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Patient:innen haben ein neues Rollenverständnis

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

so rasant wie das Jahr voranschreitet, so rasant schreitet die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens derzeit voran. Die ersten DiGAs stehen in den Startlöchern, das Krankenhauszukunftsgesetz wurde am Mittwoch vom Kabinett verabschiedet und endlich sind im neuen Gesundheitsportal nun auch Fachinformationen zu vielen Gesundheitsthemen frei zugänglich.

Diese Veränderungen stärken die Rolle des Patienten, hin zu der des informierten, mündigen Patienten, der auf Augenhöhe mit seinem Arzt oder Ärztin interagiert. Patienten, die für ihre Gesundheit selbst Verantwortung mit übernehmen, erhalten durch die zunehmende Digitalisierung der Medizin nun mehr Werkzeuge, die sie bestmöglich unterstützen. Die anstehenden Veränderungen fordern nicht nur Patienten, sondern auch Ärzte und andere Leistungserbringer. Mit der anstehenden Einführung der ePA und dem eRezept wird der Veränderungsdruck ebenfalls ansteigen. Das bedeutet zunächst einmal Umstellung bestehender Arbeitsprozesse und mehr Aufwand. Um diese Hürde zu nehmen muss der Nutzen der Digitalisierung für alle Beteiligten deutlich werden. Diesbezüglich brauchen wir mehr Aufklärung und Information. Das gilt für die Standesorganisationen der Leistungserbringer und für das BMG gleichermaßen. Denn am Ende sind Gesetze immer nur so gut wie Ihre Umsetzung. Der Nutzen muss schließlich beim Patienten ankommen. Und das gelingt nur wenn Alle wirklich mitmachen.

Bleiben Sie gesund und auf Abstand,

Ihr Jörg F. Debatin

Zahl des Tages

53 %

der Senioren (Ü65) erhoffen sich, laut einer Bitkom-Umfrage, eine elektronische Patientenakte; 40 Prozent halten darüber hinaus an, ein eRezept für wünschenswert.

hih-Termine

Mittwoch, 16. September 2020 16.00 – 19.00 Uhr

International DiGA Summit

We will host the English-speaking “International DiGA Summit” targeting digital health companies, policy makers and payer representatives from across the world to outline the DiGA Fast Track in detail, present the process towards approval and be there for extensive Q&A.
Register via this link


Donnerstag, 17. September 2020 16.00 – 18.00 Uhr

(virtuelles) hih Webinar Krankenkassen & VCs

“Investieren in die Zukunft der Gesundheitsversorgung” – Chancen und Strategien für Krankenkassen (§ 263a, SGB V)

Krankenkassen dürfen nach neuem Recht via Fonds in Digital Health investieren. Die Veranstaltung beschäftigt sich mit Zielvorstellungen und Anlagekriterien und gibt Einblicke in die aktuellen Überlegungen.


Freitag, 18. September 2020 10.00 – 13.00 Uhr

(virtuelles) hih Webinar ÖGD Forum

„Digitalisierung des Infektionsschutzes“

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit, der Akademie OEGW, dem RKI, dem HZI uva. informieren wir über und diskutieren die IT-Strategie für den Infektionsschutz des ÖGD.
Fragen und Beiträge bitte bis zum 15. September an info@hih-2025.de / Betreff „ÖGD-Forum Digitalisierung“


Alle hih Veranstaltungen

Digitale Tools

Gesundheitsämter im Fokus

Lange Zeit führten unsere Gesundheitsämter – zu Unrecht – ein Schattendasein. Dass die Pandemie vergleichsweise milde verläuft, ist sicherlich maßgeblich das Verdienst der Menschen im ÖGD, ist sich auch Dr. med. Philipp Stachwitz, Director Medical Care des hih, sicher. Er hat einen Tag in einem Berliner Gesundheitsamt verbracht, großartige Menschen, optimierbare Technik und ein hohes Improvisationstalent kennengelernt.
Wir möchten an dieser Stelle noch einmal auf unser ÖGD Forum – Digitalisierung des Infektionsschutzes am 18. September (10-13 Uhr) hinweisen, in dem wir die angesprochenen Fragen diskutieren.

Mit welchem Eindruck bist du nach Deinem Tag im Gesundheitsamt nach Hause gefahren?
Es war ein toller Einblick, den mir die Kolleg:innen und die vielen Freiwilligen vor Ort gegeben haben. Sehr engagiert, emphatisch, lösungsorientiert und immer mit Blick auf die einzelnen Menschen, die sie betreuen und ihre „Aufsichtspflicht“ über das gesamte Geschehen.

Welches ist die derzeit wichtigste Aufgabe des ÖGD?
Die Kernarbeit ist derzeit sicherlich die Verfolgung von Infektionsketten und die Verhinderung der (erneuten) Ausbreitung von SARS-COV2: infizierte Personen in Quarantäne bringen und dort begleiten, Kontaktpersonen ermitteln und diese, wenn nötig, ebenfalls in Quarantäne bringen und eng monitoren – auch gesundheitlich. Bei Auffälligkeiten und Symptomen sorgen die Mitarbeiter dafür, dass die medizinische Versorgung sichergestellt wird. Was dann Aufgabe des normalen Gesundheitswesens ist, also bei Praxen ggf. Krankenhäusern liegt.

In den vergangenen Wochen wurde viel über das Meldewesen des ÖGD, Datenübermittlung und Digitalisierung im weiteren Sinne gesprochen, was war Dein Eindruck?
Auch wenn viele Aufgaben nach mehr Digitalisierung rufen, ist es kein Schwarz-Weiß-Bild. Das Betreuen vieler Menschen muss trotz digitaler Unterstützung weiterhin auch per Telefon erfolgen können. Was gut ist, denn die Menschen sind oftmals alt und nicht alle so digital-affin. Die sehr heterogene und oft inkompatible Software-Landschaft macht es an vielen Stellen in der Tat schwieriger, die Meldekette effizient abzuarbeiten und eine Menge muss noch durch Abtippen von Faxen (manchmal sogar doppelt!) anstelle von Datenaustausch erledigt werden. Viele Gesundheitsämter haben eigene, gut funktionierende Lösungen in sehr kurzer Zeit aufgebaut – und auch neue Software eingeführt. Eine Krise ist aber mitunter ein schwieriger Zeitpunkt für die Einführung einer neuen IT-Lösung … oder der beste! Aber dafür müsste es erst einmal eine geben – jedenfalls glaube ich, der ÖGD kann Stärkung in diesem Bereich gut gebrauchen.
Hier finden Sie auch den Podcast der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf zum Thema.

 

Untersuchung zur Nutzung der Corona-Warn-App

Die Studie eGovernment MONITOR 2020 fragte aus aktuellem Anlass neben der Erfassung klassischer E-Government-Dienste die Einstellungen der BürgerInnen in Deutschland zur Corona-App des Bundes ab. Die Befragung erfolgte zu zwei Zeitpunkten: Zum Start der App und zwei Monate später – das Ergebnis: hohe Akzeptanz in der Bevölkerung, aber verhaltene Hoffnung auf Wirkung.

 

Health-i Initiative 2020: Gesundheits-Pioniere gesucht

Die Health-i Initiative der Techniker Krankenkasse und des Handelsblatts geht in die nächste Runde: Ab sofort werden wieder Vordenker:innen und digitale Innovationstreiber:innen der Gesundheitsbranche gesucht, die mit ihren digitalen Projekten und Lösungen einen besonderen Beitrag für unser Gesundheitssystem leisten: Die Health-i Pioneers 2020.
In diesem Jahr können Sie bis zum 24. September Ihre Vorschläge über die Webseite www.health-i.de nominieren.

@Patienten

Bundeskabinett beschließt „Krankenhauszukunftsgesetz“

Es wird gefeiert, kritisiert, misstrauisch beäugt: Das Bundeskabinett hat dem von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vorgelegten Entwurf des „Krankenhauszukunftsgesetzes“ (KHZG) zugestimmt. Insgesamt stehen 4,3 Milliarden Euro bereit, damit Krankenhäuser in moderne Notfallkapazitäten, Digitalisierung und IT-Sicherheit investieren können.
Mehr Informationen zu den Inhalten des Gesetzes finden Sie bei uns.

 

Eigene Gesundheitsdaten souverän handhaben

Die Vermessung der eigenen Gesundheit zählt aktuell zu den großen gesellschaftlichen Trends. Sportuhren, Fitness-Tracker und Smart Watches erfassen sensible persönliche Daten. Das Technologie-Zentrum Informatik und Informationssicherheit (TZI) der Universität Bremen sucht in einem Forschungsverbund neue Wege, um Menschen den selbstbestimmten Umgang mit ihren digitalen Daten zu ermöglichen. Werte wie Herzfrequenz, Gewicht und verschiedene Bewegungsdaten, können den Anwendern bei der Führung eines gesunden Lebensstils helfen und so präventiv oder begleitend, den Gesundheitszustand verbessern.

 

www.gesund.bund.de

Nun ist es in der Welt: das Nationale Gesundheitsportal. Initiiert vom Bundesgesundheitsministerium findet man hier (endlich) neutrale fachlich geprüfte Informationen zu Krankheiten, ICD-Codes und zu Vorsorge- und Pflegethemen. Es will gegen Fake.News antreten und auch Dr. Google Konkurrenz machen. In einer gemeinsamen Studie unter Niedergelassenen hatte der hih mit dem Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz hausärztliche Positionen, Bedürfnisse und Anforderungen abgefragt, die mit in das Portal geflossen.

GOOD NEWS

Gesellschaftlicher Zusammenhalt verbessert sich in der Corona-Krise

Wir haben es im Reallife ebenfalls beobachtet, die Studie der Bertelsmannstiftung bestätigt nun unseren subjektiven Eindruck, dass die Nachbarn netter untereinander geworden sind und unterfüttert das gefühlte Wissen mit Zahlenwerk. Das geht aus dem "Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt 2020" hervor. Danach hat sich der gesellschaftliche Zusammenhalt in Deutschland in der Corona-Krise als robust erwiesen und ist in den ersten Monaten nach Ausbruch der Pandemie sogar noch gewachsen. Nicht verschwiegen werden darf jedoch, dass die Ausnahmesituation zugleich soziale Unterschiede sichtbarer  macht und die Probleme bestimmter Bevölkerungsgruppen verschärft.
Quelle

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite

 
hih - health innovation hub
des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
10115 Berlin

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+49 30 847 11 340

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