Zur Web-Version

Digital Health – die neue
(fragile) Normalität

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Corona Pandemie wirbelt unseren Alltag und unser Zusammenleben unverändert durcheinander. Es fehlen einfach die Worte, um den Grad dieser Disruption richtig zu beschreiben. In dieser schwierigen Situation waren und sind es vor allem Digital Health Startups, die passgenaue Lösungen für diese neue Realität entwickeln. Sie reagierten schnell, ihre Lösungen im Bereich der Telemedizin, Chatbots oder anderen digitalen Gesundheitsanwendungen werden bereits heute von vielen Millionen Menschen weltweit genutzt.

Doch um genau diese reaktionsschnellen, innovativen jungen Unternehmen müssen wir uns aktuell große Sorge machen: Viele der bisher von der Bundesregierung erarbeiteten Rettungsmaßnahmen wie KfW-Kredite greifen bei Startups nicht, da sie erst seit kurzem existieren, meist noch nicht profitabel sind, und über Banken in den seltensten Fällen Kredite erhalten. 

Wirtschafts- und Finanzministerium arbeiten bereits an spezifischen Hilfsinstrumenten für Startups, wichtige Impulse kamen vom Bundesverband Deutsche Startups. Eine rasche Umsetzung ist unerlässlich, um das Digital Health Ökosystem zu erhalten – und damit die zukünftige Versorgung des deutschen Gesundheitssystems mit Innovationstreibern zu gewährleisten. Mit Unternehmen, die nach unseren Werten und Gesetzen ihre Lösungen entwickeln und auch lokal versteuern.

Bleiben Sie gesund, und halten sie Abstand!
Liebe Grüsse

Ihr Jörg F. Debatin

ZAHL DES TAGES

596

Anzahl der weltweiten klinischen Studien zu Covid-19.

Studienarten, geographischer Fokus und weitere Infos sammelt das Heidelberg Institute for Geoinformation Technology auf seiner englisch-sprachigen Covid-19 Website.

SNOMED International

SNOMED – Jetzt gute Nachrichten mit Interoperabilität

SNOMED International hat kürzlich eine Zwischenveröffentlichung der SNOMED CT International Edition außerhalb ihres üblichen Veröffentlichungszyklus angekündigt, die aktualisierte COVID-19-Inhalte enthält, um die laufenden globalen Bemühungen zum Streit gegen das Virus zu unterstützen.

Ohne Vorbehalt wird SNOMED International diese COVID-19-bezogenen Codes auch in das kürzlich veröffentlichte Global Patient Set (GPS) aufnehmen, eine dort geführte Liste vorhandener eindeutiger SNOMED CT-Codes, vollständig spezifizierter Namen (FSN), bevorzugter Begriffe in internationalem Englisch und Statushinweisen, die den Benutzern kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Bitte beachten: dieser Inhalt wird in der nächsten Version im September 2020 als Teil des GPS angezeigt. Er ist jedoch ab sofort verfügbar und kann unter derselben offenen Lizenz (Creative Commons Attribution 4.0 International License) verwendet werden.

Damit können z. B. Apps diese Codes schon jetzt frei zur eindeutigen Kennzeichnung von Begrifflichkeiten verwenden. 
 
Mehr Hinweise hier: 

 

 

Wo war ich nochmal? Mit wem hatte ich Kontakt?

Viele von uns haben sich vor der weitgehenden Kontaktsperre noch mit Menschen außerhalb des eigenen Haushalts getroffen. Wenn dann, Tage später, die Infektion wahrnehmbar wird ist es oft schwer, sich an alle Kontaktpersonen der letzten Tage zu erinnern.

Abhilfe schafft die App Coronika, seit kurzem in Google’s Play Store verfügbar, demnächst auch im Appstore. Neben dem interaktiven Tagebuch finden sich viele hilfreichen Tipps und tagesaktuelle Informationen zu Corona, alle Daten werden ausschließlich lokal gespeichert, entwickelt wurde die kostenfreie Lösung von der Düsseldorfer Digitalagentur Kreativzirkel.

 

 

Interview mit Claudius Metze, Chief Product Expert bei SAP Health, zu #WirvsVirus Hackathon

Sie waren am Wochenende beim #WirVsVirusHack der Bundesregierung dabei – welches Gefühl nehmen Sie mit in die Woche?

Ein sehr positives! Es ist äußerst ermutigend zu sehen, wie in kürzester Zeit aus allen Bereichen Menschen aktiviert werden können, gemeinsam an der Überwindung der Corona-Krise zu arbeiten. Die Solidarität, die wir in der jüngeren Vergangenheit an manchen Stellen in unserer Gesellschaft vermisst haben, hier war sie erlebbar!  

Was war Ihre Aufgabe bei dem Event – und wie konnten Sie sie virtuell ausfüllen?

Ich habe mich als “Mentor“ angemeldet. Ich bin Medizininformatiker und habe mich praktisch mein gesamtes Berufsleben mit Krankenhausinformationssystemen beschäftigt und in mehr als 25 Jahren auch ein globales persönliches Netzwerk aufgebaut – da dachte ich, mit diesem Profil könnte ich mich einbringen! 

Zur virtuellen Zusammenarbeit: Da ich es beruflich täglich gewohnt bin, mit unseren weltweit verteilten Teams zu arbeiten, war ich virtuelles Arbeiten gewohnt. Aufgrund der unerwartet hohen Anzahl von Teilnehmern war es natürlich teilweise etwas chaotisch, aber die schnelle Reaktion und unkomplizierte Kontaktaufnahme mit zuvor unbekannten Menschen hat mir gut gefallen.

Während des Events habe ich mich im Übrigen gar nicht so oft direkt eingebracht, aber jetzt im Nachgang versuche ich gerade im Themencluster „Krankenhäuser“ mitzuhelfen, die besten Ideen weiter nach vorne zu bringen.

In welche Kategorien können die Ideen eingeordnet werden?

Die Ideen spannen einen weiten Bogen rund um die gesamte Gesellschaft: von den unmittelbaren, kurzfristigen Herausforderungen, bei denen es um Leben und Tod von Mitmenschen geht, bis hin zu mittel- und langfristigen Auswirkungen oder zielgruppenspezifischen Ideen. Wer sich ein genaueres Bild machen will, dem empfehle ich einen Blick in die Challenges, die zu Beginn des Hackathons gesammelt und dann bearbeitet wurden. Und natürlich die 2-minütigen „Pitch Videos“ die zumeist unter #wirvsvirus auf YouTube zu finden sind.

Alle vereint aber das gemeinsame Ziel, zusammen etwas Konkretes gegen Covid-19 bewegen zu können, im „Kleinen“ wie im „Großen“.

In welchen Bereichen können digitale Lösungen das größte Potenzial entfalten, etwas zur Linderung der Situation beizutragen?

Aus meiner Perspektive liegt das größte Potenzial einerseits Informationen aus verschiedensten Bereichen in Echtzeit aggregieren zu können, um dann daraus schnell die notwendigen Erkenntnisse ziehen zu können, um wirksame Maßnahmen kurzfristig einleiten zu können. Darüber hinaus gibt es unzählige Prozesse, die wir digital beschleunigen oder automatisieren können, um Ressourcen zu schonen oder gerecht zu verteilen. Schließlich können wir durch digitale Lösungen uns alle besser vernetzen und austauschen, auch um die sozialen Auswirkungen zu lindern. Wichtig finde ich, zu versuchen, die wahren Bedürfnisse zu erkennen und gemeinsam festzustellen, wo der Nutzen der angedachten Lösungen am größten ist – keine leichte Aufgabe!

Weitere digitale Unterstützungs-Tools

Pharmaziestudierende wollen #ApothekenHelfen
Neben Klinik- und Hausärzten tragen Apotheken eine Hauptlast bei der medizinischen Bewältigung der Corona Pandemie. Um Unterstützung für besonders betroffene Apotheken zu organisieren hat der Bundesverband der Pharmaziestudierenden eine Matchmaking Plattform gestartet. 

Hausärzte veröffentlichen S1-Leitlinie zu COVID-19
Zu SARS-CoV-2 und COVID-19 ist gute Evidenz noch immer rar. Anekdotische Publikationen beherrschen die Literatur. Hausärzte versuchen jetzt, mit einer „Living Guideline“ etwas Klarheit zu schaffen.

Neu in Digital Health?  Der Digital-Ratgeber gibt Orientierung
Für Sie/Euch ist Digital Health Normalität, für viele ältere/technik-fernere Menschen in Deutschland zeigt die Corona-Pandemie erstmals auf, wie nachhaltig digitale Lösungen bei der Gesundheitsversorgung zu Hause unterstützen können. Vor wenigen Wochen gelauncht erleichtert der Digital-Ratgeber durch Artikel, Videos, Podcast und einen App-Finder den Einstieg in diese Welt, unter „Aktuelles“ auch mit zahlreichen digitalen Lösungen zum Umgang mit Corona.

Für die Launen des Alltags

Streaming für zuhause

Kultur gesucht, ohne das Haus zu verlassen? Vielleicht findet Ihr hier was nach Eurem Geschmack:
https://www.berlinalive.de/

GOOD NEWS

Einstein Stiftung

Studierende an der @ChariteBerlin und der @ASH_Berlin mit Pflegeerfahrung können sich ab heute für einen vergüteten Hilfsdienst an der Charité melden. Hierfür stellt die Einstein Stiftung 300.000 Euro bereit: http://t1p.de/nqzd

 #coronavirus #COVID19 #gemeinsamstark

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen, täglich aktualisiert, finden Sie auf unserer Webseite unter: Corona digital

 
hih - health innovation hub
des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
10115 Berlin

info@hih-2025.de
+49 30 847 11 340

Newsletter abbestellen