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Impfen ist gelebte Solidarität

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute melden wir uns aus der Berliner Sommerpause zurück. Ich hoffe, dass es Ihnen und Ihren Familien in den vergangenen Wochen gut ergangen ist; unsere Gedanken sind natürlich noch bei den vielen Menschen in den Hochwassergebieten, die unverschuldet so viele Verluste ertragen müssen. Gerührt sind wir von den vielen selbstlosen Helfern, die den Begriff der Solidarität mit Leben gefüllt haben, und den betroffenen Menschen in der größten Not ein wenig Hoffnung geben. Den Hinterbliebenen, Verletzten, und Traumatisierten, sowie denen, die Haus und Hof verloren haben, wünschen wir für die kommenden Monate weiterhin viel Kraft.

Auch Corona beschäftigt uns unvermindert. Viel früher als erwartet ist die öffentliche Empörung über die Aufhebung der Impfpriorisierung von der Realität des Impfstoffüberschusses eingeholt worden. Nun beklagen wir eine Impfskepsis. Mit dazu beigetragen hat die Ständige Impfkommission (StIko). Nachdem sie im Januar in einem nationalen Alleingang den Astra-Zeneca-Impfstoff für Menschen über 65 nicht freigeben wollte, empfahl sie wenige Wochen später dessen Einsatz ausschließlich für Menschen dieser Altersklasse. Das Resultat im Frühjahr: Konfusion, Misstrauen und Millionen nicht verimpfter Dosen.

Sechs Monate später kann sich dieselbe StIko nicht zu einer Impf-Empfehlung für Kinder ab 12 Jahren durchringen. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, wie auch der amerikanischen und europäischen Zulassungsbehörden, bemängelt sie wiederum eine nicht ausreichende Datenlage. In ihrer Bewertung bleiben Aspekte wie soziale Teilhabe, Wohlempfinden oder angstfreie Bildung unberücksichtigt, obgleich sie ebenso zu einem ganzheitlichem Gesundheitsbegriff gehören. Das Resultat heute: Konfusion, Misstrauen und im beginnenden Schuljahr voraussichtlich viele Corona-infizierte Kinder, von denen leider doch einige einen lebensbedrohlichen Verlauf haben, und viele mit den Folgen von Long-Covid zu kämpfen haben werden.

Gleichzeitig besteht für Nicht-Infizierte das Risiko verminderter Bildungschancen aufgrund von Schulschließungen und reduzierter sozialer Teilhabe mit der ständigen Sorge vor einer Ansteckung Dritter. Gerade vor dem Hintergrund ausreichender Impfstoffmengen sollte die StIko – in Verantwortung für das Wohlergehen aller Kinder – umgehend eine klare Impfempfehlung aussprechen.

Fortschritte hat es indes bei der Entwicklung weiterer digitaler Anwendungen und Lösungen gegeben. Sie unterstützen Patienten, vor allem chronisch Kranke, in ihrem Alltag und ermöglichen somit oftmals mehr Teilhabe am öffentlichen Leben. Diese Möglichkeiten motivieren eine wachsende Anzahl von Ärzten, patientenorientierte Innovationen auszuprobieren und sie als zusätzlichen Baustein in der Versorgung ihrer Patienten einzusetzen.

In diesem Sinne wünsche ich Erkenntnisgewinn, Unterhaltung, und bleiben Sie gesund,

Ihr Jörg F. Debatin

Zahl des Tages

63 %
der Befragten einer ABDA_Berlin-Umfrage haben noch nie etwas vom eRezept gehört. (Infos gibt es hier: https://daserezeptkommt.de)

hih-Termine

Futurium I Dienstag, 25. August 2021, 9.00 – 18.00 Uhr
Gesundheit_digital – Meilensteine für eine digitale Medizin

DVG, KHZG, Interoperabilität, ePA, eRezept, Forschungsdaten etc.: Schlagwörter, die die Legislaturperiode prägten und auch die Arbeit des health innovation hubs inhaltlich mitbestimmten. Grund genug, einmal den Realitätscheck zu machen, was davon in der Krankenversorgung bzw. bei den Patient:innen angekommen ist. Wir diskutieren mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Verantwortlichen des BMG, Patient:innen und Behandler:innen darüber, wo wir stehen auf dem Weg zu einem digitalen Gesundheitswesen. Im Livestream (Anmeldung) und Corona-bedingt auf Einladung.


Mittwoch, 29. September 2021, 16.00 – 19.00 Uhr
KIM – Sichere Emails für Ärzt:innen, Part 2

KIM – Der Kommunikationsdienst im Medizinwesen ermöglicht endlich den sicheren Austausch medizinischer Dokumente wie Befunde und Arztbriefe über die Telematikinfrastruktur. Gemeinsam mit dem Deutschen Ärzteblatt zeigen wir „Hands On“ was in der Arztpraxis getan werden muss, um KIM einsetzen zu können und stellen die bis dahin zertifizierten Anbieter vor.


Unsere Veranstaltungen sind kostenfrei, in der Regel ohne Anmeldung und für jedermann – Sie müssen nur zu gegebener Zeit auf unserer Startseite auf den Livestream-Link gehen.

Alle hih-Veranstaltungen

Digitale Tools

Nun sind die 20 voll: BfArM-Verzeichnis wächst weiter

Das Register für Digitale Gesundheitsanwendungen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wächst weiter und verzeichnet seit gestern 20 DiGA. Herzlichen Glückwunsch an Mawendo – DiGA zur Anleitung bei Knieschmerzen. Entwickelt von einem Sportmediziner und einem Leistungssportler als Team, das früh das Potential digitaler Tools erkannt hat!

 

Tübingen erhält Rückenwind mit neuer Förderung

Das Qualifizierungsprogramm für (internationale) Gründungsinteressierte und Startups wird durch die Kampagne „Start-Up BW“ des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg, der Stiftung für Medizin-Innovationen und der B.Braun Stiftung gefördert. Registriert euch für den kostenlosen „4C Accelerator Tübingen” der Medical Innovations GmbH! Das Programm befasst sich mit der Geschäftsmodellentwicklung bis zur „Investor Readiness“ durch die Ausarbeitung der spezifischen Bedürfnisse des Life Science und Health Care Sektors mit individueller Intensivbetreuung medizinischer Expert:innen in den 4 C’s:

  • C1-Commercialization: Umsätze im Gesundheitswesen planen (u.a. Kostenerstattung durch Krankenkassen)
  • C2-Certification: Produkt und Firma zulassen
  • C3-Clinical Studies: Evidenz des Produktes belegen
  • C4-Copyright: Daten-/Schutzrechte strategisch nutzen.

Bewerbungen bis zum 03.09.21 auf dieser Webseite.

 

Call the hanseatic Expert

Am 2. September führt die Hamburger Gesundheitswirtschaft für alle ratsuchenden Startups einen telefonischen Startup-Beratungstag durch. Expert:innen können zwischen 13 und 17 Uhr alles gefragt werden, was so unter den Nägeln brennt. Damit auf jeden Fall Antworten vorrätig sind, wird um Anmeldung bis zum 18. August gebeten.

 

Künstliche Intelligenz darf Patente anmelden

Erstmals sind zwei Patentanmeldungen akzeptiert worden, in denen eine KI als Erfinder angegeben wurde. Das Artificial Inventor Project hat kurz nacheinander zwei wichtige Erfolge erzielt.

Zunächst akzeptierte die Patentbehörde von Südafrika einen Patent-Antrag, in dem eine KI als offizieller Erfinder gelistet wurde. Nur wenige Wochen später wies der australische Bundesgerichtshof einen Einspruch des australischen Patentamtes gegen einen ganz ähnlichen Antrag ab und entschied damit grundsätzlich, dass eine Künstliche Intelligenz Erfinder im Sinne des australischen Patentrechtes sein kann.

@Patienten

Mit Mobilfunktechnik Leben retten

Das vom Land NRW mit fast 10 Mio. Euro geförderte Projekt „GIGA for health“ ist gestartet. Im Rahmen dieses Verbundprojektes, in dem auch der 5G-Medizincampus an der Uniklinik Düsseldorf entsteht, sollen nun zahlreiche Innovationen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung umgesetzt werden. Vom UKD aus sollen so Impulse zur weiteren Digitalisierung der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser ausgehen.

Den Anfang macht u.a. das Schlaganfallnetzwerk und der Einsatz von „Mixed Reality“-Brillen in der Tumorchirurgie, mit denen bspw. hochkomplexe 3D-Strukturen des Gehirns sowie deren wesentliche funktionelle Strukturen vom Computer virtuell in den Raum projiziert werden können.

 

Chancen nutzen – Wie gelingt die digitale Gesundheitsversorgung?

So ist der AOK NordWest DigiTalk überschrieben, der am kommenden Mittwoch, 18. August, ab 16 Uhr live aus Kiel gesendet wird. Wo stehen wir heute beim Aufbau einer digitalen Gesundheitsversorgung, und was sind die nächsten nötigen Meilensteine in der Digitalisierung des Gesundheitswesens? – sind Fragen, die nicht nur an Gesundheitsminister Heiner Garg gestellt werden, sondern auch an Ärzt:innen aus Schleswig-Holstein. Interaktionen und Fragen ausdrücklich erwünscht: Anmeldung

 

Digitalisierung im Krankenhaus --> Gestalten – statt gestaltet werden

In dem Buch zum Krankenhauszukunftsgesetz geht es tatsächlich nicht nur um das KHZG. Es geht vor allem um langfristige Digitalstrategien für ein zukunftsorientiertes Krankenhaus, die mit den Mitteln des KHZG als Katalysator entwickelt werden können.

Die Herausgeber, Peter Gocke (Charité), und Henning Schneider (Asklepios), Jörg Debatin und Ecky Oesterhoff, beide hih, haben Wissen, Ideen und konkrete Strategien zusammengetragen und möchten mit diesem Buch Entscheider:innen und Anwender:innen bei der Gestaltung der Digitalisierung in den zentralen Handlungsfeldern unterstützen. Es ist kein Buch für Nerds. Aus unserer Sicht ein Muss für alle Gestalter:innen, die ihr Krankenhaus verantwortungsbewusst in die digitalisierte Zukunft tragen wollen.

Everyday Mood Booster

30mal30 Tage Challenge für Berlin

Laut Statistik haben die Deutschen während des Lockdowns im Durchschnitt 5kg zugenommen, auch, weil viele sich weniger bewegt haben als sonst. Umso wichtiger ist es, jetzt wieder mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Die 30mal30 Tage Challenge für Berlin, bei der Bezirke, Vereine, Unternehmen und Schulen ab dem 23. August im Wettbewerb auf Schrittejagd gehen können, will dazu beitragen.

Die Teilnahme ist niedrigschwellig und für alle kostenlos. Wenn ihr mit eurem Unternehmen dabei sein wollt, könnt ihr euch hier bei StepsApp Challenges registrieren. Über die StepsApp könnt ihr dann unter Ziele der Challenge beitreten und eure Kollegen zum Beitritt motivieren. Viel Spaß dabei!

Good News

Einfach mal DANKE sagen

An dieser Stelle wollen wir gerne einmal Danke sagen – Danke an den Chaos Computer Club (CCC), dessen Mitglieder/ Community vor allem auch im Sinne der öffentlichen Sicherheit wertvolle Impulse geben und darüber hinaus ehrenamtliche Nachhilfe leisten.

Nicht nur in Bezug auf die Digitalisierung des Gesundheitswesens können wir uns als Gesellschaft glücklich schätzen, dass sich eine Institution wie der CCC im Sinne eines Ladies-and-Gentlemen-Agreement der responsible disclosure verschrieben hat und immer wieder entscheidende Hinweise auf Sicherheitslücken gibt, bevor andere aus niederen Beweggründen diese für ihre Geschäfte nutzen. Hinweise, die im Laufe der Jahre so viele Unternehmen bereits vor relevanten Schäden bewahrten, ganz zu schweigen von den erwartbaren imageschädigenden Schlagzeilen.

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite

 
hih - health innovation hub
des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
10115 Berlin

info@hih-2025.de
+49 30 847 11 340

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