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Herzwochen in Deutschland

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

passend zu dem Hoch, welches uns ein paar Sonnenstrahlen in diesen ansonsten eher tristen Novembertagen beschert, gibt es auch ein wenig Licht am Corona-Zahlenhimmel. Zwar bleiben die Erstinfektionszahlen auf einem erschreckend hohen Niveau – der R-Wert liegt allerdings unter 1,0. Grund zur Hoffnung, dass in den kommenden Tagen und Wochen die Zahlen eher rückläufig sein könnten. Aufgrund der 2-3-wöchigen Latenz werden unsere Krankenhäuser und Intensivstationen allerdings weiter volllaufen, und manches Haus dabei an seine Kapazitätsgrenzen stoßen. Bereits jetzt ist absehbar, dass die zweite Welle für die Krankenhäuser eine größere Belastung darstellt – Zeit, elektive Eingriffe wieder einmal runterzufahren.

Zu Recht stellen sich nun wieder verstärkt Fragen nach dem weiteren Vorgehen. Dabei sollte folgender Dreiklang zum Tragen kommen:

  1. Konsequente Prävention: Abstand, Maske, Händehygiene gepaart mit regelmäßigem Lüften und Nutzung der Corona Warn-App. An diesen Maßnahmen werden wir auch in den kommenden Monaten nicht vorbeikommen.
  2. Superspreader früher Identifizieren: Durch den breiten Einsatz der Corona-Antigen-Schnelltests können Infizierte ohne Symptome aber mit hoher Virenlast (Superspreader) identifiziert werden. Auch bei etwas schlechterer Sensitivität und Spezifität leisten diese Tests einen wichtigen Beitrag, indem sie Superspreader-Events bei Menschenansammlungen verhindern und gerade bei Alters- und Pflegeheimen Sicherheit vermitteln!
  3. Optimierung der Corona-Therapie: Wir haben in den vergangenen Monaten viel über die Erkrankung gelernt. Frühe Antikoagulation und Dexamethason im Spätstadium sind zum Standard geworden. Allerdings ist die Datenlage zu Virusreplikationshämmern und Antikörper-Therapie immer noch nicht ausreichend. Darauf muss sich die Wissenschaft nun konzentrieren.
  4. Auf Impfstoff vorbereiten: Lange wird es bis zur Zulassung des ersten Impfstoffes nicht mehr dauern. Auf den Prozess der Bevölkerungsimpfung müssen wir uns JETZT akribisch vorbereiten. Im Augenblick schaffen wir 1,4 Mio Tests/Woche. Damit wir möglichst schnell (in 3-4 Monaten) einen Bevölkerungsschutz gewährleisten, sollten bis zu 5 Mio Impfungen/Woche möglich sein. Logistisch geht das nur in Messehallen, leerstehenden Flughäfen oder sonstigen großen Hallen. Der damit verbundene logistische Aufwand wird kurzfristig zwar riesig sein – er wird aber nicht kleiner, wenn wir den Prozess über ein ganzes Jahr hinziehen.

Vor allem aber: Halten Sie Abstand, tragen Sie Maske und nutzen Sie die Corona Warn-App.

Ihr Jörg Debatin

Zahl des Tages

465.000
Klinikaufnahmen aufgrund von Herzschwäche zählt die Deutsche Herzstiftung pro Jahr – Herzinsuffizienz ist damit der häufigste Anlass für einen Krankenhausaufenthalt.

hih-Termine

In eigener Sache: Der hih hat sich aus gegebenem Anlass dazu entschlossen, im November keine eigenen Veranstaltungen durchzuführen. Wir haben >>DiGA in der Versorgung<< vom 10.11. auf den 16.12. verschoben und werden zeitnah Weiteres kommunizieren. Bis dahin sind Sie herzlich eingeladen, die Veranstaltungen, die Sie in der Vergangenheit womöglich verpasst haben, in der Videoaufzeichnung nachzuholen.

Im Übrigen sind unsere Webinare kostenfrei, in der Regel ohne Anmeldung und für jedermann – Sie müssen nur zu gegebener Zeit auf unserer Startseite auf den Livestream-Link gehen.


NEUER TERMIN: Mittwoch, 16. Dezember 2020 16.00 – 18.00 Uhr

(virtuelles) hih Webinar "DiGA in der Versorgung"

Nun sind sie in der Realität angekommen: Digitale Gesundheitsanwendungen – zugelassen, verschreibungsfähig, nützlich!? Wir wollen der Praxis auf den Zahn fühlen – mit Ärzt:innen, Therapeut:innen und Patient:innen.


Mittwoch, 11. November 2020 17.00 – 18.00 Uhr

(virtueller) Innovationstalk "How do you raise money for Digital Health Start-ups? Whar are VCs looking for?" der Uni Heidelberg; Speaker: Uwe Horstmann, Project A

Die Talk-Reihe richtet sich an Wissenschaftler:innen, Mediziner:innen und ganz grundsätzlich Medical Entrepreneurs, die einen Überblick der wesentlichen Trends einer digitalisierten Medizin erhalten möchten. Der hih unterstützt bei der Konzeption und ist Co-Gastgeber.


Alle hih Veranstaltungen

Digitale Tools

DiGA in der Verordnung: KV Niedersachsen bietet Überblick

Die Kassenärztlichen Vereinigungen vertreten recht unterschiedliche Meinungen in Bezug auf die Möglichkeiten, über den sogenannten Fast-Track digitale Gesundheitsanwendungen in den allgemeingültigen Verschreibungskatalog zu integrieren. Die KV Niedersachsen hat eine sehr gute Übersichtsseite zur Verordnung der DiGA für Praxen erstellt, auf der sich alle Interessierte schnell und übersichtlich informieren können.



Corona-Datenspende beweist Nutzen

Das Robert Koch-Institut (RKI) entwickelte im Frühjahr die Corona-Datenspende-App, mittlerweile gibt es weltweit mehrere Forschungsprojekte, aber keins mit einer solchen Reichweite. Mit mehr als einer halben Million Nutzer zählt die deutsche Variante zu den aussagekräftigsten. Aus den gespendeten Daten zu Ruhepuls und Schrittfrequenz leiten die RKI-Forscher anhand eines Algorithmus ähnlich wie ihre US-Kollegen eine Fieberkurve her. Die Daten aus Smartwatches und Fitnesstracker entfalten einen immer eindeutigeren Nutzen und könnten künftig einen entscheidenden Teil zur Bewältigung der Coronakrise beitragen. Indem sie den Trend der Coronafälle weitgehend präzise schätzen, haben sie das Potenzial, zu einer zentralen Kennzahl für regionale Ausbrüche des Coronavirus zu werden.

 

Vielfalt Pflegen.

Die Zahl der Menschen, die pflegebedürftig sind und eine Migrationsgeschichte haben, steigt stetig – auch außerhalb der Corona-Pandemie. Um transkulturelle Kompetenzen von Pflegekräfte zu stärken, hat das Bundesgesundheitsministerium die kostenlose eLearning-Plattform „Vielfalt Pflegen.“ eingerichtet.
Anmeldung

@Patienten

Arztbesuche außerhalb des Covid-Spektrums bleiben wichtig

Unter dem Motto „Das schwache Herz“ steht die Volkskrankheit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) im Mittelpunkt der diesjährigen bundesweiten Herzwochen vom 1. bis 30. November. Die Herzschwäche entwickelt sich meist schleichend mit Symptomen wie Atemnot, Leistungsabnahme und geschwollene Beine (Knöchelödeme). Ein großes Problem: Viele Betroffene nehmen solche Symptome oft als altersbedingt hin. Ihnen ist nicht bewusst, dass sie an einer ernstzunehmenden Erkrankung leiden. Das „schwache Herz“ ist keineswegs eine normale Alterserscheinung. Vielmehr ist frühzeitiges Handeln erforderlich, weswegen Sie auch in der momentanen Situation nicht auf Ihren Arztbesuch verzichten sollten!

 

Studie zu den Auswirkungen der COVID19-Pandemie

Das Institut für Psychosoziale Prävention des UK Heidelberg untersucht die psychosozialen Auswirkungen der Pandemie (PACE-Studie). Im Fokus steht das emotionale Erleben bei Personen aus besonders belasteten oder systemrelevanten Branchen & mögliche familiäre Belastungen. Gesucht werden Studienteilnehmer:innen für eine 30minütige Online-Befragung zum Thema #mentalhealth. Nähere Infos und den Link gibt es hier.

 

Praktischer Leitfaden für Corona-Infizierte

Der Anruf vor dem sich derzeit jeder fürchtet: Sie sind positiv getestet. Informationen, die seit Wochen und Monaten in den Medien besprochen werden, sind in diesem Moment, in dem man selbst zum Betroffenen wird, wie weggeblasen. Bei welchen Covid-19-Symptomen muss ich ins Krankenhaus? Wie halte ich Kontakt zum Hausarzt? Was ist bei der Quarantäne zu beachten? Hier finden Sie das Wichtigste im Überblick.

 

Blutspender gesucht!

Täglich werden rund 15.000 Voll-Blutspenden benötigt. Bereits seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es akute Engpässe bei den Blutkonserven, da sich viele Spender aus Unwissenheit vor einer Ansteckung bei der Blutabnahme fürchten. Transfusionsmediziner betonen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt und bitten um die Mithilfe der Bevölkerung. Auf der Seite der Apotheken-Umschau finden Sie einen Blutspende-Themenhub, der alle Fragen rund um das Thema beantwortet.

 

Sicherheit geht vor! Melden Sie beobachtete Nebenwirkungen!

Diese Woche ist #MedSafetyWeek Arzneimittelbehörden aus 74 Ländern haben sich zusammengetan und informieren darüber, warum Meldungen zu Nebenwirkungen aus dem Verbraucherbereich so wichtig sind. In Deutschland bietet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Möglichkeit die eigenen Beobachtungen zu Protokoll zu geben.

GOOD NEWS

Lüftung leicht gemacht

Das Max-Planck Institut für Chemie hat eine alltagstaugliche Lüftungsanlage für bspw. Schulen und öffentliche andere Gebäude entwickelt. Die einfache Anlage entfernt 90 Prozent potenziell Corona-haltiger Aerosole aus der Raumluft und lässt sich aus Materialien aus dem Baumarkt für rund 200 Euro nachbauen. Das Prinzip: Jeder Mensch produziert warme Luft, die nach oben steigt. Richtet man diesen Luftstrom nach draußen, nimmt er Aerosolpartikel und mögliche Coronaviren mit sich.

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite

 
hih - health innovation hub
des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
10115 Berlin

info@hih-2025.de
+49 30 847 11 340

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