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Plädoyer für eine größere Impfbereitschaft

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

da ruht er nun: der Ball. Auf dem Elfmeter-Punkt. Die Situation ist angespannt, noch ist Nichts entschieden. Den Torwart überwinden, ihm in die Arme spielen oder übers Ziel hinausschießen - das sind die drei Möglichkeiten im Fußball, denen wir derzeit auch im Kampf gegen das Virus gegenüberstehen. Nicht Antreten ist jedenfalls keine Lösung!

Das EM-prägende Bild des Elfmeter-Schießens als Entscheidung über Sieg oder Niederlage, wie zuletzt im Halbfinale Italien vs. Spanien, ist übertragbar. Der Impfstoff, der das lauernde Virus am wirksamsten bekämpft, ist in ausreichender Menge vorhanden – doch zu viele Menschen lassen den Ball einfach auf dem Elfmeter-Punkt liegen. Lassen die Gelegenheit verstreichen, den Ball ins Tor zu bringen. Dabei sollte uns allen doch klar sein: so lässt sich der Gegner nicht schlagen.

Frankreich wirbt in TV-Spots mit Clubbesuchen und unbeschwerter Zweisamkeit, Israel mit freiem Zugang zu Bars und Entertainment, und die USA versuchen die Impfbereitschaft mit Freibier und Baseball-Tickets zu steigern. In Deutschland lächeln ältere TV-Größen mit gepflasterter Schulter von Plakatwänden, während es ansonsten heißt, die Anreize für das Impfen ergäben sich aus dem täglichen Leben. Wer mal auf einer Intensivstation lag oder seine Liebsten dort besuchen musste, dem ist es Argument genug, dass die Komplett-Impfung davor schützt – das ist aber zum Glück nicht das tägliche Leben.

Wem das nicht genug ist, dem geben wir heute ein neues Argument: Wir laden Sie zu unserer Gesundheit_Digital-Veranstaltung am 25. August ins Futurium im Herzen Berlins ein (freies Ticket, keine Reise- oder Unterkunftskosten!). Das Präsenzkontingent für diese exklusive Spitzenveranstaltung ist auf 100 Teilnehmer begrenzt. Sie können dabei sein! Ein großer Teil geht an die treuen Leser:innen unseres Newsletters. Voraussetzung: Sie belegen (bitte DSGVO-konform), dass Sie bis zum 10. August mindestens FÜNF Menschen in Ihrem Umfeld zur Impfung überreden konnten/ überredet haben. Lösungen bitte bis zum 10. August 2021 an info@hih-2025.de (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.) Wir freuen uns auf Ihre Ideen.

Genießen Sie den Sommer. Auch wir gehen in die Sommerpause. Den nächsten Newsletter gibt es dann wieder am 12. August.

Bis dahin bleiben Sie gesund, helfen Sie, die Impfmüdigkeit zu überwinden und behalten Sie die Maske noch auf,

Ihr Jörg F. Debatin

Zahl des Tages

80 %
hat Angela Merkel gestern als neues, nationales Ziel für die angestrebte Impfquote ausgegeben – unwidersprochen.

hih-Termine

15. Juli bis 5. August Newsletter-Sommerpause … sorry, but it’s true ☹


Dienstag, 27. Juli 2021, 17.00 – 18.30 Uhr
gematik digital: Erste Erfahrungsberichte zur ePA

Die elektronische Patientenakte (ePA) stellt die Patient:innen in den Mittelpunkt der Behandlung und ermöglicht den gemeinsamen Austausch im Gesundheitswesen. Sie wird das Herzstück einer modernen digitalen Gesundheitsversorgung. Die gematik stellt erste Erfahrungsberichte und Anwendungsfälle aus dem Praxisalltag vor und lädt zur Diskussion ein. Mit Bitte um kostenlose Anmeldung.


Mittwoch, 4. August 2021, 14.00 – 16.00 Uhr
KHZG – deep dive – Reifegradmessung der deutschen Krankenhäuser

Wir freuen uns, Sie über das letzte Puzzleteil zum KhZG informieren zu dürfen. Das Gewinner-Konsortium wird ebenso anwesend sein wie die Verantwortlichen des Bundesgesundheitsministeriums und Praktiker:innen, die über das praktische Prozedere der Analyse berichten können. Um Anmeldung wird gebeten. Hier finden Sie die Aufzeichnungen der bereits gesendeten Webinare.


Futurium I Dienstag, 25. August 2021, 9.00 – 18.00 Uhr
Gesundheit_digital – Meilensteine für eine digitale Medizin

DVG, KHZG, Interoperabilität, ePA, eRezept, Forschungsdaten etc.: Schlagwörter, die die Legislaturperiode prägten und auch die Arbeit des health innovation hubs inhaltlich mitbestimmten. Grund genug, einmal den Realitätscheck zu machen, was davon in der Krankenversorgung bzw. bei den Patient:innen angekommen ist. Wir diskutieren mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Verantwortlichen des BMG, Patient:innen und Behandler:innen darüber, wo wir stehen auf dem Weg zu einem digitalen Gesundheitswesen. Im Livestream (Anmeldung) und Corona-bedingt auf Einladung.


Mittwoch, 29. September 2021, 16.00 – 19.00 Uhr
KIM – Sichere Emails für Ärzt:innen, Part 2

KIM – Der Kommunikationsdienst im Medizinwesen ermöglicht endlich den sicheren Austausch medizinischer Dokumente wie Befunde und Arztbriefe über die Telematikinfrastruktur. Gemeinsam mit dem Deutschen Ärzteblatt zeigen wir „Hands On“ was in der Arztpraxis getan werden muss, um KIM einsetzen zu können und stellen die bis dahin zertifizierten Anbieter vor.


Unsere Veranstaltungen sind kostenfrei, in der Regel ohne Anmeldung und für jedermann – Sie müssen nur zu gegebener Zeit auf unserer Startseite auf den Livestream-Link gehen.

Alle hih-Veranstaltungen

Digitale Tools

BfArM-Verzeichnis wächst um DiGA Nr. 18 und Nr. 19

Das Register für Digitale Gesundheitsanwendungen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wächst weiter und verzeichnet seit gestern 19 DiGA. Neu (und vorläufig) dabei ist die App Nichtraucher-Helden, die der Behandlung und Linderung einer diagnostizierten Tabakabhängigkeit dient. Durch ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Nichtrauchercoaching soll Patient:innen geholfen werden, ihre Tabakabhängigkeit zu überwinden.

Desweiteren hat es das digitale Diabetesmanagement für insulinpflichtige Diabetiker:innen ESYSTA ebenfalls vorläufig ins Verzeichnis geschafft. Durch automatischen Datenimport aus Blutzuckermessgeräten und Insulinpens in ein übersichtliches Tagebuch erleichtert die DiGA, laut Hersteller, die Kontrolle des Blutzuckerverlaufs und der Therapie. Eine kontinuierliche Datenauswertung verspricht ein verbessertes Selbstmanagement durch Feedback in Form einer nutzerfreundlichen Ampelfunktion und eines 7-Tage-Trends.

 

Swiss Parkinson App

Die App richtet sich an Parkinsonbetroffene und deren Angehörige sowie Therapeut:innen und Ärzt:innen, die Parkinsonbetroffene betreuen. Die Swiss Parkinson App ist unabhängig und kostenlos, wurde von der Schweizer Neurolog:in Dr. Julia Müllner am Inselspital in Bern mitentwickelt.

Die App bietet einen elektronischen Medikamentenplaner mit Erinnerungsfunktion und ausführliche Informationen zu Symptomen, Verlauf und Therapiemöglichkeiten gemäß dem aktuellen wissenschaftlichen Standard. Einmal täglich, zu unterschiedlichen Zeiten, wird die Beweglichkeit abgefragt und mit den zeitlichen Angaben zur Medikamenteneinnahme in Verbindung gesetzt. Daneben gibt es eine Tagebuchfunktion zum Erfassen von Ereignissen (Stürzen) und Symptomen, die als Grundlage für die Auswahl von Übungsvideos bzw. eines individuellen Trainingsplans dienen können.

 

Das eRezept lebt

NOVENTI bringt in Kooperation mit ZAVA und gesund.de seit einer Woche gematik-konforme eRezepte aus telemedizinischen Behandlungen in die Apotheke vor Ort. Das erste eRezept nach gematik-Standard wurde vor einer Woche in einer Telemedizin-Sprechstunde ausgestellt. Im Rahmen der eRezept Pilotphase in Berlin/Brandenburg wickelte eine an gesund.de angebundenen Apotheke vor Ort in Berlin dieses eRezept ab. Die Warenwirtschaft verarbeitete das eRezept, welches zuvor nach einer telemedizinischen Konsultation durch eine Ärztin auf der ZAVA Sprechstunde.Online-Plattform gematik-konform ausgestellt wurde (Abruf vom Fachdienst, Dispensierung und Quittierung). Der Berliner Patient erhielt nach der Videokonsultation mit einer Internistin aus Dortmund das eRezept. Der hierfür notwendige Token wurde dort mittels der Telematiksoftware „easyTI" von eHealth Experts erstellt und das eRezept signiert. Das eRezept wurde vom Patienten an eine eRezept-fähige Apotheke in Berlin gesendet. Dort konnte es vom Fachdienst abgerufen und dispensiert werden. Dem Wunsch des Patienten entsprechend wurde das Medikament anschließend per Botendienst an seine Adresse zugestellt. Die korrekte Abgabe des Medikaments wurde mit den entsprechenden Dispensierungsdaten an den gematik-eRezeptspeicher zurückgemeldet. Die Apotheke erhielt die vorgesehene Abgabequittung als elektronischen Datensatz.

Geht doch!

@Patienten

„Wir brauchen eine umfassendere Strategie für die Digitalisierung unseres Gesundheitswesen“

Die frühere Hausärztin gehört zu den langjährigen Gesundheitspolitiker:innen des Landes. Im Interview fordert Sabine Dittmar, die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, einen großen Wurf bei der Krankenhauspolitik, kritisiert das Fast-Track-Verfahren und wünscht sich mehr Aufklärung der Patienten bei der Datenspende.

In der vergangenen Legislatur wurden die regulatorischen Grundlagen für die Digitalisierung der Medizin in Deutschland gelegt. Wie schätzen Sie das Potenzial für die Gesundheitsversorgung in Deutschland ein?

Die Corona-Pandemie hat, wie ein Brennglas gezeigt, wo es noch hakt und wo wir deutlich besser werden müssen. Das Entscheidende ist in meinen Augen die Akzeptanz. Die Möglichkeiten der digitalen Versorgung müssen im Alltag für Leistungserbringer und Patien:innen spürbar werden. Mit der Pandemie hat sich dies ein Stück weit geändert und verbessert. Das Potenzial ist aber bei weitem nicht ausgeschöpft. Der Digitalisierungsstandard in deutschen Krankenhäusern ist im europäischen Vergleich noch immer niedrig. Mit digitalen Medikationsplänen arbeitet kaum ein Haus. Das Krankenhauszukunftsprogramm ist ein erster Schritt, aber ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Was muss konkret passieren, braucht es eine stärkere Absicherung der Investitionen?

Die Gelder werden sehr unterschiedlich eingesetzt. Die einen stärken die digitale Notfallversorgung, andere die inneren Prozesse. Ziel muss eine größere Vernetzung der Häuser mit der ambulanten Versorgung, mit den Pflegeheimen oder der großen Schwerpunktkliniken mit kleineren Häusern der Basisversorgung in der Peripherie sein. Für die nächste Legislatur braucht es einen neuen Anlauf bei der dualen Finanzierung. Der Bund wird sich stärker beteiligen müssen, die Länder und Kommunen sind überfordert.

Müssen wir Abschied nehmen von der DRG-basierten Krankenhausfinanzierung?

Eine Finanzierung dieser Aufgabe über DRG wird nicht reichen. Es ist auch nicht nur eine Aufgabe der Selbstverwaltung und der Versichertengemeinschaft. Wir brauchen eine umfassende Digitalisierungsstrategie für unser Gesundheitswesen.

Lesen Sie hier, was Frau Dittmar noch zum DiGA Fast Track, der gematik und Verfügbarkeit medizinischer Daten sagt.

Everyday Mood Booster

Rebuild your Lego

Urlaubszeit ist ja immer auch die Zeit, mal wieder etwas Neues auszuprobieren, breitgetretene Pfade hinter sich zu lassen und … aus Mos Eisleys Cantina mal wieder etwas völlig Neues zusammenzubauen. Dabei hilft jetzt – wie sollte es anders sein – die (kostenlose) Brickit-App. Sie halten die Kamera in den vor Ihnen liegenden Lego-Haufen, alle vorhandenen Bausteine werden eingescannt und im Handumdrehen zeigt die App, welche Lego-Sets Sie daraus bauen können. Praktisch: Die App liefert nicht nur einen Bauplan mit, sondern zeigt auch, wo in dem abfotografierten Lego-Haufen sich die einzelnen Steine befinden.

Good News

Keine Chance für Keime - Vivantes gründet Zentrum für Infektionsmedizin

Schon jetzt erkranken bundesweit jedes Jahr rund 500.000 Patient:innen an nosokomialen (im Krankenhaus erworbenen) Infektionen, davon etwa 30.000 mit resistenten Erregern, davon etliche auch in Krankenhäusern. Die Eindämmung und erfolgreiche Behandlung dieser Infektionen erfordern spezielle Fachkenntnisse. Eine der Ursachen der zunehmenden Resistenzen liegt in der nicht zielgerichteten Anwendung von Antibiotika. Vivantes stellt sich mit dem Zentrum für Infektiologie strategisch neu auf, um die Ausbreitung von resistenten Erregern wirksam zu bekämpfen.

Zentrale Aufgaben des Berliner Zentrums für Infektionsmedizin werden sein:

  • Infection Control: Monitoring und Infektionskontrolle u.a. mit Hilfe eines digitalen Hygieneportals
  • Antibiotic Stewardship: Analyse, Kontrolle und Beratung zum Einsatz von Antibiotika
  • Konsequentes Screening von Patienten auf multiresistente Erreger
  • Erstellung von Leitlinien und Hygieneplänen
  • Durchführung regelmäßiger Schulungen und Fortbildungen

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite

 
hih - health innovation hub
des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
10115 Berlin

info@hih-2025.de
+49 30 847 11 340

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