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Erste Schritte Richtung Revolution

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die DiGA sind da! Auf diesen Tag haben viele intensiv und lange hingearbeitet. Das gilt besonders für die Abteilung 5 des BMG unter der Leitung von Gottfried Ludewig. Auch der hih hat dieses Thema seit der Ankündigung im vergangenen Jahr auf vielen Ebenen begleitet. Umso schöner diesen Meilenstein gemeinsam zu erreichen!

Am vergangenen Dienstag hat das BfArM die ersten beiden DiGA für die Verschreibung durch Ärzte und psych. Psychotherapeuten freigegeben. Die vorangegangenen Prüfungen hatten ergeben, dass die DiGA nach DSGVO sicher sind, und eine positive Nutzenhypothese für die Patienten besteht. Die zugelassenen DiGA werden von der Behörde als eine sinnvolle Ergänzung zum bisherigen Behandlungsspektrum gesehen. Inhaltlich werden die beiden ersten gelisteten DiGA für direkten Patientennutzen in der Regelversorgung sorgen. Bei einer Anwendung/DiGA geht es um die Behandlung von Angststörungen (Velibra); bei der Anderen um die Therapie von Tinnitus (Kalmeda). Diese ersten zugelassenen DiGA zeigen um was es geht: Erleichterung für Patienten mit belastenden Erkrankungen durch den Einsatz digitaler Innovationen. Beiden Entwickler-Teams sagen wir: Herzlichen Glückwunsch! Mit Euren Ideen und Entwicklungen habt ihr entscheidend zum Erreichen dieses bedeutenden Meilensteins auf der digitalen Transformationsreise der deutschen Medizin beigetragen.

Damit es möglichst schnell, möglichst viele Nachahmer gibt, haben wir das DIGA VADEMECUM verfasst. Das Buch ist ab morgen im Buchhandel erhältlich und enthält wirklich das Allermeiste, was Entwickler, Finanzierer oder Anwender über DiGA wissen müssen.

Deutschland beschreitet mit der ‚App auf Rezept‘ Neuland. Als integraler Bestandteil in der Regelversorgung gibt es DiGA weltweit tatsächlich nur hier. In den kommenden Monaten geht es nun darum Erfahrungen zu sammeln und die zugrunde liegende Regulatorik weiterzuentwickeln. Es handelt sich um einen iterativen Ansatz der bewusst Raum für Anpassungen lässt. Genau so funktioniert Innovation in der Medizin schon immer: Bewerten, Ausprobieren, Hinschauen, neu Bewerten, und Weiterlernen. Unsere Patienten erwarten Nichts weniger als das!

Bleiben Sie gesund und halten sich bitte an die AHA-Regeln,

Ihr Jörg F. Debatin

Zahl des Tages

2

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) beinhaltet vorerst das BfArM-Verzeichnis, die Ärzte und psychologische Psychotherapeuten in der ambulanten Versorgung und im Entlassmanagement gesetzlich Krankenversicherten verordnen können.

hih-Termine

Montag, 12. Oktober 2020 10.00 – 13.00 Uhr

(virtuelles) hih Webinar Interoperabilität 2025  Gesamtzusammenschau und Rahmenbedingungen

Die Diskussionsrunde richtet sich an die Fachöffentlichkeit, die sich aktiv in die Mitgestaltung des Papiers „Interoperabilität 2025“ vor der Abstimmungsphase einbringen möchte.
Teilnahme per Computer, Tablet oder Smartphone


Mittowch, 21. Oktober 2020 14.00 – 15.30 Uhr

(virtuelles) hih Webinar Interoperabilität mit Gästen

SNOMED kommt, kommen Sie doch mit!

SNOMED kommt, so steht es nun im Patientendatenschutzgesetz (PDSG). Aber wer ist dieses SNOMED überhaupt genau? Was bedeutet das für Ärzt:innen und Pflegende? Und wie kommt es überhaupt?


Dienstag, 10. November 2020 16.00 – 18.00 Uhr

(virtuelles) hih Webinar DiGa in der Versorgung

In Kürze sind sie in der Realität angekommen: Digitale Gesundheitsanwendungen - zugelassen, verschreibungsfähig, nützlich!? Wir wollen der Praxis auf den Grund gehen – mit Ärzt:innen, Therpaut:innen und Patient:innen.


Alle hih Veranstaltungen

Digitale Tools

Sie sind da! – die ersten beiden DiGA auf Rezept

Als erste Anwendungen hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die DiGA Kalmeda und die Webanwendung Velibra ins DiGA-Verzeichnis aufgenommen. Kalmeda des Herstellers mynoise GmbH bietet Patienten mit chronischer Tinnitusbelastung eine leitlinienbasierte, verhaltenstherapeutische Therapie. Die Webanwendung velibra des Herstellers Gaia AG dient der Unterstützung von Patienten mit Symptomen bestimmter Angststörungen.

 

Innovationstalks für alle – eine Kooperation der Universität Heidelberg und des hih

Die Universität Heidelberg startet mit der Vorlesungsreihe „Digital health. From an analog to a digital world“ ins Wintersemester. Die Digitalisierung birgt das Potential, Mithilfe neuer Technologien, innovativer Produkte und weiterentwickelter Dienstleistungen herkömmliche Lösungen neu zu denken und effizient an eine sich schnell wandelnde Welt anzupassen. Die Talk-Reihe richtet sich an WissenschaftlerInnen, MedizinerInnen und ganz grundsätzlich Medical Entrepreneurs, die einen Überblick der wesentlichen Trends einer digitalisierten Medizin erhalten möchten und vermittelt dies durch Perspektiven verschiedener Beteiligter des Gesundheitssektors, wie VertreterInnen von Krankenkassen, Digital Health Startups und Venture Capital Investoren. Immer mittwochs, online ab 17 Uhr, zugänglichi für alle Interessierten. Die Talk-Reihe wird aufgezeichnet, den Start machte gestern unser Managing Director Dr. Henrik Matthies.

 

Ab morgen können Sie das DiGA-Vademecum anfassen …

und mitnehmen! Am Freitag liegen die Erstausgaben des „DiGA-Vademecum“ im Buchhandel. Das Buch des hih zu Vielem, was Sie über die DiGA wissen möchten und müssen, ist als schlanke Anleitung verfasst, die vom Konzept über Zulassung bis zum erfolgreichen Produkt die Entwicklungsschritte beschreibt, an die gedacht werden sollte, wenn solch ein Unterfangen angegangen werden will. Bestellbar bei der Medizinisch Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft.

 

Der Kritik der Ärzte auf DiGA mit Informationen begegnet

Wie schon vor dem Start der Videosprechstunde schlägt auch mit der Verschreibungsmöglichkeit der ersten DiGA die Stunde der Bedenkenträger. Jürgen Stüber hat in seiner Kolumne Healthy „Business“ für die „Gründerszene“ ein sehr lesenswertes, informatives Erklärstück geschrieben.

@Patienten

Die Stunde(n) des ÖGD

Die Mitarbeiter:innen der Gesundheitsämter tragen durch ihren hohen persönlichen Einsatz entscheidend zur Bewältigung der Pandemie bei. Die Realität zeigt jedoch auch, dass optimale digitale Hilfsmittel und Strukturen fehlen. Dr. med. Ute Teichert leitet die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf, die sich schon längst auf digitale Pfade begeben hat. Nun setzt sie sich dafür ein, dass diese (endlich) auch Eingang in die Realität finden.

Sie blicken auf ein anstrengendes halbes Jahr zurück – welches waren die größten Überraschungen für Sie in den vergangenen Monaten?
Ich bin jetzt seit über 20 Jahren im Öffentlichen Gesundheitsdienst tätig und hätte es mir nie träumen lassen, dass der Öffentliche Gesundheitsdienst mal so in die Öffentlichkeit kommt. Tatsächlich habe ich im Moment das Gefühl an einer historischen Entwicklung teilzunehmen. Es ist eine große Chance, jetzt die längst notwendigen Veränderungen und Reformprozesse für den Öffentlichen Gesundheitsdienst einzuleiten.

Die Digitalisierung des ÖGD’s ist derzeit in aller Munde – an welchen Stellen hätten durch digitale Strukturen die Arbeitsergebnisse verbessert werden können?
Der Systemfehler in der Digitalisierung hier, ist die fehlende Interoperabilität und die damit einhergehende Schnittstellenproblematik. Man hätte durch einen flächendeckenden Einsatz des Programms SORMAS sicher frühzeitig wichtige Informationen zur Kontaktpersonennachverfolgung besser dokumentieren können. Einige Ämter haben spezielle eigene Lösungen entwickelt, das ist sehr positiv. Das Problem ist nur, dass man die Daten, die dort gesammelt worden nur mit einem sehr hohen Aufwand zusammenführen kann. Wenn wir frühzeitig vernetzt gewesen wären, hätte man alle diese Sachen schneller angehen können. Gerade auch die Frage der Einbindung der Labortestergebnisse hätte auf digitalem Weg deutlich besser erfolgen können.

Im Zukunftspakt werden 4 Mrd. € für den ÖGD anvisiert. An welchen Stellen sehen Sie den größten Bedarf und wie können möglichst schnell Lösungen in die Realität gelangen?
Der Pakt ist ein erster wichtiger Schritt und ein deutliches Signal der Politik, den ÖGD zu unterstützen. Es wird jetzt vor allen Dingen darauf ankommen, dass das Geld auch in der Praxis ankommt. Adressiert ist vor allen Dingen die personelle Stellensituation mit insgesamt 5.000 neuen Stellen, aber auch die Themen „Attraktivität der Bezahlung“ und „Digitalisierung“ sind im Pakt mit enthalten. Genauso wie eine engere Anbindung an die Wissenschaft und einen höheren Stellenwert des ÖGD im Studium. Aus meiner Sicht müssen wir jetzt konsequent darauf achten, dass dies auch wirklich umgesetzt wird.

Lesen Sie hier das vollständige Interview.

 

KHZG im Bundesrat

Morgen, am 9. Oktober befasst sich der Bundesrat abschließend mit dem Krankenhauszukunftsgesetz. Mit einer Erweiterung des bereits bestehenden Strukturfonds um rund 3 Mrd. Euro will der Bundestag Investitionen fördern, wie zum Beispiel in moderne Notfallkapazitäten und in bessere digitale Infrastrukturen der Krankenhäuser; vorgesehen sind zudem Förderungen für die Digitalisierung der Ablauforganisation und Kommunikation, der Telemedizin, Robotik und Hightech-Medizin. Auch Investitionen in die IT- und Cybersicherheit der Krankenhäuser und die regionalen Versorgungsstrukturen sollen Unterstützung erhalten.

GOOD NEWS

AOK Beirat bescheinigt ePA DSGVO-Konformität

Die Elektronische Patientenakte ist datenschutzkonform und wahrt die Patient:innensouveränität. Patient:innen hätten weiter Hoheit über Ihre Daten und der ePA wird bescheinigt, eine moderne, zeitgemäße Form der Verwaltung und Übermittlung von Patientendaten im Rahmen der Gesundheitsversorgung und Heilbehandlung zu sein. Darüber hinaus sei es unstrittig, dass die ePA das Informationsmanagement in Bezug auf die Gesundheitsdaten in einem vernetzten Gesundheitssystem verbessert und dass hieraus erhebliche Vorteile für den Gesundheitsschutz erwachsen. Zu diesem Schluss kommt der Wissenschaftliche Beirat der AOK Nordost in seinem Gutachten.
Quelle

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