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Digitalen Zusammenhalt stärken

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

seit der gestrigen Ansprache von Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel ist vielen Menschen anzumerken, dass ein Umdenken stattgefunden hat. „Es ist ernst, bitte nehmen Sie es ernst!“, wird wohl in Erinnerung bleiben.
Auch wenn von dem Virus für die allermeisten von uns keine tödliche Bedrohung ausgeht, gehen die Menschen doch zunehmend besonnener und solidarisch mit dieser Bedrohungslage um. Heute möchten wir einen Blick auf die psychischen Belastungen werfen, die mit Isolation und Quarantäne einhergehen. „Die Augen sind die neuen Arme und Blicke die neuen Umarmungen", lautet der Titel eines Artikels, der die psychischen Auswirkungen der Quarantäne thematisiert. Digitale Begleiter übernehmen Hilfefunktionen, die zurzeit im persönlichen Kontakt leider nicht möglich sind – Digitalisierung sei Dank.

Auch vom Aufruf der Bundesregierung berichten wir, die die Digitalbranche auffordert, den Kampf gegen das Virus aufzunehmen und von einer Initiative von Medizinern für Mediziner.

Wir wünschen Ihnen alles erdenklich Gute und freuen uns weiter über Ihre Anregungen.

Ihr Jörg F. Debatin

ZAHL DES TAGES

66,8 %

wären sogar bereit, sich als Betroffene(r)/Infizierte(r) namentlich in eine öffentliche Datenbank eintragen zu lassen, um Dritte zu warnen, die mit ihnen in Kontakt standen.

Quelle: Innofact, F.A.Z. vom 13.03.2020
(usercentrics.com/de/knowledge-hub/corona-umfrage)

Initiative „Mediziner für Mediziner gegen Covid19“

Hilfe braucht es derzeit auf jeder Seite, auch bei denen, die sich auf den Stationen und an den Betten um die Patienten kümmern. Das #Twankenhaus kennen viele auf Twitter. Neu zusammengefunden hat sich eine Initiative, die niedrigschwellige Weiterbildung anbietet. Initiiert wurde das Projekt „Mediziner für Mediziner gegen Covid19“ von Daniel Dreyer, Anästhesist aus NRW, Michael Faber, Dr. med. Felix Lorang, Wilma Bergström und Dr. Florian Kienle, Facharzt für Anästhesie, der sich Zeit genommen hat, unsere Fragen zu beantworten.

Welche Inhalte möchten Sie vermitteln – und wie werden diese aufbereitet und zur Verfügung gestellt?

Unsere Inhalte sollen in erster Linie praktische Hilfestellungen für Beschäftigte im Gesundheitswesen sein, sprich Ärzte, Pflegekräfte, Rettungsdienstpersonal und sonstige Behandler*innen. Die Aufbereitung erfolgt derzeit als (interaktive) Website, auf der dieses Fachpersonal entsprechende Hinweise kostenlos abrufen kann. Über ein Farbleitsystem können auch dynamische Flowcharts für die COVID19 Behandlung aufgerufen werden, dabei fokussieren wir uns zuerst auf den Weg des kritisch Kranken Patienten, von der ambulanten Vorstellung bis zur Therapie auf der Intensivstation.

Als zweites Feature ist “Ask an expert” geplant, bei den Behandelnden nach Ausschöpfung der Ressourcen eine Hilfsanfrage senden können, die dann z.B. von erfahrenen Intensivmedizinern bearbeitet wird.

Worin unterscheidet sich Ihr Angebot zu den Leitlinien?

Da wir aktuell unter massivem Zeitdruck stehen, müssen wir versuchen schnell hilfreiche Inhalte zu generieren. Wie schon angesprochen wollen wir uns dabei auf etablierte Basics konzentrieren und diese an die neue Situation COVID19 anpassen. Wir bedienen uns dabei bestehender Leitlinien und kreieren daraus praktische Tipps und Handlungsanweisungen. Das Ganze entspricht dem FOAM Prinzip sprich “Free open access medical education”.

An wen wendet sich Ihr Angebot?

Das Angebot richtet sich primär an Nicht-Intensivmediziner und Nicht-Infektiologen, die sich durch die Pandemie nun mit einem hochkomplexen Krankheitsbild konfrontiert sehen, dass sie womöglich nie zuvor therapiert haben. Auch für uns Intensivmediziner etablierte Therapien wie Beatmung oder Atemwegssicherung müssen nun womöglich von Nicht-Spezialisten durchgeführt werden und dabei wollen wir bestmöglich unterstützen.

Wer wird gesucht? Und an wen können sich Helfer*innen wenden?

Wir konzentrieren uns aktuell auf die Themen Beatmung und Intensivmedizin, Notaufnahme, Hygiene und Eigenschutz, ambulante Versorgung und Präklinik, sprich Rettungsdienst. Prinzipiell können sich alle melden, die ihre Kernkompetenz in einem der obigen Themenbereiche sehen. Aktuell werden wir mit Anfragen überrannt und müssen zunächst die Ressourcen sortieren. Im Laufe der nächsten Woche wird eine Onlinepräsenz entstehen, über die sich Unterstützer melden können. Wir würden bei Bedarf konkrete Aufrufe starten um selektiv Ressourcen zu akquirieren.

 

20.-22. März 2020: Online-Hackathon gegen den Virus

Unter dem Motto: „Wir vs. Virus“ will die Bundesregierung, namentlich Kanzleramtsminister und Anästhesist Helge Braun, am Wochenende 48 Stunden lang einen Online-Hackathon veranstalten und „kreative Lösungen für die Corona-Krise“ finden und fördern.

Gefragt sind Programmierer, Designer, Kreative und jeder, der sich als Problemlöser einbringen will. Es werden auch noch Mentoren gesucht, die mit ihrer Expertise unterstützen können. Einzige Voraussetzung für die Teilnahme ist die Installation der Chat-Anwendung Slack, über die ein Großteil der Organisation und Kommunikation laufen werde.

Anmeldungen unter wirvsvirushackathon.org

 

Tu‘ ich schon genug?

Diese Frage lässt sich vermutlich nie abschließend beantworten. Eine Website ermittelt anhand von Fragen zum Hygiene-Verhalten, zu sozialen Kontakten und kürzlichen Reisen den eigenen "pandemischen Fußabdruck". Dieser gibt einen Anhaltswert, wie das eigene Verhalten dazu beiträgt, die Corona-Pandemie einzudämmen. Je niedriger der Wert, desto besser.

Weitere digitale Unterstützungs-Tools

Psychische Gesundheit

Die Wirksamkeit psychologischer Online-Trainings konnte in zahlreichen Studien bewiesen werden. In der Corona-Krise ist diese Möglichkeit für viele Menschen, auch solche, die sich bisher noch nicht besonders viele Gedanken um ihre psychische Gesundheit machen mussten, eine erste Anlaufstelle, die auffängt, was die – ohnehin zu wenigen – Therapeut*innen aktuell nicht vermögen aufzufangen.

Anbieter wie bspw. die etablierten Hellobetter (ehemals Get.on-Institut) oder SelfApy entwickeln unter Hochdruck „Corona“-Trainingsversionen, die Betroffenen helfen soll, mit der aktuellen Stress-Situation umzugehen. Angefangen bei regelmäßigen, kostenfreien live Q&As (qa@hellobetter.de) mit Psychologen.

Physische Gesundheit: Online-Therapie während Pandemie kostenfrei

Auch der Reha-Bereich bekommt derzeit kostenfreie Angebote, um sowohl Therapeut*innen und Mitarbeiter*innen zu schützen als auch die Patienten weiter betreuen zu können. Digitale Therapie-Plattformen können sofort und kostenfrei während der Pandemie genutzt werden.

Im Angebot enthalten sind vordefinierte Therapiepläne für alle Patienten, die den Reha-Therapiestandards der Deutschen Rentenversicherung entsprechen. Die Patientenschulungen, Gesundheitsbildung, Entspannungsübungen und Bewegungstherapien durchgeführt werden. Zur Erleichterung der Implementierung werden den Reha-Einrichtungen tägliche Webinare angeboten, um beim Einsatz zu helfen.

GOOD NEWS

JEDE(R) kann was tun – Bitte gehen Sie Blutspenden!

Blutspende-Termine in Ihrer Nähe finden Sie inklusive Umkreissuche und Erinnerungsfunktion. Nutzen Sie die Termindatenbanken der Anbieter wie Deutsches Rotes Kreuz oder auch die Kliniken in Ihrer Umgebung. Die meisten bieten:

  • kostenfreie Parkplätze
  • online Terminreservierung
  • ärztliche Betreuung
  • Snacks und Kaffee.

Der Spruch gilt noch immer: Spendet Blut und rettet Leben.

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen, täglich aktualisiert, finden Sie auf unserer Webseite unter: Corona digital


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des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
10115 Berlin

info@hih-2025.de
+49 30 847 11 340

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