Pflegekammer fordert Belastungsbonus
Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer in Rheinland-Pfalz, fordert einen Belastungsbonus für alle Pflegekräfte in der Coronakrise.
Der Bonus sollte mindestens 500 Euro betragen und steuer- und sozialabgabenfrei sein, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Pflegekräfte, die an dem Virus erkrankt seien, sollten zusätzlich 500 Euro erhalten. Derartige Bonuszahlungen würden dem Personal echte Wertschätzung entgegenbringen, so Mai. Die Gesellschaft würde damit zeigen, "dass sie nicht nur klatscht, sondern die Arbeit der Pflegekräfte auch tatsächlich honoriert", zitiert die Süddeutsche Mai. Das Geld solle vom Staat bezahlt werden, um die Einrichtungen nicht noch weiter zu belasten.
„Community-Masken“
Seit einigen Tagen wird darüber diskutiert, ob eine Maskenpflicht, wie sie in einigen Städten bereits eingeführt wurde, tatsächlich im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus helfen kann. Auf die vielen Meldungen über die beispiellose Hilfs- und Spendebereitschaft handarbeitbegabter Mitmenschen, die Atemmasken - keine Schutzmasken! – herstellten, folgten irritierenderweise alsbald Meldungen über abmahnwütige Anwaltskanzleien.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat dieser Diskussion und den vielen helfenden Händen nun ein Informationsblatt zur Seite gestellt, u.a. auch darüber, dass fest gewebter Stoff besser geeignet ist als leicht gewebter. Und es stellt ebenfalls klar, dass geeignete Masken als Kleidungsstücke dazu beitragen, die Geschwindigkeit des Atemstroms oder Tröpfchenauswurfs z.B. beim Husten zu reduzieren und das Bewusstsein für „social distancing“ sowie gesundheitsbezogen achtsamen Umgang mit sich und anderen sichtbar zu unterstützen. Auf diese Weise können sie bzw. ihre Träger einen Beitrag zur Reduzierung der weiteren Ausbreitung von SARS-CoV-2 leisten.
GKV Spitzenverband informiert
Quartalswechsel - und nun? Sechs von sieben Corona-Erkrankten werden ambulant von ihren Hausärzten versorgt. Deswegen und wegen der weiter andauernden Bedrohungslage hat der GKV-Spitzenverband Informationen zusammengestellt, die sich vor diesem Hintergrund temporär verändern. Corona-bedingte Regelungen: Folgeverordnungen, Krankschreibungen etc. sind im neuen Quartal oft ohne Vorzeigen der eGK möglich.
Hier wird Unglaubliches geleistet
Derzeit beschäftigt sich die Öffentlichkeit monothematisch mit dem Thema Corona. Wie es ist, in dieser Zeit mit einer Krebserkrankung im Krankenhaus zu sein, hat uns eine Patientin des Vivantes Klinikums Am Urban erzählt.
Welche zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen galt es in Anbetracht Ihrer Erkrankung und der damit verbundenen Operation zu beachten?
Ich lebe noch zurückgezogener als ohnehin schon, musste noch mehr darauf achten, keine Infekte zu bekommen (auch unabhängig von Corona), um die OP nicht unnötig heraus zu zögern. Krebspatienten gelten ohnehin als Risikopatienten. Vor der stationären Aufnahme war es wichtig, zu Hause zu bleiben und soziale Kontakte weitgehend zu vermeiden, während meines stationären Aufenthaltes muss ich auf Besuch verzichten und danach werde ich es erst einmal beibehalten müssen.
Wie fühlt es sich an, in einer solchen, ohnehin schwierigen Situation, während Corona-Krise im KH zu liegen?
Ich persönlich fühle mich im Krankenhaus geschützter durch die intensive Betreuung des gesamten medizinischen Personals. Zu schaffen macht mir das Alleinsein.
Fühlen Sie sich dennoch gut aufgehoben?
Definitiv. Dass gesamte Personal vermittelt mir ein Gefühl von Sicherheit durch die Einhaltung jeglicher Sicherheitsvorkehrungen. Ich habe zu keinem Zeitpunkt, eine Einschränkung meiner medizinischen Behandlung und Betreuung bemerkt.
Die Krankenhäuser sind diversen Umstrukturierungen ausgesetzt, um sich auf die derzeitige Corona-Krise vorzubereiten. Wie erleben Sie den Alltag der Pflegekräfte unter diesen neuen Strukturen?
Es ist unglaublich, wie viel Kraft sie Tag für Tag für uns Patient*innen aufbringen. Sie sind viel mehr gefordert, Patient*innen ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln und auf deren Seite, Ängste zu reduzieren. Zudem glaube ich, dass durch Sicherheitsmaßnahmen, wie Schutzmasken während des gesamten Dienstes tragen und viel intensivere hygienische Maßnahmen einhalten, eine erhöhte körperliche Belastung und Erschöpfungsgefahr da ist. Darüber hinaus müssen sie sich auch im privaten Umfeld viel mehr einschränken, bei gleichzeitiger Herausforderung, ihre eigenen Familien nicht zu vernachlässigen, so dass hier ebenfalls eine erhöhte psychische Belastung besteht. |