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2G – probehalber, voller Hoffnung

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

in der kommenden Woche findet in der ‚schönsten Stadt der Welt‘ der Gesundheitswirtschaftskongress statt. Als Präsenzveranstaltung – dank 2G. Und ja, ich freu‘ mich darauf, Menschen wieder in echt zu treffen und mich über Wichtiges und Unwichtiges austauschen zu können. Ein Jahr Video-Konferenzen hat gezeigt, was möglich ist – und, was dabei fehlt. 2G erscheint nicht nur dem Kongresspräsidenten Heinz Lohmann, sondern auch den Teilnehmern eine ausgesprochen sinnvolle Brücke zur Normalität. Der Kongress ist nicht nur ausgebucht – es gibt darüber hinaus eine sehr lange Warteliste.

Somit erscheint es mehr als passend, dass der morgige Tag der Patientensicherheit mitten in die – von der Bundesregierung ausgerufene – Impfwoche fällt. Zur Erinnerung: nahezu alle derzeit wegen COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen sind ungeimpft. Für die meisten von uns ist nicht nachvollziehbar: warum das Risiko von Intensivstation und langfristigen Folgeschäden in Kauf nehmen, wenn es eine sichere, von Millionen Menschen bereits genutzte Impfung gibt? Unverständnis und Lamentieren reichen aber nicht, wenn wir einen weiteren Herbst des Schreckens vermeiden wollen. Wir alle sind aufgerufen, Menschen zu überzeugen – im privaten und beruflichen Umfeld ebenso wie in zufälligen Begegnungen. Die Anwendung der 2G-Regel für Veranstaltungen, sowie Restaurant- und Club-Besuche wird dabei sicherlich helfen. Nur so gibt es eine sichere Rückkehr zum Alltag ohne Angst.

Bleiben Sie gesund und gehen Sie wählen, 

Ihr, Jörg F. Debatin

Zahl des Tages

41 Prozent

einer ECFR-Befragung unter 16.000 EU-Bürger:innen in zwölf Ländern zufolge würden Angela Merkel zur „Präsidentin von Europa“ wählen – wenn es ein solches Amt gäbe.

hih-Termine

Partner-Event
Freitag, 24. September 2021, 14 – 16 Uhr
DigitalRadar – Kick-off zur Reifegradmessung

Mit Spannung von der deutschen Krankenhauslandschaft erwartet – wird das Modell zur Evaluierung des digitalen Reifegrades von Krankenhäusern gemäß den Anforderungen des Krankenhauszukunftgesetzes (KHZG) vorgestellt. Zu Wort kommen die Verantwortlichen des DigitalRadar Konsortiums sowie die Pilot:innen der Testhäuser. Sie geben fachkundig Auskunft über Prozedere, Inhalt und Aufwand.
Zur Anmeldung


Wichtig: Verschoben. Aber wir bleiben dran!
KIM – Sichere E-Mails für Ärzt:innen, Part 2

Nicht nur ein Konnektoren Update, auch das Quartalsende haben unsere Pläne zunichte gemacht, KIM in Echtzeit vorzuführen. Deswegen verschieben wir den Termin des Webinars erneut. Diejenigen von Ihnen, die sich bereits angemeldet haben, werden extra informiert – und für die kommende Veranstaltung vorgemerkt. Wir halten Sie auf dem Laufenden und freuen uns sehr, wenn es klappt.


Unsere Veranstaltungen sind kostenfrei, in der Regel ohne Anmeldung und für jedermann – Sie müssen nur zu gegebener Zeit auf unserer Startseite auf den Livestream-Link gehen.

Alle hih-Veranstaltungen

Digitale Tools

Mehr Hilfestellungen für DiGA-Hersteller

Seit über einem Jahr gibt es Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), die verschrieben und vergütet werden können. Die beim BfArM geführte Liste dieser DiGA wird stets länger.

DiGA stellen einen Mehrwert zur Versorgung von Patientinnen und Patienten dar. Die dabei verwendeten Daten sollen zwischen DiGA, der elektronischen Patientenakte (ePA) und anderen Anwendungen im Gesundheitswesen wie etwa Informationssystemen in der Praxis oder im Krankenhaus sicher, eindeutig und verlässlich ausgetauscht und wiederverwendet werden können.

Um diese gesetzlichen Anforderungen zu flankieren hat sich eine Gruppe von Expertinnen und Experten aus dem BMG, BfArM, hih, sowie der gematik, KBV, mio42 und einem Beratungsunternehmen dafür zum Ziel gesetzt, mehr Informationen zum Thema Interoperabilität bei DiGA und dem Zusammenspiel mit der ePA bereitzustellen und mehr als bisher Hilfestellungen anzubieten. Das Ziel dieser Initiative ist es, den Datenaustausch mit übergreifenden strukturierten Daten zur besseren Versorgung optimal zu fördern und den Mehrwert für Patientinnen und Patienten sowie Leistungserbringenden zu erweitern.

Eine Veröffentlichung und der weitere Ausbau des Angebots sind zeitnah geplant, wir werden auf diesem Newsletter-Kanal darüber berichten.

 

Bureaucracy Festival

Wie entwickeln öffentliche Organisationen Beweglichkeit und Innovationskraft? Diese Woche versammelte das 4. Creative Bureaucracy Festival Innovatoren des öffentlichen Sektors aller Ebenen und aus aller Welt. 15.000 Teilnehmer zählte das zweisprachige Event an veränderungshungrigen Bürokraten. Es wurde diskutiert mit Einblick in drei Bundesministerien, eine Bundesbehörde und einem Landeslab. Das digitale Format gab ebenfalls Raum für die Fragen und Expertise aus dem Publikum. Eine Session für alle, die sich fragen, ob und wie sich Innovation in der Verwaltung strukturell und methodisch verorten und fördern lässt. Klar durften wir als hih da nicht fehlen. 

 

Ihre Stimme für Health-i 

Die Nominierten für die Health-i Kategorien Junge Talente, Start-ups und Unternehmen stehen fest. Jetzt kommt es auf Sie an. Ihre Stimme zählt!

Ehe die Health-i Jury am 1. Oktober tagt und die Finalisten der Health-i Awards 2021 kürt, haben alle Nominierten die Chance, sich einen Vorteil in Form einer zusätzlichen Stimme für die Jury-Sitzung zu sichern.

Und das geht so: Bis zum 24. September findet in jeder Kategorie ein Community-Voting statt, in dem die Mitglieder der Online-Community der Health-i Initiative ihre Stimme für die besten Konzepte für eine gesunde Zukunft abgeben. Pro Kategorie gewinnt die Bewerbung mit den meisten Community-Votes.

@Patienten

Digitalisierung muss bei den Patient:innen beginnen 

Prof. Dr. med. Claudia Schmidtke ist in der aktuellen Legislaturperiode Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten. Wir sprachen u.a. mit Ihr zum morgigen Tag der Patientensicherheit und, welche Rolle die Digitalisierung in Hinblick auf Behandlungsqualität und Sicherheit spielen sollte.

Die Patientensicherheit stand und steht im Mittelpunkt ihres Handelns - nicht nur als Chirurgin, auch als Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten – worauf sind Sie stolz, wenn Sie auf die zu Ende gehende Legislaturperiode zurückblicken?

In den vergangenen Jahren habe ich mich mit Nachdruck für die Verbesserung der Patientensicherheit und auch der Patientenorientierung eingesetzt, weil ich das als wesentlichen Teil meiner Aufgabe als Patientenbeauftragte verstehe. Ich bin daher froh, dass wir zahlreiche Änderungen ganz konkret umsetzen konnten. Ich denke hier zum Beispiel an die Verbesserungen der Inanspruchnahme von Leistungen im Notlagentarif der privaten Krankenversicherung oder die Verschärfungen der Regelungen zum Nachweis einer ausreichenden  Berufshaftpflichtversicherung der Vertragsärzte. Ich freue mich zudem, dass es in dieser Legislaturperiode nach langen Diskussionen doch noch gelungen ist, die Weichen für eine institutionelle Neuausrichtung der Unabhängigen Patienten- und Verbraucherberatung im Rahmen einer Stiftungslösung ab dem Jahr 2024 zu stellen.

Darüber hinaus konnten andere wichtige Maßnahmen angestoßen werden. Ein Beispiel ist die sehr gelungene Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis des Aktionsbündnisses Patientensicherheit und seiner Partner, deren Schirmherrin ich bin und die das wichtige Ziel verfolgt, über die Gefahren einer Sepsis aufzuklären. Als Herzmedizinerin blicke ich zudem mit Stolz auf die Vorarbeiten für eine Nationale Herz-Kreislauf-Strategie, die ich mit einem von mir ins Leben gerufenen Expertengremium erarbeitet habe. Erklärtes Ziel ist es, die Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen dem Kampf gegen Krebs oder Demenz gleichzustellen. Flankiert wird dies durch die Kampagne „Beherzt Handeln“ der Deutschen Herzstiftung als größte Patientenorganisation, die mit allen betreffenden Fachgesellschaften ein starkes Aktionsbündnis geschaffen hat.

Welche Rolle spielt oder sollte die Digitalisierung in Bezug auf Patientensicherheit spielen - wo sehen Sie noch Entwicklungsbedarf?

Die Digitalisierung kann einen ganz entscheidenden Beitrag dazu leisten, auf verschiedenen Ebenen der ambulanten und stationären Behandlungspfade die Patientensicherheit weiter zu verbessern. Viele Krankenhäuser setzen zum Beispiel schon jetzt moderne digitale Lösungen zur Risikoreduktion ein: Elektronische Patientenakten, Barcode-Armbänder für Patienten und digital unterstützte Medikationsprozesse tragen dazu bei, potentielle Fehlerquellen auszuschließen und bisher analoge, sich wiederholende, aber risikobehaftete Tätigkeiten zu ersetzen, indem etwa die Bestellung von Medikamenten in der Apotheke digital und automatisch erfolgt.

Entwicklungsbedarf besteht meines Erachtens insbesondere dahingehend, Patient:innen noch frühzeitiger in den Digitalisierungsprozess einzubinden, um die Anwendung digitaler Angebote an ihren Präferenzen auszurichten und so selbsterklärend und niedrigschwellig wie möglich zu gestalten. Denn niemand kennt die Bedürfnisse der Patient:innen so gut wie sie selbst. Nur wenn die Digitalisierung von Beginn an mit den Patient:innen statt an ihnen vorbei betrieben wird, kann sichergestellt werden, dass digitale Angebote akzeptiert und genutzt werden.

Wer wird dafür der Treiber sein, um dies voranzubringen? 

Für einen ernsthaften Kulturwandel müssen im besten Fall alle Akteure des Gesundheitswesens digitale Treiber sein und zwar getragen von der Überzeugung, dass es das Ziel der Digitalisierung ist, die medizinische Versorgung für die Patient:innen leistungsfähiger und sicherer zu gestalten. Wichtig ist dabei, die […]

Das ganze Interview lesen Sie hier.

 

Wählen in Zeiten der Pandemie: „It`s the Trust, stupid!“
- Ein Kommentar von Dr. Daniel Dettling, Gründer des Instituts für Zukunftspolitik - 

Diese Bundestagswahl ist bereits historisch. Zum ersten Mal wählt Deutschland mitten in einer weltweiten Pandemie. #wirgegencorona wurde zum nationalen Slogan eines Landes, das im Kampf gegen die größte Gesundheitsgefahr seit Bestehen der Republik zusammensteht. Wegen Corona verlor Donald Trump im letzten Jahr die Präsidentschaftswahl. In England erwischte es beinah Boris Johnson. Anfangs abgeschrieben wegen des Missmanagements seiner Regierung, wurde die eigene Corona-Erkrankung zur politischen Wiedergeburt des britischen Premiers. Der für Wochen führende Impf-Europameister wählt konservativ wie lange nicht.

Wahrnehmung und Wirklichkeit klaffen weit auseinander

Und Deutschland? Auch 18 Monate nach Ausbruch der Pandemie klaffen Wahrnehmung und Wirklichkeit weit auseinander. Die Pandemie deckte die vielen Schwachstellen auf: Mangelhaft ausgestattete Gesundheitsämter, keine Bevorratung mit Masken und Schutzkleidung, Fachkräftemangel im Pflegesektor und auf den Intensivstationen, zu niedrige Produktionskapazitäten, als endlich ein Impfstoff auch in Deutschland zur Verfügung stand und ein durchgehend unterdigitalisiertes Gesundheitssystem. In den Polit-Runden des „Triells“ und des folgenden „Vierkampfs“ spielte all das kaum eine Rolle. Stattdessen ging es um die Systemfrage. Unionskandidat Armin Laschet (CDU) lehnte die Einführung einer „Bürgerversicherung“ mit der Begründung ab, Länder mit einer „Einheitsversicherung“ wie England und Dänemark hätten eine schlechtere Gesundheitsversorgung als Deutschland. In internationalen Rankings und Studien schneiden die drei Länder sehr unterschiedlich ab. Je nach Indikator steht mal das eine Land besser (oder schlechter) da als das andere. Fakt ist: Dänemark hat soeben alle Corona-Regelungen abgeschafft und die Pandemie damit faktisch für beendet erklärt. Drei Faktoren sind für den Erfolg verantwortlich: […]  Lesen Sie hier den ganzen Kommentar von Dr. Daniel Dettling 

 

Award für neue Perspektiven in der Onkologie – Innovation for Patient Care

Zur Therapie von Krebserkrankungen gehört weit mehr als die medikamentöse Behandlung. Ipsen schreibt in diesem Jahr erstmalig den Innovation for Patient Care (IPC) Award für Organisationen, die mit ihren Unterstützungsangeboten helfen, dass Betroffene die Belastungen, die mit der Erkrankung einhergehen, besser in ihr Leben integrieren und idealerweise überwinden können. 
Der Award prämiert außergewöhnliche Projekte und Konzepte für Patient:innen und Angehörige und ist mit insgesamt 30.000 Euro in 2021 dotiert. In diesem Jahr stellt der IPC Award die Psycho-Onkologie in den Mittelpunkt.

 

Neuer Podcast: Siege der Medizin

Der Wort & Bild Verlag startet mit einem ersten medizinhistorischen Podcast – und das in prominenter Besetzung. Seit gestern geht Schauspieler Ulrich Noethen als Erzähler der ersten Staffel „Siege der Medizin“ auf Zeitreise durch die Medizingeschichte, in der er von Expert:innen aus der Wissenschaft unterstützt wird.

 

Blut spenden rettet Leben!

Es ist unheimlich knapp geworden, Krankenhäuser operieren teilweise keine elektiven Eingriffe mehr, weil das Blut fehlt. Darüber hinaus sind Blutpräparate für chronisch Kranke und Verletzte manchmal die einzige Überlebenschance. Wer gesund und fit ist, kann Blut spenden. Wer suchet, der findet auf drk-blutspende.de/blutspendetermine Einrichtungen in seiner Nähe und kann etwas für sein Karma tun. Danke für die Unterstützung!

Everyday Mood Booster

Am 26. September steht die Bundestagswahl an. Die kostenlose App #FaceTheFacts scannt Wahlplakate und liefert zusätzliche Infos zu den Kandidierenden. Einfach Wahlplakat scannen (sofern der Kandierenden-Name gut zu lesen ist). Das Plakat sollte sofort erkannt werden, wenn der Name gut lesbar ist. In den Details finden sich dann Infos zu politischen Schwerpunkten, Abstimmungsverhalten, Nebentätigkeiten, Lebenslauf und relevante Weblinks. Ebenso gibt es Zusatzinfos zum Wahlkreis, wie bspw. weitere Kandidat:innen.

Good News

HERA: Die europäische Antwort auf BARDA

Seit 15 Jahren haben die USA mit der „Biomedical Advanced Research and Development Authority“ (Barda) eine nationale Pandemie-Behörde, die für biomedizinische Forschung, Pandemien und neue Krankheiten zuständig ist und über ein Budget von 3,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr verfügt und als Bindeglied zwischen Politik und Pharmaindustrie gilt. Die Europäische Kommission will bis Ende des Jahres mit „HERA“ - „Health Emergency Response Authority“ - auf Augenhöhe agieren. Hera soll schneller auf künftige gesundheitliche Notlagen reagieren und die nationalen Gesundheitsstrategien ergänzen.

Die EU-Behörde soll Produktionskapazitäten, Rohstoffbedarfe und ihre Verfügbarkeit monitoren und Schwachstellen in den Lieferketten frühzeitig erkennen und beheben. Für Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist HERA auch ein Ökosystem öffentlicher Träger und privater Unternehmen und soll die Zusammenarbeit von Tech, Behörden, Start-ups und Industrie fördern. Impfstoffe und Medikamente sollen künftig schneller und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. HERA ist damit ein wichtiger Bestandteil der Europäischen Gesundheitsunion.

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite

 
hih - health innovation hub
des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
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+49 30 847 11 340

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