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Vernetzung

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

alleine geht es nicht, nur gemeinsam können wir die aktuellen Herausforderungen durch Corona aber auch die Weiterentwicklung und Verbesserung unseres Gesundheitswesens meistern.

Vernetzung ist das Leitmotiv. Nur wer außerhalb des eigenen Fachgebiets im Austausch mit ExpertInnen komplementärer Disziplinen ist, seine bisherigen Denkmuster und Arbeitsweisen hinterfragt und offen für neue Perspektiven ist, kann die Zukunft der Gesundheit mitgestalten.

In diesem Newsletter wollen wir einige aktuelle Beispiele aufzeigen. Wie z.B. das Bündnis Junge Ärzte gemeinsam mit dem Hartmannbund und dem DiGA-Startup Verband Chancen und Grenzen digitaler Gesundheitsanwendungen auslotet. Wie im Rahmen der 'Zukunftsregion Digitale Gesundheit' Kommunikationsbarrieren zwischen den Silos Arztpraxis, Apotheke und Krankenhaus durch digitale Tools überwunden werden können. Wie die gematik, der hih, bitkom und bvitg gemeinsam und iterativ an einheitlichen Interoperabilitätsanforderungen arbeitet. Und wie sich auf europäischer Ebene derzeit ein Digital Health Ökosystem entwickelt, welches von universitärer Forschung über die Medizintechnik-Branche bis hin zu deutschen Krankenversicherungen wesentliche Akteure über nationale Grenzen hinweg vernetzen wird.

Beispiele, die uns Hoffnung machen. Und die können wir angesichts deutlich steigender Infektionszahlen sicher gebrauchen.

Daher auch weiterhin: Bitte auf Abstand, Hygiene und Alltagsmaske achten.

Ihr Henrik Matthies

Zahl des Tages

4 Mrd. $

Summe, die allein im 3. Quartal 2020 weltweit von Investoren in vernetzende, digitale Gesundheitslösungen investiert wurden. Im Gesamtjahr belaufen sich die Investitionen auf 9,4 Mrd. $ in 311 Projekte.
Quelle: Rock Health

hih-Termine

Mittowch, 21. Oktober 2020 14.00 – 15.30 Uhr

(virtuelles) hih Webinar Interoperabilität mit Gästen

SNOMED kommt, kommen Sie doch mit!

SNOMED kommt, so steht es nun im Patientendatenschutzgesetz (PDSG). Aber wer ist dieses SNOMED überhaupt genau? Was bedeutet das für Ärzt:innen und Pflegende? Und wie kommt es überhaupt?


Dienstag, 10. November 2020 16.00 – 18.00 Uhr

(virtuelles) hih Webinar DiGA in der Versorgung

In Kürze sind sie in der Realität angekommen: Digitale Gesundheitsanwendungen - zugelassen, verschreibungsfähig, nützlich!? Wir wollen der Praxis auf den Grund gehen – mit Ärzt:innen, Therpaut:innen und Patient:innen.


Alle hih Veranstaltungen

Digitale Tools

Arzt & DiGA – Guter Wille und Ideen treffen (noch) auf Informationslücken

Einige von Ihnen haben es mitbekommen, wir haben eine kleine Interview-Reihe mit Ärzt:innen aufgesetzt, um herauszufinden, wo es in Bezug auf DiGA noch an Kommunikation und Information fehlt. Unsere Diskutanten zeigen sich kritisch, aber auch verhalten optimistisch. Der DiGA wird als Ergänzung zu herkömmlichen Therapien eine Chance eingeräumt, wenn die Fragezeichen ausgeräumt sind. Heute kommt Dr. Johannes Knitza, Rheumatologie, Universitätsklinikum Erlangen zu Wort:

Wie erfuhren Sie erstmals von der neuen Möglichkeit, Digitale Gesundheitsanwendungen verschreiben zu können?
Ich bekam eine SMS von einem der (jetzigen) DiGA Bewerber, als sich die Abkürzung noch nicht so etabliert hatte.

Welche Vorstellungen der praxis-internen Prozesse haben Sie sich diesbezüglich gemacht? Wo sehen Sie noch Probleme?
Die Kombination aus analog (Rezept) und digital ist sicherlich anfangs noch etwas mühsam. Unklar ist mir darüber hinaus, wie es bei längerfristigeren Verordnungen aussieht. Werden die Daten der DiGA gelöscht falls kein neues Rezept vorgelegt wird? Reicht eine einmalige Rezeptierung? Solche Fragen sind in der Praxis noch nicht bekannt.

Welche Bedenken, und auch welche Chancen sehen Sie in diesen Möglichkeiten für Ihre Patient:innen und sich selbst als Arzt?
Die DiGA bieten aus meiner Sicht im besten Fall die Möglichkeit, die Kernprobleme der Rheumatologie für Patienten und Ärzte zu verbessern: unnötig lange Wartezeiten, unleserliche Überweisungsbögen mit inkompletter Anamnese, ungenutzte Papierfragebögen, Blackbox Monitoring zwischen den üblichen Vorstellungen alle 3 Monate für 15 Minuten - all dies könnte - hoffentlich - massiv – im Sinne der Patient:innen, und auch uns Ärzten abgebaut werden!
Bedenken? Es geht um zertifizierte, geprüfte Medizinprodukte – erst einmal habe ich da keine Bedenken.

Werden Sie Ihre Patient:innen aktiv über DiGAs informieren, wenn entsprechende Lösungen in Ihrem Fachbereich ins BfArM-Verzeichnis aufgenommen werden?

Lesen Sie hier das ganze Interview.

 

DiGA Vademecum

Was Sie schon immer über DiGAs wissen wollten, aber noch nie zu fragen wagten – die Antworten (und vielleicht sogar auch Ihre Fragen) stehen nun im Buchhandel und können nachgelesen werden: DiGA VADEMECUM – Was man zu digitalen Gesundheitsanwendungen wissen muss.

Verfasst als schlanke Anleitung von Konzept über Zulassung bis zum erfolgreichen Produkt, ist das DiGA VADEMECUM als Unterstützung für die Entwicklung und Verbreitung digitaler Gesundheitsanwendungen konzipiert. Es ist eine Anleitung für Anwendungsentwickler von Start-ups sowie bereits etablierten großen Unternehmen. Ab sofort im Buchhandel oder direkt beim Verlag.

 

Interoperabilität 2025 – Kommentierungsverfahren mit der Fachöffentlichkeit

Der health innovation hub – hih, die gematik GmbH, der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V. und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. – Bitkom haben ein Konzeptpapier zur Interoperabilität 2025 im Gesundheitswesen erarbeitet und dem Bundesministerium für Gesundheit vorgelegt. Das Konzeptpapier „Interoperabilität 2025“ schlägt etwa die Schaffung einer Koordinierungsinstanz vor, um diese notwendigen Strukturen und Prozesse zu orchestrieren. Das dazu ergänzende „Detailkonzept zur Interoperabilität 2025“ wird jetzt in den kommenden vier Wochen breit in der Fachöffentlichkeit abgestimmt. Wir bitten um rege Teilnahme an diesem Kommentierungsverfahren, das noch bis zum 16. November 2020 läuft.

Nähere Informationen finden Sie hier.

@Patienten

Kenntnisse zu digitalen Gesundheitsanwendungen aufbauen

Ärzt:innen, Wissenschaflter:innen und Digital Health Expert:innen vernetzen sich zunehmend, um gemeinsam in unterschiedlichen Formaten die Einsatzmöglichkeiten, Chancen und Grenzen digitaler Gesundheitsanwendungen zu ergründen.

Wie das Ärzteblatt berichtete wurde im Rahmen des Webinars „E-Mental-Health: gemeinsam weiterdenken“ deutlich, dass der Kenntnisstand der Ärzteschaft zu DiGA noch sehr eingeschränkt ist. Grundsätzlich fühlt sich der Großteil der ÄrztInnen bisher kaum abgeholt oder informiert, hat daher zahlreiche Fragen an die neue Verschreibungsmöglichkeit.

Insbesondere die Psychotherapeuten haben aber eine große Bereitschaft sich in Bezug auf digitale Anwendungen fortzubilden, was sich mit den Ergebnissen der Umfrage des hih gemeinsam mit der Stiftung Gesundheit zur Digitalaffinität in Bezug auf Telemedizin deckt, in der die Psychotherapeuten ebenfalls deutlich offener für die neuen Möglichkeiten sind als ihre KollegInnen anderer Fachrichtungen.

Der Hartmannbund sowie das Bündnis Junge Ärzte hat zusammen mit dem Spitzenverband digitale Gesundheitsversorgung ebenfalls eine Reihe von Online-Seminaren gestartet, in dem Ärzt:Innen ihren Kolleg:Innen die neuen Möglichkeiten vorstellen – was bereits in der ersten Veranstaltung auf sehr hohes Interesse und große Zustimmung der Ärzteschaft stieß.

Aufgrund des geringen Kenntnisstands gibt es in der Ärzteschaft derzeit noch viele Fragen zu Datensicherheit, Usability und die Befürchtung, dass nicht alle PatientInnen über die technisch notwendige Ausstattung bzw. Kenntnisse zur Nutzung von DiGA verfügen würden. Insbesondere im Mental Health Bereich sind die allermeisten Anwendungen jedoch Webbasiert, können also von jedem internet-fähigen Device wie PC, Laptop oder Tablet aus genutzt werden. Ein Smartphone ist damit nicht zwingend nötig. Datensicherheit, Datenschutz und Anforderungen an Evidenz sind im Rahmen des Prüfverfahrens des BfArM klar geregelt. Zudem müssen alle DiGA schon vor Beantragung beim BfArM ihre Produkte als Medizinprodukte in Europa CE-zertifizieren.

Gleichzeitig werden von den Ärzt:innen und Wissenschaftler:Innen aber auch die großen Chancen der neuen Technologie gesehen, die sich nicht zuletzt in der Coronakrise bereits als wertvolle Ergänzung zur Präsenz-Behandlung gezeigt haben. Außerdem können über digitale Angebote Zielgruppen erreicht werden, die durch die traditionellen Möglichkeiten sich nicht angesprochen fühlen.

Quelle: Ärzteblatt, SVDGV und hih

 

ZDG - Digitale Lösungen in der Versorgung erfahrbar machen

Die 'Zukunftsregion Digitale Gesundheit' ist eine bis Ende 2022 angelegte Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Nun ist die Förderbekanntmachung raus und wir fragen Friederike Botzenhardt, Referatsleiterin ‚Innovationsfonds & Zukunftsregion Digitale Gesundheit‘ im BMG, welche Projekte eine Chance haben.

Welche großen (und kleinen) Themen sollen in der Initiative Zukunftsregion Digitale Gesundheit gefördert werden?
In der Zukunftsregion Digitale Gesundheit soll die Digitalisierung im Gesundheitswesen in verschiedenen kleineren Modellvorhaben und Pilotprojekten konkret in der Versorgung erfahrbar gemacht werden, um Erkenntnisse zur Akzeptanz und Nutzung zu gewinnen. Es werden dabei explizit alle Bereiche des Gesundheitswesens, ebenso wie alle potenziellen Nutzer*innen angesprochen. Zum Einsatz kommen können also z.B. digitale Lösungen, die die Kommunikation zwischen Leistungserbringern verbessern, die Patient*innen im Versorgungsalltag unterstützen oder die Arbeit für Berufsgruppen im Gesundheitswesen effizienter und für Patient*innen sicherer machen. Wir wollen hier bewusst keine zu konkreten Vorgaben machen, sondern freuen uns auf kreative Ansätze. Wichtig ist nur: Wir wollen digitale Tools und Anwendungen, die Probleme lösen! Und die Testung muss in Berlin-Brandenburg stattfinden.

Kann sich aus diesem Themenspektrum jeder mit einer guten Idee um eine Förderung bemühen?
Der Adressatenkreis der Ausschreibung ist breit gefächert. Ziel ist die konkrete Anwendung digitaler Lösungen in der Versorgung. Daher ist es sinnvoll, wenn sich für die Antragstellung bereits die Hersteller/Anbieter digitaler Lösungen und die Anwender/Nutzer digitaler Lösungen zusammentun. Dies können sowohl jegliche Leistungserbringer – von der Pflege über Logopäden und Physiotherapeuten bis hin zur Apotheker- und Ärzteschaft, aber selbstverständlich auch die Patientenseite, z.B. in Form von Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen sein.

Wie weit müssen die Themen / Projekte bereits gedungen sein, um in die nähere Auswahl zu kommen?
Die digitalen Lösungen sollen einsatzbereit sein. Wir legen den Förderschwerpunkt bewusst nicht auf die Forschung und Entwicklung, sondern auf die konkrete Anwendung. Schließlich gibt es bereits so viele tolle fertige digitale Lösungen, die darauf warten, endlich in der Versorgung eingesetzt zu werden.

Die Antragstellung erfolgt zunächst in Form einer Projektskizze. Hier ist allerdings schon recht konkret darzustellen, wie die Projektidee aussieht, wie sie umgesetzt werden soll, wer daran beteiligt ist und natürlich auch, wieviel Förderung dafür benötigt wird – und ganz wichtig: Welcher Erkenntnisgewinn damit angestrebt wird! Es wird allen Förderinteressenten empfohlen, sich bei Unsicherheiten an den Projektträger zu wenden. Dieser steht bei allen administrativen Fragen rund um die Einreichung von Projektskizzen unterstützend zur Seite.

Lesen Sie hier das ganze Interview.

GOOD NEWS

Europäisches Digital Health Ökosystem VCoE gelauncht!

Der französische Präsident Emmanuel Macron sowie Thierry Breton, EU-Kommissar für den Binnenmarkt, eröffneten im Rahmen einer Health-Tech Conference letzte Woche in Paris das Venture Centre of Excellence (VCoE). Akteure des europäischen Gesundheitswesens wie Krankenkassen, MedTech- und Pharma-Unternehmen aber auch Universitäten und Forschungseinrichtungen vernetzen sich durch den VCoE und können gemeinsam in Digital Health Unternehmen investieren, unterstützt mit 150 Mio. Euro durch die EU-Kommission, begleitet durch EIT Health sowie den European Investment Fund (EIF).

VCoE könnte der Grundstein eines vernetzten, wirklich europäischen Digital Health Ökosystems werden. Deutsche gesetzliche Krankenkassen können aufgrund des durch das DVG neu eingeführten §263a erstmals an dieser Vernetzung teilhaben und aktiv die Lücken in der Gesundheitsversorgung schließen.

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite

 
hih - health innovation hub
des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
10115 Berlin

info@hih-2025.de
+49 30 847 11 340

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