Liste telemedizinischer Lösungen um „Gruppentherapie“ erweitert
Der health innovation hub hat aufgrund der vermehrten Anfragen von Psychotherapeut*innen auf seiner neuen Webseite die Liste der KBV-zertifizierten Anbieter telemedizinischer Lösungen um den Punkt „Gruppentherapie“ erweitert. Hier finden Sie sichere Lösungen auch für mehr als zwei Personen.
Hilfe für Helfende – Webinar: Psychotherapie per Video - Grundlagen und Erfahrungen aus der Praxis
Durch Ausbruch der Corona Pandemie sind psychologische und ärztliche Psychotherapeuten zunehmend darauf angewiesen ihren Versorgungsauftrag durch Video-basierte Therapiesitzungen zu realisieren. Die Tele-basierte Psychotherapie war bis vor kurzem für viel Praktiker ungewohnt und vielfach bestehen noch Unsicherheiten in deren Durchführung. Vor diesem Hintergrund bietet HelloBetter in Kooperation mit der Freien Universität Amsterdam eine Webinarreihe zur Durchführung video-basierter Psychotherapie durch.
Anmeldung unter www.hellobetter.de/blog
Das Webinar wird von David Ebert, Professor für Klinische Psychologie und Digital Health an der Freien Universität Amsterdam, und Dr. Anna Radkovsky, Psychologische Psychotherapeutin, die sich seit 2013 wissenschaftlich mit dem Potential E-Mental-Health zur Verbesserung der Depressionsbehandlung, durchgeführt. Themen sind u.a. Forschungsstand / rechtliche Voraussetzungen / Vorbereitung der Patienten / Tipps zu Gesprächsführung, Beziehungsaufbau und Gestaltung der Videositzung / Besonderheiten der Abrechnung.
Termine:
Do. 09.04, 18.30-20.00 Uhr
Do. 16.04., 18.30-20.00 Uhr
Weitere Termine in Planung
Hilfe für Hilfesuchende
„Vielen Menschen einen Weg aus der Krise bieten“
will Farina Schurzfeld, eine der drei Gründerinnen von Selfapy.
Selfapy ist Deutschlands erstes Portal, das Online-Therapiekurse und persönliche Gespräche mit Psychologen am Telefon oder Chat miteinander verbindet. Bis heute haben mehr als 30.000 Menschen die Online-Therapieprogramme absolviert. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie verzeichnet das Portal eine zunehmende Nachfrage nach Unterstützung in psychischen Belastungssituationen.
Videosprechstunden haben seit Ausbruch der Corona-Pandemie einen Boom. Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Tool in den letzten drei Wochen gemacht?
Auch bei uns ist die Nachfrage enorm gestiegen. Durch Quarantäne und Ausgangsbeschränkungen haben sich die Belastungssituationen vor allem bei Patienten mit Angststörungen und Depressionen verändert. Viele können jetzt ihren Therapeuten nicht mehr sehen. Allein und einsam zu Hause zu sitzen ist für einen depressiven Patienten sehr schwer. Auf unserer neuen Facebook-Seite tauschen sich Betroffene aus und werden von uns unterstützt.
Worum geht es den Patienten, die anrufen?
Die Themen Einsamkeit, Stress und Depressionen stehen ganz oben. Wie kann ich Stress reduzieren und besser bewältigen? Wie kann ich meinen Alltag besser strukturieren? Viele, die sich melden, haben ihren Job verloren oder können nicht mehr ins Büro gehen. Depressive Menschen, die keine Tagesstruktur mehr haben, leiden besonders unter dieser Krise.
Worauf sollten wir alle in den nächsten Tagen achten?
Dass wir uns nicht zu sehr in die jetzige Krise hineinsteigern, ist enorm wichtig. Dazu gehört ein bewusster Medienkonsum. Lieber einen wissenschaftlichen Text lesen als zu viele Nachrichten konsumieren. Wichtig ist auch, dass wir auf unsere Tagesstruktur achten: einstellig aufstehen, also vor 10, und Pausen einhalten. Bewegung, spazieren gehen hilft in Belastungssituationen ebenfalls. Und soziale Kontakte halten, zumindest über Video oder Telefon, und sich nicht komplett einigeln.
Wie können wir die Corona-Krise nutzen?
Positiv gesprochen können wir die Zeit nutzen für die Entwicklung unserer Persönlichkeit und so gestärkt aus der Situation herausgehen. Wir haben wieder Zeit für uns, unsere Hobbys und Talente. Gesellschaftlich wird es eine Bewusstseinsveränderung geben, hin zu mehr Achtsamkeit und Dankbarkeit für die alltäglichen Dinge, die uns momentan verwehrt sind.
In der Corona-Krise bietet Selfapy kostenlose psychologische Unterstützung im Rahmen eines Vier-Wochen-Online-Programms an für alle, die unter negativen Gedanken, Stress oder Ängsten leiden. Mehr Informationen dazu unter selfapy.de/corona
Wie geht es uns?
Mit dem Covid-19 Snapshot Monitoring (COSMO) machen Forscher*innen um die Psychologin Cornelia Betsch von der Universität Erfurt seit gut einem Monat einen regelmäßigen Schnappschuss der psychischen Lage von der Corona-Krise in Deutschland. Jede Woche gibt eine neue repräsentative Stichprobe von etwa 1.000 Deutschen über einen Onlinefragebogen an, wie gut sie über das Coronavirus Bescheid wissen und wie sie sich schützen. Vor allem geht es aber um die Ängste der Menschen und den persönlichen Umgang mit politischen Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen.
Ein ausführliches Interview mit Cornelia Betsch finden Sie auf Zeit Online. |