Apotheken gegen Corona
Wichtige Player im Kampf gegen Corona sind die Vor-Ort-Apotheken. Das Netzwerk Die-digitale-Apotheke #DDA engagiert sich dafür, die Vernetzung der deutschen Apothekerschaft und der weiteren Gesundheitsberufe und -organisationen herzustellen. Auf lokaler Ebene wirbt es dafür, auch die Stadt bzw. Gemeinde mit allen lokalen Ansprechpartnern miteinzubinden, um im Notfall agieren, koordinieren und unterstützen zu können. Dies ist oftmals noch nicht der Fall; organisiert wird die Zusammenarbeit mit der App Doc-Check, mit der die Kommunikation und Abstimmung zwischen all diesen Gruppen sichergestellt werden kann.
Im Notfall kann dann z.B. wieder zeitnah Ware und ggf. Personal zur Verfügung gestellt werden, womit auch die Infektionskette ein Stück weit unterbrochen werden kann. Es muss sichergestellt werden, dass wichtige Informationen zeitnah an alle Beteiligten weitergeleitet und von diesen zur Kenntnis genommen werden.
Jeden Sonntag veranstaltet das Netzwerk #DDA dazu einen live Stream. Der nächste ist am 29. März, 13 – 14 Uhr – und unser Director Pharmacy, Ralf König, sitzt diesmal mit am Monitor.
Kliniken nehmen eigene Infektionsketten ins Visier
Noch spricht man in den meisten Krankenhäusern von der „Ruhe vor dem Sturm“. Um sich möglichst effektiv vorzubereiten geht es nicht nur um Material und Intensivbetten, sondern auch um die gesundheitliche Fürsorge dem eigenen Personal gegenüber. Das Thema Patiententracking, also die Nachverfolgung der Kontakte eines Patienten innerhalb des Krankenhauses, ist an dieser Stelle interessant. Die Beantwortung der Frage, welcher Patient mit wem im Haus Kontakt hatte, kann beansprucht wertvolle Zeit – insbesondere bei „Kontaktketten“, wenn der Patient intern verlegt wurde oder schon länger in Behandlung ist.
Cerner bietet jetzt kostenlos sein Patiententracking-Tool an (mit einer geringen Installationspauschale – deren Höhe abhängig ist von Ihrem Krankenhausinformationssystem), um das Personal zeitlich zu entlasten. Die Software ist in Kombination mit jedem gängigen Krankenhausinformationssystem verwendbar, da sie auf dem Erhalt von HL7-ADT-Nachrichten („Bewegungsdaten“) basiert. Für Nicht-Kunden: Nachricht an informationen@cerner.com.
„Wir wollen helfen"
Die Pro Bono Plattform "Wir wollen helfen" verbindet professionelle Helfer*innen und Hilfsbedürftige während der Corona-Krise leichter und schneller miteinander. Im Vordergrund steht die Aktivierung ehemaligem pflegerischen und medizinischen Personal für Krankenhäuser. Die richtet sich an die stille Reserve und bietet auch eine effiziente Organisation des Bewerbungsprozesses für die Krankenhäuser und Verteilung der Kandidaten auf die Häuser. Die Plattform für Pflegekräfte und Ärzt*innen hat, nach eigenen Aussagen, bereits 160.000 Mitglieder europaweit und findet sich unter: https://medwing.com/
„Corona löst eine Welle an Hilfsbereitschaft aus“
Es ist die Stunde der Zivilgesellschaft. In der Corona-Krise erlebt das Land eine Renaissance von Solidarität und Hilfe. Vor allem digitale Angebote und Plattformen sind gefragt. nebenan.de ist hierzulande das größte Nachbarschaftsportal. Seit einer Woche registrierten sich fünfmal so viele Menschen auf der Plattform. Auf Twitter und Instagram posten Tausende mit Hashtags wie #nachbarschaftschallenge oder #coronahilfe ihre Angebote.
Ein Gespräch mit Michael Vollmann, dem Mitgründer von nebenan.de und Geschäftsführer der nebenan.de Stiftung.
Was erleben Sie mit nebenan.de aktuell durch Corona?
Corona hat eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Immer mehr Nachbarn melden sich bei uns an und bieten Unterstützung für Risikogruppen, wie Einkaufsdienste, Apothekengänge, Einzelbetreuung von Kindern oder das Ausführen von Hunden, an. Oder man singt und klatscht gemeinsam von den Balkonen und am Fenster.
Übersteigt die Nachfrage das Angebot?
Nein, es ist umgekehrt: Wir haben wesentlich mehr Hilfsangebote als Nachfrage. Anbieter sind vor allem Jüngere, z.B. Studenten und junge Familien. Die vergleichsweise noch geringe Nachfrage liegt auch daran, dass viele Ältere nicht vertraut sind mit Online-Medien. Daher haben wir eine Hotline gestartet: Über die kostenlose Telefonnummer 0800 866 55 44 können Hilfe-Gesuche per Telefon und Formular aufgegeben werden. Die Anfragen werden auf der neuen Seite nebenan.de/corona gebündelt. Alle Gesuche werden nach PLZ sortiert. Adressverifizierte Nachbarn bei nebenan.de können auf Gesuche in ihrer Umgebung reagieren und direkt Kontakt aufnehmen. Zudem stellen wir Aushänge fürs Treppenhaus und Hauseingänge zur Verfügung. Damit schlagen wir eine Brücke zwischen der analogen und der digitalen Welt.
Die Menschen müssen jetzt sozial Distanz halten und Kontakte vermeiden. Wie verhindern wir die totale soziale Isolation?
Wir bauen jetzt die telefonischen Dienste aus und kooperieren beispielsweise mit der Telefonseelsorge der Diakonie. Über www.tagdernachbarn.de bieten wir jüngeren Altersgruppen Möglichkeiten und Ideen für virtuelle Begegnung und Unterstützung. Zudem stellen wir Städten und Gemeinden derzeit kostenlos das „Organisationsprofil“ auf nebenan.de zur Krisenkommunikation zur Verfügung. So können sie ihre Bewohner einfach über aktuelle Entwicklungen informieren.
Wie wird sich die digital-analoge Zivilgesellschaft nach der Krise von der Zivilgesellschaft vor ihr unterscheiden?
Wir erleben eine Rückbesinnung auf lokale Vernetzung und Kommunikation, unterstützt durch digitale Tools. Der direkte Kontakt zwischen Nachbarn und in den lokalen Räumen wird wieder als echter Mehrwert erkannt. Das wird unsere Gesellschaft sehr viel resilienter gegenüber künftigen Krisen machen.
Informationen für kleine Menschen
Die Stadt Wien hat dieses Video erstellt, welches Kindern Corona und entsprechende Maßnahmen erklärt. |