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Die Stunde der Teamplayer

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Ein bisschen entgeistert, vor allem aber begeistert schaue ich auf die vergangenen Tage. Auf der einen Seite diejenigen, die sich sorglos im Freien tummeln und dem Virus damit eine Spielwiese bieten, die uns alle in große Not bringen kann. Auf der anderen Seite die kreative „Digitalblase“, oftmals belächelt, die großartige, sinnvolle, und nutzenstiftende Ideen entwickeln und umsetzen. Sie zeugen von einem Wir-Gefühl, das schon verschüttet geglaubt war.

Wir haben uns mit Healthcare Professionals unterhalten, die sich organisieren (wollen), Studierende, Nachbar*innen, Bürger*innen, die alle bemerkenswerte Lösungsansätze haben, nicht nur gegen das Virus, sondern vor allem auch für die Gemeinschaft. Die Bundesregierung hat binnen Stunden knapp 2.000 Einreichungen für ihren „WirvsVirus“-Hackathon, der in diesem Moment startet – und über den wir am Montag weiter berichten werden.

Es tut sich was im Land der Dichter, Denker und Teams gegen Corona.

Wir wünschen Ihnen alles erdenklich Gute und freuen uns weiter über Ihre Anregungen.

Ihr Jörg F. Debatin

ZAHL DES TAGES

1924

eingereichte Vorschläge verzeichnet die Hackathon-Initiative „WirvsVirus“ der Bundesregierung, die heute ins Rennen für den digitalen Kampf gegen das Virus gehen.

Überschaubares Zeitfenster

Gute Nachrichten kommen von der Fachgesellschaft der Epidemiologen: Es ist noch nicht zu spät! Aktuell liegt ein kurzes Zeitfenster von zwei Wochen vor uns, in dem die Entscheidung zwischen Eindämmung und Verlangsamung der Infektionsausbreitung noch ohne Überlastung des Gesundheitssystems erfolgen kann. In beiden Fällen ist jedoch die konsequente Umsetzung für einen längeren Zeitraum notwendig.

Die ganze Wahrheit ist auch, dass die Einschnitte über die nächsten Monate aufrechterhalten werden müssen, um zu einer völligen Eindämmung der Infektionsausbreitung zu führen. Das sollte uns unser Leben und das unserer Nächsten wert sein.

Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) zur Verbreitung des neuen Coronavirus (SARS-CoV-2)

Tagesaktuelle Zahlen: coronavirus.jhu.edu

 

Interoperabilität für Helfer-Systeme: codiertes Verständnis der realen Welt

Es ist großartig, was sich derzeit für Ideen bahnbrechen, die bislang im Verborgenen schlummerten. An dieser Stelle möchten wir, als hih, jedoch einmal aufmerken – denn an dieser Stelle ist vor allem auch Internationalität gefragt. In Zeiten, in denen eine treffsichere globale Kommunikation besonders auch zwischen Computersystemen der Gesundheitssysteme notwendig ist, wird die Bedeutung internationaler Standard-Terminologien deutlich, nämlich Ereignisse, Substanzen, Organismen, Krankheiten, Symptome usw. ebenfalls auf internationalem Niveau exakt und eindeutig beschreiben zu können. In den vergangenen Wochen wurden weltweit immer wieder Anfragen nach solchen Terminologien auch im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestellt.

Wir haben auf unserer Corona_digital Seite informative Links mit weitergehenden Informationen zusammengestellt. Daran wird schnell deutlich, welche Potenziale in Terminologien liegen: treffsichere Bezeichnung relevanter realer Dinge.

Weitere digitale Unterstützungs-Tools

Berufsgruppenübergreifend – Matchmaking

Noch wird fieberhaft programmiert, nächste Woche geht’s los! Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) treibt aktuell gemeinsam mit der Initiative „medis-vs-covid19“ eine bundesweit einheitliche, berufsgruppenübergreifende Plattform voran, die das Angebot der Helfenden mit dem Bedarf der Hilfesuchenden vereint. Dadurch soll eine schnelle, einfache und direkte Vermittlung geschaffen werden.

Ziel ist es, Studierende und Auszubildende optimal in die Versorgung einzubinden, da wo die Not am größten ist? Aktuell versucht jede Klinik, über eigene Portale mit den „eigenen“ Medizinstudierenden in Kontakt zu treten. Doch Viele befinden sich an anderen Orten, der Prozess ist ineffizient und Kommunikationshürden an der Tagesordnung. Pflegeauszubildende und weitere Gesundheitsberufe sind kaum einbezogen, ebenso wenig wie Pflegeheime, Apotheken oder Praxen. Momentan „nur“ auf Twitter @match4health – schon bald im www.

Coronavirus-Quarantäne: eDiaries unterstützen Ärzte und Patienten

Kliniken und Gesundheitsämter sind derzeit mit einer Vielzahl von COVID-19 Fällen stark überlastet. Hier hilft das Münchner Startup Climedo Health mit einem digitalen Patiententagebuch (eDiary). Patienten, die sich in Quarantäne befinden, können Informationen zu Befindlichkeiten sicher von zu Hause per Handy oder PC eingeben. Durch die voll automatisierte Datenerfassung können auch auf der anderen Seite, bspw. bei den Gesundheitsämtern, Ressourcen eingespart werden. Auch behandelnde Ärzt*innen können unter Einbehalt aller Datenschutzvorgaben in Echtzeit Krankheitsverläufe verfolgen.

Climedos Lösung steht Forschungsgruppen und staatlichen Institutionen ab sofort kostenfrei zur Verfügung. Anfragen können per E-Mail an covid19@climedo.de gestellt werden.

Zum Wochenende: Digitales Gesundheits-Tagebuch für die Nachverfolgung

Eigentlich bleiben alle zuhause, aber für manche gibt es vielleicht dennoch drängende Angelegenheiten, die keinen Aufschub erdulden. Mit der Coronika-App kann jeder aktiv etwas zur Eindämmung der Ausbreitung tun. Das Gesundheitstagebuch ist die zentrale Funktion des Tools. Mit ihm können Personen und Orte 21 Tage lang lokal auf dem Handy gespeichert werden, um etwaige Infektionswege nachvollziehen zu können. Im Falle einer Infektion lässt sich die Liste exportieren und an Ärzt*innen und Behörden versenden.

Für die Launen des Alltags


Gesehen bei: skizzenblog.clausast.de/author/skizzenblog

GOOD NEWS

Quarantäne Helden

Unter Hashtags wie #Coronahilfe oder #NachbarschaftsChallenge bieten Menschen ihre Hilfe im Netz an. Organisierter und sehr nutzerfreundlich geben die Quarantäne Helden auf ihrer Plattform Hilfestellungen für Suchende und Anbieter. Ca. 420 Suchende und über 40.000 (sic!) Helfer haben sich hier versammelt (Stand: 20. März), um füreinander da zu sein.

Wir wünschen Ihnen allen ein gesundes, möglichst harmonisches Wochenende in den eigenen 4Wänden – und sind am Montag wieder da.

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen, täglich aktualisiert, finden Sie auf unserer Webseite unter: Corona digital

 
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