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Pionierarbeit bei der Ausgestaltung der DiGAs

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Sicherheit und Freiheit durch Maske!

Trotz allseits gegenteiliger Wunschvorstellungen wird uns die Corona-Pandemie doch noch einige Zeit begleiten. Das Konzept der Herden-Immunität ist ganz offenbar gescheitert. Im Umgang mit dieser Erkenntnis erleben wir nun ganz unterschiedliche Strategien. Ignorieren, wie von großen Teilen der Trump-Administration favorisiert, scheint keine gute Idee zu sein, wie die vielen verstorbenen Menschen im Süden der USA belegen. Das Gleiche gilt für den kompletten Lockdown, der erkennbar in den wirtschaftlichen Untergang führt. Es gilt, die richtige Balance zwischen diesen beiden Extremen zu finden. Das erscheint mit folgenden Maßnahmen möglich:

  1. Immer Maske tragen, und Social Distancing, wo möglich
  2. Konsequente Nutzung digitaler Unterstützungs-Tools, inkl. Tracing-App, Video-Sprechstunde etc.
  3. Umsetzung einer umfassenden Test-Strategie für Pflegeheime, gefährdete Belegschaften oder auch alle Mallorca-Rückkehrer.

Die Maske steht damit sinnbildlich für die Symbiose von Sicherheit und Freiheit. Sie verschafft uns Zeit, bis ein Impfstoff verfügbar ist, den wir frühestens Anfang 2021 erwarten können.

Parallel dazu wird die Digitalisierung der deutschen Medizin vorangetrieben. So stehen wir kurz vor der Genehmigung der ersten „DiGA auf Rezept“. Ich bin gespannt, wie die nun verhandelte Praxis der Verschreibung & Nutzung von DiGAs angenommen und ausgestaltet wird. Eins dürfte sicher sein: die kommenden Monate bleiben spannend, nicht nur wegen der Corona-Pandemie, die wir mit Vernunft und ‚Maske‘ bewältigen können, sondern auch aufgrund digitaler Pionierleistungen, die plötzlich aus Deutschland kommen.

Bleiben Sie gesund und behalten Sie Ihre Masken auf!

Ihr Jörg F. Debatin

Zahl des Tages

1.8 Millionen

Menschen haben dieser Tage ihren Schulabschluss gemacht, für den sie in den vergangenen Monaten unter Corona-Bedingungen lernten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier initiierte mit Unterstützern für sie eine virtuelle #abschlussfeier2020.

hih-Termine

Gleich geht es los – Heute (Donnerstag, 16. Juli 2020) 14 – 17 Uhr

hih DiGA Sprechstunde
„Verschreibung & Nutzung“

Im Rahmen der DiGA Sprechstunde stellen Kassen und Hersteller ihre gemeinsame Lösung zur Verordnung vor und stehen für Rückfragen zur Verfügung. Außerdem werden Referent:innen auf  Rahmenbedingungen eingehen, die DiGA Hersteller zu beachten haben. Wir diskutieren mit Patienten- und Ärztevertreter über das Verfahren und die notwendigen nächsten Schritte.
Eine Anmeldung ist nicht nötig, die Veranstaltung kann im Livestream verfolgt werden.


Mittwoch, 16. September 2020 14 – 17 Uhr

International DiGA Summit

We will host the English-speaking “International DiGA Summit” targeting digital health companies, policy makers and payer representatives from across the world to outline the DiGA Fast Track in detail, present the process towards approval and be there for extensive Q&A.
Register via this link


Mittwoch, 21. Oktober 2020 14 – 15.30 Uhr

hih Webinar "Interoperabilität mit Gästen"
SNOMED kommt, kommen Sie doch mit!

SNOMED kommt, so steht es nun im Patientendatenschutzgesetz (PDSG). Aber wer ist dieses SNOMED überhaupt genau? Was bedeutet das für Ärzt:innen und Pflegende? Was bedeutet es für IT-Hersteller? Was bedeutet das für Patient:innen? Und wie kommt es überhaupt zu uns? Um hier mehr Licht in den Sachverhalt zu bringen, wird unser Mister Interoperability, Dr. Kai Heitmann, über SNOMED reden, mit Ihnen, den Teilnehmer:innen und mit seinen internationalen Gästen.


Alle hih Veranstaltungen

Digitale Tools

Interoperabilisiert Euch! Deutscher Interoperabilitätstag mit Connectathon

Strategische Frage und Antworten zu Themen wie Interoperabilität, Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), digitale Leitlinien und PROMS sowie Terminologien läuten am 26. Oktober 2020 den fünften Deutschen Interoperabilitätstag ein. Beginnend mit Impulsvorträgen werden in Podiumsdiskussionen mit allen Beteiligten aus dem Gesundheitswesen und internationalen Gästen diese Themen diskutieren. Natürlich ist der health innovation hub (hih) auch dabei.
Am 27. Oktober schließt sich ein praktischer „Erprobungstag“ an – ein sogenannter Connectathon. Eine App soll von Patienten mit Covid-19 Körpertemperatur und Symptome registrieren und standardisiert kommunizieren. Auch die Einwilligungserklärungen des Patienten im Sinne des sogenannten Broad Consent wird betrachtet.
Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

 

Teletherapie für stotternde Kleinkinder

Stottern ist ein weit verbreitetes Störungsbild, was für die Betroffenen jeden Alters eine große Beeinträchtigung der Lebensqualität bedeutet. Ein früher Therapiestart hat großen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Kleinkinder.  Zusammen mit dem Institut der Kasseler Stottertherapie bietet die Techniker Krankenkasse ein Konzept an, welches auf dem Prinzip des "Fluency Shaping" - einer Veränderung der Sprechweise - basiert. Betroffene können die Therapie über eine Online-Plattform bequem von zu Hause aus Nutzen. Für Drei- bis Sechsjährige gibt es mit Frankini nun ein altersgerechtes Element. Eins der zentralen Elemente von Frankini ist die aktive Rolle der Eltern. Die Online-Schulung im Anfangsteil bildet Eltern zu Co-Therapeuten aus, um ihre Kinder während des Selbsttrainings mit der Lernsoftware zu unterstützen.
Mehr Informationen sowie einen Podcast zum Thema finden Sie hier.

 

Ärzte wünschen sich mehr Informationen zu DiGAs

In Kürze werden Ärzt:innen erste vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistete Gesundheits-Apps verschreiben können. Dem stehen 42 Prozent der Ärzteschaft positiv und 48 Prozent zumindest teilweise offen gegenüber. Allerdings fühlen sich 56 Prozent noch schlecht für die Beratung rund um die Apps gewappnet. Das geht aus einer Umfrage der BARMER unter 1.000 Ärztinnen und Ärzten von März bis Mai dieses Jahres hervor.
Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

 

Förderung der Digitalkompetenz bei Pflegenden

Von der Personaleinsatzplanung bis zur robotergestützten Pflege – die Einführung neuer Technologien schafft nicht nur Erleichterung im Arbeitsalltag, sondern hilft der Branche dabei, für den Nachwuchs attraktiver zu werden. Darauf haben viele Pflegeeinrichtungen reagiert und die Digitalisierung vorangetrieben. Mehr als jede zweite Pflegekraft gibt an, vom Arbeitgeber Weiterbildungen in Digitalkompetenzen angeboten zu bekommen. Das ist der mit Abstand höchste Wert im Branchenvergleich wie eine aktuelle Studie von meinestadt.de zeigt.
42,8 Prozent der Fachkräfte geben an, ihr Arbeitsplatz habe sich durch die Digitalisierung alles in allem stark bzw. sehr stark verändert. Bei knapp 4 von 10 Fachkräften hat die Digitalisierung bereits Teile ihrer Arbeit ersetzt – das ist der zweithöchste Wert hinter dem öffentlichen Sektor.
Vollständiges Whitepaper finden Sie hier.

 

Early-stage Startups aufgepasst!

Der Impact Hub Berlin sucht early-stage Tech4Good Startups aus den Bereichen Bildung und Gesundheit, die auf der Suche nach einem Pre-Seed oder Seed-Funding von 100K€ bis 500K€ sind. Die zugelassenen Startups erhalten die Möglichkeit, auf der Veranstaltung Investorenkreis “Money Meets Mission” am 27. August 2020 vor 30 Impact Investor:innen zu pitchen und den richtigen Partner für ihre Wachstumsphase zu finden. Startups können sich bis einschließlich 17.07.2020 hier bewerben.

Was ist für Startups drin? Pitchen vor 30+ Investor:innen, Chance auf Einzelgespräche, Sichtbarkeit im Impact Hub Netzwerk mit 18.000+ Mitgliedern

@Patienten

Digitale Hilfe bei Angststörungen

Nicht nur die vergangenen Wochen, auch der momentane Schwebezustand hat bei vielen Menschen Spuren hinterlassen und führt nicht selten dazu, dass Angst zu einer belastenden Alltagsbegleiterin wird. Wir sprachen mit Linda Weber, CEO & Co-Founder, der Mindable Health UG, die eine App entwickelt haben, die für Angstpatient:innen und Therapeut:innen gleichermaßen ein Unterstützungstool in schwerer Zeit ist.

Die Mindable App richtet sich an Angstpatient:innen und Behandelnde – welcher ist der bislang bewährteste Weg, wie Eure App genutzt wird?
Die App ist sowohl therapiebegleitend als auch zur Überbrückung der Wartezeit auf Psychotherapie gedacht. Bislang verzeichneten wir tatsächlich mehr eigenständige Nutzer, die die App ohne therapeutische Begleitung nutzen. Mit der Corona-Krise hat sich die Einstellung gegenüber digitalen Gesundheitsanwendungen begonnen zu wandeln. Unsere Lösung wird als echtes Ergänzungs- bzw. Unterstützungs-Tool wahrgenommen. Seit ca. zwei Monaten schlägt sich das nun auch vermehrt in kostenlose Schulungen an Kliniken und Arztpraxen nieder, die die App stärker als therapiebegleitend einsetzen.

Ihr seid 2019 mit Eurer App live gegangen – wie hat sich die DiGA seitdem, vor allem auch durch Corona, verändert?
Vor knapp einem Monat haben wir noch einmal eine neue Version der App herausgebracht und die App mit wichtigen Funktionen erweitert, nämlich der in-vivo Konfrontation. Eine der wirksamsten Methoden, Ängste langfristig zu reduzieren, ist es, sich mit den eigenen Ängsten zu konfrontieren.

Im Falle von Panikstörungen und Agoraphobie - der Angststörungen auf die wir uns spezialisiert haben - sind das Situationen wie öffentlichen Verkehrsmitteln, Menschenmengen, enge und weite Räume, alleine zu Hause sein oder alleine reisen, die aus Angst vermieden werden und nun im Rahmen der Behandlung wieder aufgesucht werden sollen.

Seit der neuen Version unterstützen wir hier mit über 350 Konfrontationsszenarien aus denen Nutzer auswählen können. Während den Konfrontationen wird die Angst der Nutzer einfach über das Drücken der Lautstärkeregler am Handy oder den dazugehörigen Kopfhörern aufgezeichnet. Daraus ergeben sich Angstkurven, mit Hilfe derer die Nutzer:innen ihre Fortschritte über die Übungen hinweg vergleichen können und – sofern sie in Therapie sind - mit der Therapeut:in wunderbar nachbesprechen können.

Die Corona-Zeit hat - und das stellen gerade viele fest - vor allem die Akzeptanz für digitale Lösungen und auch das Bewusstsein für die Notwendigkeit digitaler Lösungen bei den Behandler:innen gesteigert. Das hat uns den Einstieg enorm erleichtert.

Welche Rückmeldung erhaltet Ihr von Euren Nutzern und welches Feedback hat Euch bisher am meisten beschäftigt?
Das Feedback von Nutzer:innen und Behandler:innen hat unsere Erwartungen übertroffen. Vor allem die Möglichkeit, das Angstlevel während der Konfrontation in Echtzeit aufzuzeichnen, führt zu einem hohen therapeutischen Nutzen.
Und auch für das Design und die User Experience bekommen wir viel positives Feedback. Diesem zufolge haben wir es geschafft, die richtigen Pain Points der beteiligten Parteien zu identifizieren und auch zu adressieren.
Dennoch gibt es natürlich noch viel zu tun. Wir stellen z.B. fest, dass das Thema Datenschutz und Datensicherheit die hohe Priorität hat, die wir dem Thema ebenfalls beimessen. Bei der Entwicklung legen wir daher besonders viel Wert auf eine Regularien- und DSGVO-konforme Umsetzung.

Wer bezahlt die App?
Zurzeit steht die App kostenlos in allen Shops zur Verfügung. Wir streben die Erstattung durch die Krankenkassen im Rahmen des DVG Fast Tracks an, für den wir in den letzten Vorbereitungen sind.

Das vollständige Interview finden Sie hier.

Etwas weniger spezialisierte, dadurch umfangreichere und ebenfalls niedrigschwellige Hilfsangebote bietet die Plattform HelloBetter, auf der wissenschaftlich geprüfte psychologische Online-Trainings und Online-Psychotherapie angeboten wird – auf Wunsch auch mit Begleitung durch Psychologen und Psychotherapeuten. Hilfe bei Depressionen, Stress, Angst, Panik und bei weiteren psychischen Beschwerden. Und in diesem Jahr bald auf Rezept, dank des Digitale Versorgung-Gesetz.

 

Plattform für die Psychoonkologen-Suche

Etwa 50.000 Krebsoperationen sollen laut einer Untersuchung der Deutschen Krebshilfe in den vergangenen Monaten aufgrund der Corona-Krise verschoben worden sein. Medizinisch und psychisch eine Tragödie. Es kann wohl davon ausgegangen werden, dass der Bedarf an Psychoonkologen in dieser Zeit parallel zu den Verschiebungen angestiegen ist, doch wie in vielen psychiatrischen Bereichen ist die Suche nach Experten mühsam – zumal für die Erkrankten selbst. Die von der Happymed GmbH mit Partnern gegründete Initiative Sanaso betreibt eine Plattform, auf der Betroffene ab Diagnose Hilfsangebote finden. Angefangen bei Videosprechstunden bis hin zur Suche von Experten – das Versprechen: innerhalb von wenigen Tagen einen kostenfreien Beratungstermin. Weiter werden die Stunden durch die staatliche Initiative auch finanziell unterstützt.   

 

Stärkung der Resilienz Behandelnder

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit hat eine Handlungsempfehlung für   Führungskräfte in klinischen und administrativen Bereichen der  Gesundheitsversorgung herausgegeben, um für die Problematik der  Traumatisierung Behandelnder zu sensibilisieren, die durch die aktuellen psychischen Belastungen im Rahmen der Covid19‐Pandemie ebenso wie die Infektion der Behandelnden selbst weltweit auftreten.
Quelle

GOOD NEWS

Die Zukunft wird jetzt gemacht – Gestaltungsprozess gestartet

Im Konjunkturpaket der Koalition steht eine Summe von 3 Mrd. Euro für die Entwicklung der Krankenhäuser, 900 Millionen haben die Länder zusätzlich zugesagt. Der Krankenhaus Digital Summit ging am 8. Juli, mit 18 Gästen für drei Stunden den Fragen nach, die erst beantwortet werden müssen, um mit dem Geld zukunftsfähige Strukturen und einen messbaren Nutzen für Behandelnde und Patienten zu generieren und nicht mit der oft zitierten “Gießkanne” “tote Pferde zu benetzen”.

Große Einigkeit herrschte bei diesen zentralen Punkten:
1. Deutsche Krankenhäuser müssen ihre digitale Reife steigern, das erscheint alternativlos
2. Das Konzept „Ein KH = Ein KIS plus zwei Rechenzentren“ ist nicht mehr haltbar. Wir benötigen cloudbasierte KIS-Konzepte und partnerschaftliche Infrastrukturen, die zudem auf (internationalen) Standards basieren sollten
3. Um dies zu erreichen können wir nur solche Formen der Digitalisierung fördern, die wesentliche Konzepte patientenzentrierter Versorgung stützen. Ergo: Die 3,9 Mrd € dürfen nur auf Basis des möglichen Outputs eines Krankenhauses eingesetzt werden.

Am prägnantesten drückte Prof. Dr. Gernot Marx aus, was für die Anwesenden offensichtlich war: „Die Digitalisierung muss zu einer beweisbaren Verbesserung führen, ansonsten ist es Verschwendung.”

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite

 
hih - health innovation hub
des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
10115 Berlin

info@hih-2025.de
+49 30 847 11 340

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