektor?
Staat und Verwaltung sind für unsere Zukunft weitaus wichtiger als man gemeinhin denkt. Deutschlands Zukunft braucht einen weitaus innovativeren Anwenderstaat. Der lernende Staat ist dabei eher Floskel. Nur wer flächendeckend anwendet, kann auch lernen. Insofern sollten wir daraufsetzen, einen Anwenderstaat zu entwickeln, der neue Lösungen und Innovationen schnell und dann auch schnell in der Fläche zur Anwendung bringen kann.

Die „Corona Warn-App“ wurde bislang mehr als 12 Millionen Mal heruntergeladen. Was kann die App leisten?
Die App wird auf jeden Fall auch einen Beitrag zur Nachverfolgung von Infektionsketten leisten. Welchen genau kann man aktuell nicht voraussagen, das zeigen die vielen Beispiele aus anderen Ländern.  Am Ende ist aber auch klar: Effektivität und Effizienz des Gesundheitssystems hängen an seiner Organisation. Technologie kann gute Organisation, angemessene Finanzierung und gute Ausstattung nicht ersetzen.  Und das liegt im Gesundheitssystem – bei einer Pandemie – vor allem bei den Gesundheitsämtern. Hier ist einiges zu tun.

Was konkret?
Die Gesundheitsämter in Deutschland gehören zu den tragenden Säulen der öffentlichen Gesundheit, das ist vielen vielleicht erst während der COVID-10-Krise deutlich geworden.
Am Beispiel der Krise und den dahinter liegenden Prozessen bei den Gesundheitsämtern zeigt sich, dass es in jedem Aufgabenfeld hohen Digitalisierungsbedarf gibt, von der Aufnahme und Bearbeitung von Meldungen zu Covid-19-Verdachtsfällen, Ermittlung und Nachverfolgung von Kontaktpersonen zu Infizierten, Meldung epidemiologischer Daten an übergeordnete Behörden, Kontrolle der Quarantänemaßnahmen bis hin zur Überwachung von medizinischen und öffentlichen Einrichtungen in Hygienefragen.

Es gibt nicht die eine Lösung. Die Einrichtungen sollten sich vielmehr am Spektrum bestehender Lösungen bedienen, um schnell Ergebnisse zu erzielen. Die Startup- und Techszene kann diese Lösungen anbieten.

Wie kann sich Europa gegenüber einer zweiten Welle an Infektionen und einer neuen Pandemie in Zukunft wappnen?
Eigenverantwortung ist ein gutes Prinzip. Uns allen muss klar sein, dass wir durch individuelles Verhalten in der Summe Relevanz ausüben.

Das ganze Interview lesen Sie hier.

GOOD NEWS

Analoge Schädlingsbekämpfung


China schickt Pakistan 100.000 Enten zur Bekämpfung der Heuschreckenplage. Das berichtete die in Peking erscheinende Tageszeitung „Global Times English“. Nach Angaben von Fachleuten in Agrarbehörden könne eine Ente mindestens 200 Heuschrecken am Tag fressen. Anfang Februar hatten die pakistanischen Behörden den Notstand ausgerufen – wegen der schlimmsten Heuschreckenplage seit über 20 Jahren. Enten seien das beste Mittel im Kampf gegen Heuschrecken: Sie verseuchten die Umwelt nicht und seien zugleich wirksamer als Pestizide, erklärten die chinesischen Fachleute laut der Zeitung.
Quelle

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

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