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Endlich ein Lichtblick!

 

Liebe Leserinnen und Leser,

gestern kam ein lang ersehnter Lichtblick: Eine große internationale Studie hat nunmehr bestätigt, dass das Virostatikum Remdesivir bei der Bekämpfung von Covid-19 tatsächlich wirkt. In der Studie wurde das Medikament erst spät im Krankheitsverlauf gegeben – da man mit einer Antibiotikagabe bei einer bakteriellen Lungenentzündung auch nicht wartet bis der Patient intubiert auf der Intensivstation liegt, ist es naheliegend, dass dieses Virostatikum gerade bei Risikopatienten wahrscheinlich noch besser wirkt, wenn es frühzeitig verabreicht wird. Damit besteht die Chance, dass es gar nicht erst zu einem schweren Verlauf käme.

Somit werden die, für weitere Lockerungen notwendigen, Rahmenbedingungen zunehmend erkennbar.  Zu den Eckpfeilern gehören:

  1. Konsequente Community Maskenpflicht, um Infektionen zu verhindern
  2. Versorgung der Risikogruppen mit den selbst-schützenden FFP2 Masken – am besten auf Rezept von der Apotheke
  3. Ausnutzung der gesamten Testkapazitäten durch Erweiterung der Testindikationen
  4. Einführung der Proximity Tracing App so rasch wie möglich, um neu entstehende Infektionsketten schnell zu unterbrechen.
  5. Sicherung von ausreichend Mengen an Remdesivir, ggf. mit Aufbau lokaler Produktionskapazitäten und klaren, einheitlichen Therapievorgaben insbesondere für Risikopatienten.

Ja, das Virus ist tückisch und unberechenbar – inzwischen aber ist erkennbar wie wir es in den Griff bekommen können. Bei der Umsetzung der Rahmenbedingungen liegt noch viel Arbeit vor uns. In Anbetracht der zunehmenden menschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Kosten haben wir keine Zeit zu verlieren.

Bleiben Sie gesund. Bis dahin gilt (leider) unverändert: Maske auf! Abstandsregeln ernst nehmen! und #SocialDistancing , wo immer es geht.

Bleiben Sie gesund

Ihr Jörg F. Debatin

ZAHL DES TAGES

291.607

SARS-CoV-2-PCR-Tests und über 55.000 Antikörpertests haben die an einer Umfrage der Akkreditierten Labore in der Medizin, ALM e.V., teilnehmenden 116 Labore in der vergangenen Woche (KW 17) durchgeführt.

Auswahl digitaler Unterstützungs-Tools

Corona-Apps und Datenschutz

Wie können personenbezogene Daten effektiv und effizient geschützt werden? Wie bleibt Innovation trotzdem möglich? Die Stiftung Datenschutz lädt Expertinnen und Experten heute ein, ihre Perspektiven hinsichtlich der Möglichkeiten und Grenzen technischer Lösungen für die Eindämmung der aktuellen Pandemie vorzustellen. Dafür veranstaltet die Bundesstiftung heute, 30. April, beim DatenTag online von 15.00 – 17.30 Uhr ein Forum für die notwendige Diskussion.

Es wird keinen Live-Chat geben, Fragen sind jedoch erwünscht. Vorab an: fragen@stiftungdatenschutz.org.

 

Plattform für Freiwillige in der Pflege

Corona ist für die Gesundheits- und Pflegeberufe eine enorme Belastung. Dabei gab es bereits vor dem Ausbruch der Pandemie Personalengpässe. In den Kliniken und Pflegeheimen ist durch die Coronakrise erheblicher zusätzlicher Personalaufwand entstanden. Personalausfälle wegen Krankheit oder Kinderbetreuung kommen hinzu. Gleichzeitig gibt es rund 200.000 ausgebildete Pflegekräfte, die in anderen Berufen arbeiten. Abhilfe will jetzt, neben www.pflegereserve.de, auch die Initiative „Pflegia – gemeinsam helfen“ möchte nun mit ihrer Online-Plattform neue Möglichkeiten schaffen. Freiwillige Helfer können sich schnell und ohne großen Aufwand anmelden. Ein Matching-Algorithmus ermittelt Einrichtungen mit Bedarf und Pflegia stellt den Kontakt her. Die Nutzung der Plattform ist für Nutzer und Einrichtungen kostenfrei. Die Daten sind geschützt und werden nicht zu Werbe- oder anderen Zwecken weiterverwendet. Mehr als 500 ehemalige Pflegekräfte haben sich bereits angemeldet und registriert.

 

Covid-19 live Monitor zur Liquiditätssicherung für Krankenhäuser

Die Corona-Pandemie fordert die deutschen Krankenhäuser durch eine hohe Dynamik und regionale Heterogenität heraus. Krankenhäuser haben ein Auslastungsproblem, weil sie Betten für Corona-Patienten freihalten müssen, andererseits aber ihre elektiven Operationen langsam wieder anlaufen lassen. Beides erfordert ein räumlich und zeitlich granulares Monitoring- und Vorhersagesystem, das in Echtzeit laufend Daten aktualisiert und so schnelle Reaktionszeiten ermöglicht. Neben Cerner und Meierhofer bietet jetzt auch das Data Warehouse Unternehmen KMS einen „Covid-19 live Monitor“ mit einem Überblick zum aktuellen Status der Corona-Versorgung in den Kliniken an.
Der Belegungsmonitor zeigt täglich aktualisiert die Entwicklung der Corona-Fallbelegungen an. Angezeigt wird durch einen kalkulierten Vergleich mit den Vorjahresdaten auch die Ausgleichspauschale für die vorgehaltenen freien Bettenkapazitäten. Das Dashboard ist flexibel anpassbar und um weitere Kennzahlen erweiterbar. Bis Jahresende bietet KMS die Nutzung lizenzkostenfrei an.

Mehr Informationen zum Belegungsmonitor

hih Corona Digital Webinar wird verstetigt

Gestern Nachmittag fand das erste „Corona Digital“ Webinar des hih statt, und stieß mit mehr als 300 Teilnehmern auf eine sehr große Nachfrage. Daher haben wir uns entschieden, das Format nun regelmäßig stattfinden zu lassen. Kommenden Mittwoch, 6. Mai 2020, wird es erneut ab 14 Uhr 90 Minuten Informationen und Diskussion rund um den Corona Interoperablitätsstandard CoCoS mit besonderem Fokus auf die International Patient Summary geben sowie eine ausführliche Vorstellung der Corona Patient Journey. Außerdem werden wir im letzten Drittel des Webinars für alle Newbies eine kurze Einführung in Struktur und Funktionsweise des deutschen Gesundheitswesens geben.

Ab dann findet das Webinar zwei-wöchentlich statt, der dann folgende Termin ist der 20.05.2020. Weitere Infos im Blogpost.

 

Testkapazitäten werden weiter ausgebaut

Alleine 291.607 SARS-CoV-2-PCR-Tests und über 55.000 Antikörpertests haben die an der Umfrage der Akkreditierten Labore in der Medizin, ALM e.V., teilnehmenden 116 Labore in der vergangenen Woche (KW 17) durchgeführt. Die Zahlen zeigen die wieder stärkere Inanspruchnahme der Labore nach zuletzt rückläufigem Testanforderungsverhalten in den Osterwochen (KW 16: 268.095 Tests). Auch die Testkapazität pro Woche stieg abermals – auf heute rund 700.000 Tests allein in den teilnehmenden Laboren. Insgesamt wurden seit Anfang März rund 1,95 Millionen SARS-CoV-2-PCR-Tests durchgeführt.

„Wenn jetzt die Teststrategie auf bestimmte Risikogruppen ausgeweitet werden sollte – möglicherweise auch auf solche ohne Symptome, wie im aktuellen Entwurf für das zweite Bevölkerungsschutzgesetz vorgesehen – dann können die fachärztlichen Labore dafür große Kapazitäten bereitstellen“, sagt Evangelos Kotsopoulos, Vorstand im ALM e.V. „Wir haben in Deutschland nicht nur außerordentlich früh mit einer umfassenden Testung begonnen, sondern parallel kontinuierlich unsere Kapazitäten ausgebaut.“

 

Wie kommt eigentlich >R< zustande?

Die zwischenzeitliche Einschätzung des RKI, wonach die Corona-Reproduktionszahl auf eins gestiegen sei, hat für Kontroversen gesorgt. Der Wert alleine reicht in der Tat nicht aus, um den Verlauf einer Pandemie zu vermessen, aber er bleibt ein wichtiger Indikator. Wie er zustande kommt, hat Patrick Gensing, ARD-Faktenfinder, anschaulich hergeleitet.

 

Maskenpflicht findet breite Zustimmung

Das Tragen einer Schutzmaske ist bundesweit vielerorts zur Pflicht geworden oder wird dringend empfohlen. Sechs von sieben befragten Personen (86 Prozent) halten diese Maßnahme für angemessen. Das zeigt der BfR-Corona-Monitor“, eine regelmäßige Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

Für die Launen des Alltags

Makerist.de

Die Masken-Schneider übertreffen sich in Kreativität – ein Trost in dunklen Zeiten. Schöne Aussichten, trotz des ernsten Hintergrunds. Wer willig, aber unkreativ und unbegabt ist, bekommt auf der Plattform für Bastelfans 2.0 Impulse und Hilfestellungen. Momentan gibt es dort natürlich auch Anleitungen zum großen Atemschutzmasken-Nähen.

GOOD NEWS

Positive Wirkung

Mehrere große Medienhäuser, darunter auch das Handelsblatt, berichten davon, dass der Wirkstoff Remdesivir erstmals auch in einer großen Studie positive Resultate bei Covid-19 Patienten aufweist. Das Medikament hilft, ist aber kein Wundermittel. Diese Bewertung zeichnet sich für den bislang wichtigsten Hoffnungsträger ab.

Das amerikanische Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) hat gestern Abend erste vorläufige Daten aus einer großen, plazebo-kontrollierten klinischen Studie mit fast 1100 Patienten publiziert. Natürlich steht die Peer-Review noch aus, doch lassen Sie uns diesen optimistischen Hauch einen kurzen Moment bewahren.

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen, täglich aktualisiert, finden Sie auf unserer Webseite unter: Corona digital

 
hih - health innovation hub
des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
10115 Berlin

info@hih-2025.de
+49 30 847 11 340

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