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Digital Medicine Community

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Licht und Schatten liegen häufig eng beieinander! Und so scheint es auch in dieser Woche. Die Digital Medicine Week (DMW) – unsere bislang größte virtuellen Veranstaltung mit beinahe 6.000 angemeldeten Teilnehmern – verbindet die bunte Vielfalt medizinischer Diagnostik und Therapie mit digitaler Kreativität, unternehmerischem Mut und Lust auf Innovation. Vier ineinander verzahnte Konferenzen an vier Tagen verfolgen ein Ziel: den Alltag für Patienten zu verbessern. Medical Venture Validation (MVV), DiGA Con, Evidence Con und MDR Con – das interaktive Konzept der DMW vermittelt Einblicke in den Patientenalltag, dient der Vorstellung digitaler, patientennaher Innovationen, diskutiert neue Studiendesigns für DiGA, und gibt Medical Entrepreneurs eine Bühne um Mediziner, Krankenkassen und VCs für ihre Entwicklungen zu begeistern. 32 Stunden abwechslungsreiches Programm sind Ausdruck der Fülle an technologischen und regulatorischen Neuerungen. Die vielen Teilnehmer, übrigens auch über 1.000 aus dem Ausland, belegen eindrucksvoll, dass digitale Technologien in der deutschen Gesundheitsversorgung angekommen sind. „Medicine made in Germany“ hat sich in nur 2 Jahren vom digitalen Schlusslicht in die vorderen Ränge vorgearbeitet.

Soweit das Licht, und der Schatten?

Bei der Bewältigung der Corona-Pandemie tun wir uns mit dem Einsatz digitaler Instrumente doch noch schwer. Das volle Potential der Corona-Warn-App scheint aufgrund einer überzogenen Datenschutzinterpretation nicht abrufbar; der ÖGD ist auch ein Jahr nach dem Corona-Ausbruch nicht ausreichend digital vernetzt; die Vergabe der Impftermine bleibt schwierig, und ein digitales Impfzertifikat ist nicht in Sicht. Der Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion Ralf Brinkhaus fordert vor diesem Hintergrund eine „Jahrhundertreform“ für zentrale Bereiche unserer Verwaltung. Bleibt zu wünschen, dass den Worten Taten folgen. Diesbezüglich kann die emsige Gesetzesarbeit der beiden letzten Jahre in Sachen Digitalisierung durch das BMG ein leuchtendes Vorbild sein. Denn auch das gehört zur Wahrheit: weniger als 3 Jahre nach Aufhebung des Fernbehandlungsverbots, wird die Video-Sprechstunde von über 100.000 Ärzten angeboten, das Fax wurde durch den digitalen KIM-Standard als Basis der Kommunikation zwischen medizinischen Leistungserbringern abgelöst, und die Grundlagen für ePA, digitalem Rezept, und e-AU sind mit der Telematikinfrastruktur gelegt. Jetzt muss es nur in dieser Geschwindigkeit weitergehen – dann werden digitale Technologien bei der Bewältigung der nächsten Pandemie auch besser unterstützen können.

Wir hoffen es – für uns alle. Bleiben Sie gesund – und noch immer auf Abstand,

Ihr Jörg F. Debatin

Zahl des Tages

3.518.294
Menschen wurden, laut RKI, bisher in Deutschland geimpft. 1.854.928 haben davon eine vollständige Impfung erhalten.

hih-Termine

Mittwoch, 3. März 2021, 14.00 – 16.00 Uhr
KHZG - deep dive: Patientenportale & digitale Dokumentation

Mit unseren deep dive-Webinaren beleuchten wir die einzelnen Fördertatbestände. In der kommenden Woche steigen wir tiefer in die Themen Patientenportale und digitale Dokumentation ein, nachdem wir bereits Cloud und Medikation (Videomitschnitt) behandelten.


Mittwoch, 14. April 2021, 16.00 – 19.00 Uhr
KIM – Sichere Emails für Ärzt:innen

KIM – Der Kommunikationsdienst im Medizinwesen ermöglicht endlich den sicheren Austausch medizinischer Dokumente wie Befunde und Arztbriefe über die Telematikinfrastruktur. Wir zeigen „Hands On“ was in der Arztpraxis getan werden muss, um KIM einsetzen zu können.


Unsere Veranstaltungen sind kostenfrei, in der Regel ohne Anmeldung und für jedermann – Sie müssen nur zu gegebener Zeit auf unserer Startseite auf den Livestream-Link gehen.

Alle hih Veranstaltungen

Digitale Tools

Morgen ist Pitch Day bei der DMW21, 9:00 Uhr einschalten

Zum Auftakt der #DMW21 am Dienstag haben Patient:Innen, Hacker-Teams von Universitätsklinika und Medical Entrepreneurs ihre Ideen bereits vor Vertreter:Innen medizinischer Fachgesellschaften vorgestellt. Seitdem wurden mit Mentor:Innen die Strategie, Versorgungsmodelle, Lösungen, Go-to-Market und Business Modelle überarbeitet. Nun geht es darum, auch Krankenkassen und Risikokapitalgeber als mögliche Financiers zu überzeugen. Wir sind gespannt, was Sie sagen – und auch, was Bundesgesundheitsminister Jens Spahn anmerken wird, der sich ab 12 Uhr dazuschaltet.

 

LinkedIn Networking Gruppe zur #DMW21

Gezwungenermaßen müssen und mussten wir das Networking für unsere virtuelle Digital Medicine Week in dieser Woche sozusagen outsourcen – wir „behelfen“ uns, auch im Sinne der Nachhaltigkeit, mit der LinkedIn Gruppe „Digital Medicine Community“. Wir würden uns freuen, Sie hier im Nachgang der Veranstaltung und im Fortgang unserer Bemühungen begrüßen zu können, um nicht nur weitere Projekte gemeinsam anzustoßen, sondern auch einen regen Austausch über die Disziplinen hinweg weiter zu unterstützen.

 

Das DiGA-Verzeichnis und seine Zukunft

Und nun sind es bereits elf DiGA, die ins BfArM-Verzeichnis aufgenommen wurden. Jetzt, wo dies eingespielt ist, kommen Feinschliff und internationale Standards ins Spiel. Wir haben uns von Dr. Barbara Höfgen, Leiterin des Fachgebiets „DiGA-Fast-Track“ beim BfArM, die Lehren und die realisierten und angedachten Weiterentwicklungen des Registers und Prozesses erklären lassen.

@Patienten

Enormer Anstieg bei Video-Psychotherapien

Die Corona-Pandemie sorgt deutschlandweit für einen enormen Anstieg bei den per Videokonferenz erbrachten Psychotherapien. Das hat die Techniker Krankenkasse (TK) bei einer Auswertung ihrer Abrechnungsdaten herausgefunden. Innerhalb von Nordrhein-Westfalen (NRW) gibt es allerdings große Unterschiede. Während in Nordrhein vom ersten zum zweiten Quartal 2020 die Anzahl der Online-Therapiestunden bei TK-Versicherten um das 17-fache stieg, kam Westfalen-Lippe auf das Siebenfache.

 

Ängste, Depressionen, Burnout digital bekämpfen

Wegen der Corona-Pandemie ist die Zahl der psychischen Erkrankungen zuletzt enorm gestiegen. Viele Betroffene müssen auf einen Termin warten. Eine ganze Reihe von DiGA helfen inzwischen beim Umgang mit psychischen Erkrankungen und helfen Patient:innen die Zeit bis zum Therapiebeginn zu überbrücken. Daneben existieren auch verschiedene digitale Gesundheitstools, die über Selektivverträge von etlichen Krankenkassen ganz oder teilweise vergütet werden.

 

Digitale Helfer bei Herzinsuffizienz

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) sollen einen Nutzen für die Patient:innen haben. So tragen DiGA beispielsweise für Patienten mit Herzinsuffizienz dazu bei, dass sie weniger häufig in stationäre Behandlung eingewiesen werden. Davon können mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland profitieren. Herzschwäche gehört zu den häufigsten Gründen für Klinikaufenthalte.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat Ende 2020 den Weg frei gemacht: Jeder behandelnde Arzt kann künftig eine telemedizinische Betreuung mit täglicher Datenübertragung an ein Telemedizinzentrum (TMZ) veranlassen. Das Zentrum sichert die Betreuung außerhalb der Praxisöffnungszeiten oder in Situationen, in denen eine besonders intensive Betreuung notwendig ist, ab.

 

DiGA VADEMECUM – Was man zu digitalen Gesundheitsanwendungen wissen muss.

Verfasst als schlanke Anleitung von Konzept über Zulassung bis zum erfolgreichen Produkt, ist das DiGA VADEMECUM als Unterstützung für die Entwicklung und Verbreitung digitaler Gesundheitsanwendungen konzipiert. Es ist eine Anleitung für Anwendungsentwickler von Start-ups sowie bereits etablierten großen Unternehmen.

Wir versprechen wertvolle Einblicke für Finanzierungspartner (VCs & PE), mögliche Vertriebspartner aus den Pharma- und Medizintechnikbranchen, für Vertreter:innen der Krankenkassen und nicht zuletzt für Ärzt:innen und Therapeut:innen, die nicht nur lernen müssen, Apps sinnvoll zu verschreiben, sondern auch mit deren digitalen Output im Interesse einer besseren Gesundheitsversorgung ihrer Patienten umzugehen.

Ab Sommer 2021 wird es auch eine englischsprachige Ausgabe des DiGA Vademecums geben. Das Buch kann seit dieser Woche vorbestellt werden, z.B. direkt über den Verlag MWV.

Launen des Alltags

Oohh, ich seh‘ den Sternenhimmel

(die Älteren erinnern sich – Sorry für den Ohrwurm)

Wer gerade ein bisschen von dem Ungemach auf Erden die Schnauze voll und vor allem auch Fernweh hat, der sei herzlich eingeladen, im Astro-Comics-Kanal einmal in die unendlichen Weiten des Weltalls einzutauchen. Hier findet sich viel Wissen und Erstaunliches aus der Welt da draußen, und nebenbei ist es tolle Unterhaltung für die ganze Familie.

Good News

Tests zur Eigenanwendung durch Laien

Das BfArM hat gestern die ersten Sonderzulassungen nach §11 Absatz 1 Medizinproduktegesetz (MPG) von Antigen-Tests zur Eigenanwendung durch Laien (Selbsttests) zum Nachweis von SARS-CoV-2 erteilt. Die Liste der zugelassenen Produkte ist für Jeden einsehbar.

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite

 
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des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
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+49 30 847 11 340

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