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Deutschland kann Krise

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Deutschland kann Krise! Das zumindest ist der Eindruck, den man bei der Betrachtung der Zahlenentwicklung gewinnen kann. Inzwischen übersteigt der tägliche Zuwachs derer, die die Infektion überstanden haben deutlich die Zunahme an Infizierten. Auch stehen, abgesehen von einzelnen Krankenhäusern, wie z.B. in Potsdam ausreichend Intensivkapazitäten zur Verfügung. Auf vielen Stationen ist es sogar gespenstig ruhig geblieben.

Nun gilt es, wachsam zu bleiben und die erfolgreiche Strategie nicht durch unüberlegte Schnellschüsse fahrlässig zu gefährden. Gleichzeitig aber sollten erste Schritte hin zu einer Normalisierung der Situation geplant und dann auch zeitnah umgesetzt werden. Die Stellungnahme der Leopoldina mag da in Teilen ein hilfreicher Beitrag sein. Auch sie empfiehlt die konsequente Nutzung digitaler tools. In diesem Zusammenhang ist der Erfolg der in der vergangenen Woche vorgestellten Corona-Datenspende-App bis dato beispiellos: über 300.000 Bürger haben sich angemeldet und helfen mit Ihrer Datenspende die Pandemie zielgenau zu bekämpfen. Auf diesen Ausdruck gesellschaftlicher Solidarität können wir stolz sein. Dass dieser Erfolg kein Zufall ist, bestätigen Untersuchungen zur Akzeptanz der diskutierten proximity tracing (PEPP-PT) App. Sie wird neben der Maskenpflicht ein wichtiger Eckpfeiler unserer Strategie in Richtung ‚Neuem Normal‘ sein müssen.

Unverändert gilt für heute und in absehbarer Zukunft jedoch noch: diszipliniert auf Abstand bleiben, um vor allem die (Immun)-Schwächsten zu schützen.

Kommen Sie gut und auf Distanz durch die Woche,

Ihr Jörg F. Debatin

ZAHL DES TAGES

+1097 %

ist, laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV), die bundesweite Steigerungsrate der Ärzte mit Genehmigung zur Videosprechstunde innerhalb des 1. Quartals.

Auswahl digitaler Unterstützungs-Tools

Heat Map trifft einen Nerv

Die Corona-Datenspende-App des RKI ist seit einer Woche in den App Stores. Seitdem war das Interesse und die Unterstützung für den Ansatz überwältigend: Mehr als 300.000 in Deutschland lebende Menschen leisten einen freiwilligen Beitrag zum weltweit größten crowd-basierten Projekt, um neue Erkenntnisse zur Verbreitung des Coronavirus zu gewinnen; das würdigen auch internationale Digital-Health-Experten, wie bspw. Eric Topol. Derweil werden kontinuierlich weitere Schnittstellen von Smartwach- und Fitnessarmband-Herstellern integriert; und die Wissenschaftler des RKI arbeiten intensiv an den Auswertungen.

 

Hebammen-Plattform mit Akutsuche

Das Startup Keleya hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hebammenverband eine kostenfreie, bundesweite Plattform für die Vermittlung von Hebammenleistungen gelauncht: Ammely. Frauen können hier den voraussichtlichen Entbindungstermin, ihren Wohnort und die gesuchte Leistung angeben. Hebammen tragen ihrerseits ihren Betreuungsradius, Kapazitäten sowie Leistungsangebot ein. Alle Angaben werden automatisch abgeglichen und passend zusammengeführt.

Zur aktuellen Situation bietet die Plattform eine Akutsuche für alle Frauen, die dringend innerhalb der nächsten Tage eine Hebamme suchen. Die vereinbarten Termine können als Hausbesuch oder als Digitalbehandlung per Video oder Telefon stattfinden. „Wir möchten jeder schwangeren Frau die Möglichkeit geben akut Unterstützung zu finden und jeder Hebamme in Deutschland ermöglichen, etwaige Verdienstausfälle zu reduzieren,“ beschreibt Victoria Engelhardt die Motivation ihres Teams.

 

Fachgesellschaften informieren per Video-live-Stream

Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) hat gemeinsam mit medupdate GmbH und kooperierenden Fachgesellschaften eine Initiative gestartet, die eine transparente und ausgewogen-kritische Darstellung und Einschätzung der aktuellen Daten durch regelmäßiges Update der „Zahlen und Fakten“ zur Corona Epidemie für Ärzte per livestream anbieten.

Der Zugang zur Plattform ist nur für Ärzte verfügbar und erfolgt durch eine kostenfreie Registrierung mittels EFN Nummer oder adäquatem Nachweis. Hier finden Sie Termine und Themen.

 

Meditation fürs Durchhalten

In den Zeiten der Pandemie ist unsere Psyche besonderen Belastungen ausgesetzt. Wir sind vermutlich ängstlicher und besorgter als sonst. Gleichzeitig jonglieren wir Home Office und Home Schooling, während wir angewiesen sind, zu Hause zu bleiben und soziale Kontakte zu minimieren. Beim Umgang mit Stress und Sorge können auch speziell zusammengestellte Meditationen helfen. Neben einem kostenlosen Angebot mit Themen wie bspw. zu #InnererSicherheit, #positiveEinstellung etc. lädt Kenkou zweimal pro Woche zum Live-Stream mit Experten.

 

Studie zur Tracking-Akzeptanz

Noch ist die sogenannte Corona-Tracking-App noch nicht offiziell vorgestellt, aber eine Studie gibt es aus Oxford schon einmal: „Akzeptanz App-basierter Kontaktnachverfolgung von Covid-19“.

Die (zweimal durchgeführte) Umfrage unter 1.033 Teilnehmer ergab, dass knapp dreiviertel der Befragten auf jeden Fall eine solche App installieren würden, darüber hinaus gibt die breite Mehrheit an, sie würden der Aufforderung der App nachkommen, sich in häusliche Quarantäne zu begeben, sollten sie in Kontakt zu einer infizierten Person gekommen sein. Eine Selbst-Verpflichtung des Robert Koch-Instituts, Betroffene schnell zu testen, erhöht diese Bereitschaft weiter. Auch gaben die meisten, parteiübergreifend, an, dass die Bundesregierung in ihrem Ansehen steigen würde, sollte sie eine solche App einführen.

Befristete Sonderregelungen des Gemeinsamen Bundesausschusses

Der G-BA hat im Zusammenhang mit der Pandemie mit SARS-CoV-2 zeitlich befristete Sonderregelungen in Bezug auf seine regulären Richtlinienbestimmungen getroffen. Auf dieser Seite finden Sie eine vollständige Übersicht.

 

Aktueller Staatshilfe-Navigator

Viele Macher*innen in kleinen und mittleren Betrieben kämpfen gerade ums wirtschaftliche Überleben. Genau für die ist diese Plattform gemacht. Neben den täglichen Herausforderungen, den eigenen Laden irgendwie am Laufen zu halten, fehlt einfach die Zeit, sich im Dickicht der vielen staatlichen Hilfs- und Fördermittel zurecht zu finden und die besten Möglichkeiten herauszufiltern. Hier finden Sie juristische Informationen, leicht verständlich.

 


Bild: HZI

Mathematische Modellierung

Wissenschaftler vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig simulieren die Auswirkung verschiedener Bedingungen auf die Entwicklung der SARS-CoV-2-Epidemie in Deutschland. Ihre Ergebnisse legen nahe, dass die Einschränkungen im sozialen Leben wirken und eine weitere Verlangsamung der Ausbreitung möglich ist. Um das Gesundheitssystem vor Überlastung zu schützen, warnen sie eindringlich davor, die Beschränkungen jetzt schon zu lockern.

Ihre vorläufigen, noch nicht begutachteten Ergebnisse veröffentlichten sie jetzt auf einem Preprint-Server zur schnellen wissenschaftlichen Nutzung.

 

Leopoldina-Ad hoc Stellungnahme

Um unserer Chronisten-Pflicht nachzukommen, finden Sie hier das heiß diskutierte Schriftstück, um sich selbst eine Meinung zu bilden. Nach eigenen Aussagen behandelt das Papier die psychologischen, sozialen, rechtlichen, pädagogischen und wirtschaftlichen Aspekte der #Pandemie.

 

 

Twitter-Aufruf #Twankenhaus

Liebe Patienten,

die Notaufnahmen und Krankenhäuser sind immer noch für euch da. Und wir alle trennen strikt zwischen #Covid19 und „normalen“ Patienten. Also wenn ihr akut erkranken solltet, oder euch verletzt, kommt bitte - für Eure Gesundheit - auch weiterhin zu uns!

Für die Launen des Alltags

AlltagsTipps – nicht nur in Zeiten von Corona

Die Museen sind zu – es leben die Museen! Unter dem #gettymuseumchallenge stellen Menschen auf Twitter berühmte Kunstwerke anhand von Alltagsgegenständen und sich selbst nach. Mal mehr, mal weniger aufwendig, immer unterhaltsam.

GOOD NEWS

Taiwanesische Luftbrücke

Schutzmasken für das medizinische Personal hierzulande ist – stationär wie ambulant – ein Nadelöhr in der Versorgung der Covid-19-Patienten. Am Gründonnerstag kamen 1 Mio. Stück in Frankfurt an – eine Schutzmaskenspende aus Taiwan.

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen, täglich aktualisiert, finden Sie auf unserer Webseite unter: Corona digital

 
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des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
10115 Berlin

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+49 30 847 11 340

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