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Wir Bürger:innen sind bereit für mehr Digitales

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ja, es gibt sie – die kleinen positiven Überraschungen! Jüngstes Beispiel: der digitale Eintrag meines Impfnachweises in der Corona-Warn App (CWA). Nachdem mich Geschwindigkeit und Effizienz meines Apothekers beim Hinterlegen des digitalen Impfnachweises schon stark beeindruckt hatten, war das Einscannen des QR-Codes intuitiv und vollkommen einfach. Umgehend wurde unter dem grünen Risikofeld das blaue Feld mit dem Impfschutz-Haken und dem hinterlegten QR-Code sichtbar. Wow – so sollte sie funktionieren, die digitale Transformation unserer Gesundheitsversorgung: einfach, intuitiv und verbunden mit direkt nachvollziehbarem Nutzen! In nur wenigen Tagen hat diese Mischung Millionen von Bürgern überzeugt. Die Programmierer haben ein lautes „Well Done“ verdient.

Corona-bedingt hat Deutschland den digitalen Turbo gezündet. Gewinner sind vor allem Bürger und Patienten. Das bestätigt eine Bitkom-Befragung: mehr als zwei Dritteln (83%) haben digitale Technologien in mindestens einem Lebensbereich geholfen. Gesundheit liegt nach Arbeit, Kommunikation und Einkaufen gleich auf dem vierten Platz – vor Sport, Unterhaltung und Freizeit. Der aktuelle Run auf den digitalen Impfnachweis zeigt, wie wichtig klar erkennbarer Nutzen und intuitive Bedienung als Fundament gut gemachter Digitalisierung ist. Diese Erfahrungen sollten nun auch die anstehende Einführung der ePA sowie die Nutzung des digitalen Rezeptes leiten. Und dabei dürfen wir nicht stehenbleiben!

Der weitere Umgang mit der digitalen Transformation unserer Gesundheitsversorgung ist für uns als Gesellschaft so wichtig wie der Umgang mit Corona selbst, lautet ein weiteres Ergebnis der Befragung. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Bundestagswahl fragen wir deshalb in den kommenden Wochen Vertreter der Bundestagsfraktionen nach ihren Plänen für eine digitale Gesundheitspolitik. Den Auftakt machen wir mit der gesundheitspolitischen Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Maria Klein-Schmeink. Sie fordert ein Denken in Versorgungsverbünden und wünscht sich einen neuen Aufbruch. Die Patient:innen wären dafür bereit.

Ihr Jörg F. Debatin

Zahl des Tages

41 %
der Bürger geben laut Bitkom-Studie an, dass der Umgang der Parteien mit dem Thema Digitalisierung einen großen bis sehr großen Einfluss auf ihre Wahlentscheidung haben wird.

hih-Termine

8. Juli  – 6. August Sommerpause


Mittwoch, 29. September 2021, 16.00 – 19.00 Uhr
KIM – Sichere Emails für Ärzt:innen, Part 2

KIM – Der Kommunikationsdienst im Medizinwesen ermöglicht endlich den sicheren Austausch medizinischer Dokumente wie Befunde und Arztbriefe über die Telematikinfrastruktur. Gemeinsam mit dem Deutschen Ärzteblatt zeigen wir „Hands On“ was in der Arztpraxis getan werden muss, um KIM einsetzen zu können und stellen die bis dahin zertifizierten Anbieter vor.


Unsere Veranstaltungen sind kostenfrei, in der Regel ohne Anmeldung und für jedermann – Sie müssen nur zu gegebener Zeit auf unserer Startseite auf den Livestream-Link gehen.

Alle hih-Veranstaltungen

Digitale Tools

Healthcare Hackathon der Unimedizin Mainz

Das heißeste Wochenende liegt schon etwas hinter uns, aber die Eindrücke sind noch frisch. Nach strengen Hygiene-Regeln wurde die hybride Veranstaltung an der Unimedizin Mainz durchgeführt und zum Erfolg gebracht. Neun (interdisziplinäre) Teams aus allen Teilen der Gesundheitswelt, mitunter mit Patient:innen-Beteiligung, arbeiteten an ihrer Vorstellung von Kommunikation, Prävention, New Work und Mobilität. Die Ergebnisse können sich sehen lassen (in den kommenden Tagen als Video auf der Webseite).

Eins machte auch das Begleitprogramm des HealthHack deutlich, in dem u.a. auch Universitätspräsident, Prof. Dr. Georg Krausch, als erster Koordinator für Biomedizinische Forschung des Landes Rheinland-Pfalz, seine neue Rolle erläuterte: Die Zeichen stehen auf Interdisziplinarität, Diversität und Teamwork. Hoffnungsfrohe Zeichen, über die wir auch in den kommenden Newslettern weiter berichten.

 

Der SE-Atlas macht Seltene Erkrankungen sichtbar

Bei einer Erkrankung nicht die richtige Hilfe zu finden, ist eine Tragödie. Dieses Schicksal trifft oft Menschen mit sog. Seltenen Erkrankungen. Der se-atlas – Versorgungsatlas für Menschen mit Seltenen Erkrankungen der Medical Informatics Group des Universitätsklinikums Frankfurt am Main, der im Rahmen des Nationalen Aktionsplans für Menschen mit Seltenen Erkrankungen entstand, richtet sich an Betroffene, Angehörige, Ärztinnen und Ärzte, nicht-medizinisches Personal sowie an Interessierte gleichermaßen.

Die webbasierte Informationsplattform gibt einen Überblick über die Versorgungsmöglichkeiten für Menschen mit Seltenen Erkrankungen in Deutschland. Die verschiedenen Versorgungseinrichtungen und Selbsthilfeorganisationen für Seltene Erkrankungen werden sowohl in einer interaktiven Kartenansicht visualisiert als auch in Form einer Auflistung.

 

Kooperation zwischen Nationalem Gesundheitsportal und „Was hab‘ ich?“

Nach Arztbesuchen oder Krankenhausaufenthalten nehmen Patient:innen oft schriftliche Dokumente mit nach Hause, auf denen ihre Diagnosen mit Buchstaben und Zahlen verschlüsselt sind. Diese sogenannten ICD-Codes dienen der international anerkannten, eindeutigen Bezeichnung von Erkrankungen – für Patient:innen sind sie jedoch nicht verständlich.

Um dies zu ändern, haben gesund.bund.de, das Gesundheitsportal des Bundesministeriums für Gesundheit, und das Sozialunternehmen „Was hab‘ ich?“ eine Kooperation geschlossen und die leicht verständlichen Erklärungen mit den Anfragen an das Portal verknüpft. Die mehr als 10.000 Erläuterungs-Texte zu ICD-Codes waren bislang nicht allgemein verfügbar.

 

Neuzugänge 15 und 16 im DiGA-Verzeichnis

Die sinkenden Inzidenzzahlen können nur mäßig über die Folgen der vergangenen Monate hinwegtäuschen. Die großen Verlierer – neben Kindern und Familien – sind vor allem die psychisch Erkrankten, um deren Versorgungslage es auch vor der Pandemie schon schlecht bestellt war und weiter ist. Deswegen sind die ergänzenden digitalen Möglichkeiten, die eine Psychotherapie nicht ersetzen können und wollen, aber dennoch als Überbrückungshilfe funktionieren, so wertvoll. Denn sie versprechen Hilfe und Erleichterung für die Betroffenen in der Wartezeit auf einen Platz oder mehr Termine.

Nun haben es die psychologischen Online-Kurse bei Generalisierter Angst- und Panikstörung der Selfapy GmbH ins DiGA-Verzeichnis des BfArM geschafft, sind nun Teil der Regelversorgung und können auf Rezept verordnet werden.

 

5 Gründe, warum die Corona-Warn App gerade jetzt wichtig ist und bleibt

  • PCR- & Schnelltests können integriert werden
  • Es können andere gewarnt werden, ohne die Gesundheitsämter zu belasten
  • Einchecken beim Essen, Tanzen, Zuhören etc.
  • Nachweis des eigenen Impfschutzes
  • Corona-Chart im Blick behalten und eigenverantwortlich handeln

@Patienten

„Wir müssen stärker in Versorgungsverbünden denken.“

Für die gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagfraktion von B90/Die Grünen, Maria Klein-Schmeink, zeigt die Corona-Pandemie die Defizite der Gesundheitsversorgung schonungslos auf. Mehr Entlastung der Beschäftigten, eine nachhaltige Strategie bei der Digitalisierung und eine stärkere Beteiligung der Patient:innen sind die Kernforderungen in unserem Interview.

Was ist für Sie das zentrale Learning der Corona-Pandemie für unser Gesundheits- und Pflegewesen?

Das zentrale Learning ist für mich die Wertschätzung der Daseinsvorsorge und die Bedeutung der Vorsorge. Beides müssen wir deutlich stärker ausbauen. Daneben müssen wir die Beschäftigten stärken und ihre Arbeit attraktiver machen. Die Belastung ist bereits heute sehr hoch, die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften wird mit einer älter werdenden Bevölkerung wachsen. Die Pandemie hat gezeigt, wie sehr das System auf Kante genäht ist.

Was haben Sie in dieser Legislatur vermisst?

Unbestritten hat es bei der Digitalisierung enorme Fortschritte gegeben, auch weil wir vorher sehr weit abgeschlagen waren. Ich vermisse eine nachhaltige Strategie. Es reicht nicht, alle Akteure ans Netz zu bekommen, hinzu kommen muss die Beteiligung der Patient:innen und der Nutzer:innen. Mit dem Potential der Forschungsdaten müssen wir uns stärker beschäftigen.

Wie lässt sich die Zusammenarbeit zwischen den Sektoren verbessern?

Wir müssen stärker in Versorgungsverbünden denken. Die Versorgung muss von den Patient:innen her gedacht, gestaltet und koordiniert werden. Die heutigen Sektorengrenzen verhindern das und erzeugen erhebliche Sekundärschäden. Die Reform der Notfallversorgung hätte hier eine Blaupause sein können. In der nächsten Wahlperiode brauchen wir einen neuen Aufbruch.

Wie schätzen Sie das Potenzial der Digitalisierung ein? Was bringt hier das neue Digitale Versorgung und Pflege-Modernisierungsgesetz (DVPMG)?

Das Potenzial, die Versorgung durch Digitalisierung zu unterstützen und auf neue Füße zu stellen, ist groß. Die elektronische Patientenakte stellt für jene Patient:innen, die multimorbide sind, keinen Fortschritt dar, weil sie erst 2026 richtig funktionieren wird, wenn wirklich alle Behandelnden Zugriff haben. 2026 werden wir aber wahrscheinlich mit anderen Patient:innen- und Journey-bezogenen Systemen wie der Cloud arbeiten.

Die Verfügbarkeit medizinischer Daten, insbesondere im zeitlichen Verlauf, ist für die Weiterentwicklung der Medizin von herausragender Bedeutung. Wie wollen Sie die Verfügbarkeit derartiger Daten für die Forschung verbessern?

Uns geht es um eine dezentrale Forschungsdatenstruktur mit einer möglichst frühen Beteiligung der Patient:innen und entsprechenden Instrumenten. Entscheidend ist die Qualität der Daten. Die Patient:innen können für einzelne Bereiche über Verfügungen bestimmen, welche Daten sie freiwillig freigeben.

Lesen Sie hier das vollständige Interview.

Everyday Mood Booster

„Cool Walks“ für Fußgänger in Barcelona

Schattenplätze, bzw. schattige Pfade durch aufgeheizte Städte sind für Reisende mitunter gesundheitsfördernd. Die App „Cool Walks“, ein Routing-Tool für Fußgänger, wurde im Rahmen eines Datenvisualisierungswettbewerbs entwickelt und zielt darauf ab, den Nutzern eine Vielzahl von (schattigen) Fußgängerrouten zu zeigen, die sie für ihre beabsichtigten Ziele nehmen können.

Derzeit zeigt die App allerdings nur für einen Stadtteil Barcelonas den schattigsten und kühlsten Weg. Ziel ist der Schutz von Menschen vor starker Hitze in Zeiten des Klimawandels. Es gibt drei Modi: schnell, schattig und „Vampir-Modus“, der Licht um jeden Preis vermeidet.

Good News

EM 2021

Deutschland – Ungarn 2:2

Gruppe F

  1. Frankreich
  2. Deutschland
  3. Portugal
  4. Ungarn

#ENGGER

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

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hih - health innovation hub
des Bundesministeriums für Gesundheit

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