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Raus aus der Krise!

 

Liebe Leserinnen und Leser,

entgegen der Prognosen aller Berufsnörgler, zu denen leider auch global engagierte Ärzte gehören, leuchtet den Menschen die Notwendigkeit der Maskenpflicht ein. Sie tragen Maske und helfen damit bei der Rückkehr zu einer ‚neuen Normalität‘ mit mehr Freiheiten für Mensch und Wirtschaft. Natürlich brauchen wir auf diesem Weg weitere Komponenten. Dazu gehören der Ausbau der Testkapazitäten ebenso, wie die dezentrale Proximity Tracking App zur schnellen Unterbrechung neuer Infektionsketten!

Wirklich hilfreich wäre auch eine Koordination der vielen Wissenschaftler, die in Presse, Funk und Fernsehen mit unterschiedlichen, sich teilweise widersprechenden Interpretationen zitiert werden. Die Menschen erwarten im dritten Monat der Krise ein Mehr an Fakten und weniger Spekulation. Ähnlich wie die Intensivmediziner, die bestens abgestimmt und mit klaren Aussagen den Menschen Sicherheit vermitteln, wünsche ich mir eine wöchentliche ‚Virologen-Koordinationsrunde‘. An dessen Ende sollte es auf Fakten beruhende, konsentierte Empfehlungen geben und einen klaren Plan, die noch offenen Fragen zu beantworten.

Ja, das Virus ist tückisch und unberechenbar – dennoch ist es bezwingbar, vorausgesetzt wir begegnen ihm mit einem wissenschaftlichen Ansatz, den Tools unserer Zeit, und daraus abgeleiteten, klugen Maßnahmen. Zwischenzeitlich gilt unverändert: Maske tragen, an die Abstandsregeln denken und #SocialDistancing , wo immer es geht.

Bleiben Sie gesund

Ihr Jörg F. Debatin

ZAHL DES TAGES

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Die Zahl der infizierten Mediziner*innen und Pflegenden in Krankenhäusern und weiteren Gesundheitseinrichtungen ist in Deutschland nicht bekannt.

Auswahl digitaler Unterstützungs-Tools

Cocos Webinar am 29. April, ab 14 Uhr, zur Förderung eines interoperablen Ökosystems gegen Covid-19

In den letzten Wochen haben sich mit dem Nationalen Forschungsnetzwerk gegen Covid-19, KBV, HL7 Deutschland, RKI, BfArM, VUD, den Konsortien der Medizininformatik-Initiative, dem bvitg sowie dem hih führende Akteure des Gesundheitswesens zur CoCoS-Initiative zusammengeschlossen, um einheitliche Datenformate und Standards zur Interoperabilität für die vielen Corona-Lösungen zu erarbeiten und zu etablieren, damit aus den guten Ideen nachhaltige Lösungen werden können. Wir werden diese Initiative inkl. der erarbeiteten Standards im Rahmen eines Webinars allen Tech- und Startup-Unternehmen vorstellen, die derzeit Lösungen gegen Corona entwickeln.

Zur Cocos Webinar-Anmeldung

 

Virtuelles Informationscenter für Parkinson

Die aktuelle Situation trifft auch diejenigen besonders hart, die gerade mit einer Diagnose konfrontiert werden, die fortan ihr Leben mitbestimmen wird. Der Bundesverband Parkinson-Youngster hat auf seiner Webseite ein virtuelles Informationscenter rund um Parkinson und Bewegungsstörungen aufgebaut, inklusive Live-Chats und Video-Angeboten. Hier finden alle Beteiligten Informationen – medizinisches Personal bis hin zu den Betroffenen und Angehörigen. Die Seite wurde ebenfalls um Corona-Infos erweitert.

 

Ältere zuhause oder im Heim: Kein Grund, allein zu sein!

In Zeiten von gebotener sozialer Distanz leiden besonders ältere Menschen unter Einsamkeit und Isolation. Alterseinsamkeit ist zwar kein neues Phänomen, wird aber in der aktuellen Coronakrise für die Mehrheit der Generation 60plus zu einer täglichen Belastung. Das Netzwerk Silbernetz vermittelt gemeinsam mit dem Nachbarschaftsportal-nebenan.de Gesprächspartner am Telefon für Menschen über 60 Jahre.


Die Nummer 0800 4 70 80 90 kann bundesweit kostenlos angerufen werden. Möglich sind einzelne Gespräche, der Aufbau längerfristiger Telefonfreundschaften und die Vermittlung zu weiteren Angeboten vor Ort in der eigenen Nachbarschaft. Dabei geht es vor allem um Besorgungen, die Betreuung von Haustieren und Hilfe im Haushalt.

 

In eigener Sache -> Telemedizin-Anbieter

Als wir vor sechs Wochen mit dem „Projekt“ Corona-digital starteten, war unser Initial eine Liste der KBV-zertifizierten Videosprechstunden-Anbieter, die wir anhand einer praxisnahen Info-Tabelle auflisteten und seitdem fortschreiben.

Mittlerweile haben uns auch viele Anfragen nicht-zertifizierter Anbieter erreicht, bzw. solche mit „bunteren“ Angeboten wie „Digitale Therapie“, „Geburtsvorbereitung“, „Kommunikation in Pflegeeinrichtungen“ etc. Diese Informationen haben wir nun in einem separaten Beitrag gelistet. Wir aktualisieren beide Übersichten jeden Freitag. Anbieter können ihre Informationen gerne per Email schicken.

MDR-Frist offiziell um ein Jahr verlängert

Die Corona-Krise trifft aktuell alle Länder und Branchen hart. Vor allem in der Medizinbranche arbeiten die Unternehmen unter Hochdruck, damit allen Menschen geholfen werden kann. Dadurch ist es für viele Unternehmen schwer die Anforderungen der Medical Device Regulation (MDR) rechtzeitig zu erfüllen. Das Europäische Parlament hat nun der Verschiebung der Frist für die MDR Verordnung um ein Jahr zugestimmt. Allerdings sollten sich die Unternehmen trotz der Lage mit der MDR Einführung befassen. Neuer Geltungstermin ist der 26. Mai 2021.
 

"Datenschutz darf nicht zur Datenlähmung führen"

Wer wusste als Erster von der Corona-Pandemie? Welchen Beitrag können KI und Systeme wie eine „Corona-App“ zur Bekämpfung leisten? Und welches Modell macht das Rennen, wenn es um die Zukunft der Datennutzung geht? Ein Gespräch mit Thomas Ramge, Research Fellow am Weizenbaum Institut, anlässlich seines neuen Buches „postdigital“. 

Wer hat vom Ausbruch der Pandemie als erstes erfahren?

Das waren gewiss die Ärzte in Wuhan, die zunächst vom chinesischen Staat mundtot gemacht wurden. Weniger bekannt ist, dass ein kanadisches Start-up namens BlueDot über Daten- und Textanalyse ungefähr eine Woche vor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) darüber informiert hat, dass in Wuhan eine Epidemie mit einem unbekannten Virus ausgebrochen ist, das sehr stark auf die Lungen schlägt. Am 31.12. 2019 hat das Start-up Alarm geschlagen. Taiwan, der unmittelbare Nachbar von China, hat danach sofort begonnen, Einreisende aus Wuhan auf Symptome zu untersuchen. Andere Länder in der Region wie Singapur und Südkorea folgten.

Lässt sich eine solche Pandemie mit Unterstützung von KI und Datenanalysen überhaupt bekämpfen?

Ja, aber weniger als erhofft. Wir leiden unter Datenarmut. Wir haben es mit einem unbekannten Virus mit unbekannten Informationen im Hinblick auf die Übertragungswege und einer sehr unsicheren Datenlage, wer infiziert und wer schon immun ist, zu tun. Das ist das genaue Gegenteil von der Datafizierung der Welt, über die wir seit 10 bis 15 Jahren reden. Solange wir die Daten nicht haben, nützen auch Algorithmen nichts, die sie auswerten können. Viele Datenwissenschaftler sind aktuell enttäuscht, wie wenig ihre Disziplin zur Lösung der Krise beitragen kann.

Bei der Eindämmung des Virus geht es auch um die Nachverfolgung von Kontaktpersonen. Die genannten asiatischen Länder setzen hier auf Tracking-Apps. In Deutschland soll im Mai eine „Corona-App“ vorliegen. Was kann sie leisten?

Tracing-Apps wurden in Asien sofort eingeführt, ohne dass dies zu Kontroversen in der Bevölkerung geführt hat, weder in China noch in den asiatischen Demokratien. Die Einwände gegen eine solche App waren gering, obwohl ihr Nutzen kaum sicher war. Dagegen liegt bei uns der Schwerpunkt der Diskussion nicht beim Nutzen solcher Systeme, sondern bei der Frage des Datenschutzes. Dabei sieht die europäische Datenschutzgrundverordnung explizit im Fall einer Epidemie vor, dass der Datenschutz eingeschränkt werden kann, wenn der Eingriff erforderlich und verhältnismäßig ist. Wir müssen uns zumindest die Frage stellen: Können Systeme wie eine „Corona App“ können mit einem 100%igen Datenschutz funktionieren? Und wären sie besser, wenn wir Kompromisse beim Datenschutz machten?

Sind nicht-demokratische Staaten effektiver bei der Bekämpfung der aktuellen Pandemie mit digitalen Mitteln?

Rollenmodell können allenfalls die asiatischen Demokratien Taiwan, Südkorea und Singapur sein. Dort ist die Einstellung, was ein Staat von seinen Bürgern wissen darf, natürlich auch eine völlig andere. In einer solchen Krise wie Corona müssen wir ideologiefrei diskutieren: Was nützt und was nützt nicht? Wir wollen beides: 100%igen Datenschutz und 100%igen Nutzen. Datenschutz darf nicht zur Datenlähmung führen.

Was können wir für die Zukunft aus der Coronakrise beim Thema datengestützter Entscheidungsfindung lernen?

In einer weltweiten Krise braucht es weltweite Kooperation. Wir brauchen früher und schneller Daten, um evidenzbasiert Entscheidungen treffen zu können, dann hätten auch ein klareres Bild, wie gut oder schlecht die ergriffenen Maßnahmen wirken. Wir wissen nach wie vor viel zu wenig über das Virus. Zum Beispiel, ob Kinder das Virus übertragen können oder nicht. Wüssten wir es, könnten wir Kita- und Schulschließungen anders diskutieren.

Nach der Pandemie ist vor der Pandemie?

Wenn „Covid-20“ kommt, müssen wir früher und härter reagieren können. Es geht darum kluges, menschliches Handeln mit datengestützter Technologie zu verbinden. KI-Systeme können uns helfen, einen Impfstoff zu entwickeln. Der eigentliche Kampf wird aber nicht in einem künstlichen neuronalen Netz gewonnen, sondern in der Petrischale.

Das vollständige Interview lesen Sie auf unserer Website.

Buchhinweis: postdigital: Wie wir künstliche Intelligenz schlauer machen, ohne uns von ihr bevormunden zu lassen. Murmann Verlag 2020

 

"Die Corona-Datenspende-App ist eine gute Generalprobe"

Frank Stratmann (@betablogr) ist ein RKI-Datenspender der ersten Stunde. Er arbeitet als Mentor und Wissensarbeiter mit Akteuren der versorgenden Gesundheitsunternehmen im Bereich Digital Health. Er berät die AOK Baden-Württemberg als Beirat Digitalisierung, arbeitet für Edenspiekermann an digitalen Lösungen und koordiniert bei Raylytic - einem Spezialanbieter für medizinische Datenautomation und Ökosystemen für klinische Daten - die Kommunikation in einem vom BMWi geförderten KI-Projekt. Mit uns sprach er über Nutzung und erhofften Chancen.

Du bist „Spender“ der ersten Stunde. Wieso warst du von Anfang an bereit, Deine Fitbit-Daten an das RKI zu spenden?

Schon seit Jahren behaupte ich, dass der Tag kommt, an dem wir Daten so selbstverständlich spenden werden, wie heutzutage Blut. Wobei die Blutspende auch heutzutage noch besser angenommen werden dürfte. Ich vermesse mich seit mehr als 20 Jahren selbst und bin zunächst einmal gespannt, ob die Fitbit Daten überhaupt eine Aussagekraft haben. Sicher wird die Evaluation auch für mich als Nutzer einige wichtige Rückschlüsse zulassen.

Wie kompliziert war die Anmeldung/ ist die Pflege der App?

Die kurzen Anlaufschwierigkeiten wegen angeblicher Ungültigkeit meiner Postleitzahl konnte binnen weniger Stunden geklärt werden und das Onboarding empfand ich als sehr einfach und nachvollziehbar. Man wird gut geführt. Tatsächlich läuft die App jetzt quasi im Hintergrund und ich schaue gelegentlich, ob ich auch wirklich spende. Da könnte man noch am Feedback arbeiten.

Wie viel Gedanken hast du Dir im Vorfeld über den Datenschutz gemacht?

Die letzten Jahre sehr viel und deshalb war das jetzt nicht mehr so anstrengend. Da wir alle betroffen sind, wäre das eine gute Gelegenheit für alle anderen, sich ebenfalls einmal konkret damit auseinanderzusetzen. Ich konnte schnell nachvollziehen, was man da von mir will und wie weit das geht. Ein gewisses Maß an Grundvertrauen bleibt nötig. Wichtig war mir, dass ich jederzeit der Nutzung meiner Daten widersprechen und meine Entscheidung auch wieder rückgängig machen kann. Datenschutz wird häufig sehr elitär diskutiert. Gut gemacht stecken in der Datenspende enormes Potenzial, die wir künftig nicht außer Acht lassen können.

Was sagst du zur aktuellen Diskussion rund um die Datenspende-App des RKI?

Mir war gleich klar, dass die App eine gute Chance ist für eine Generalprobe. Einerseits für die hinreichende technische Umsetzung. Andererseits für den gesellschaftliche Diskurs und natürlich zur Bedeutung von Datenspenden allgemein. Wenn das jetzt anlassbezogen mit der Bevölkerung trainiert wird, kann sich daraus ein neues Paradigma ergeben und die datengestützte Medizin kommt unter Berücksichtigung guter Ergebnisse und mit der Teilhabe der Menschen raus aus der Ecke der Spekulationen über das Für und Wider.

Was wäre für dich ein Killer-Argument für Deine weitere Spende?

Jegliche Unregelmäßigkeit - egal mit welchem Umfang - wäre Anlass, die Datenspende sofort zu stoppen. Natürlich kann man das selbst nicht immer umfänglich einschätzen. Zum Glück kennen wir berufene Stellen, die solche Vorhaben sehr kritisch begleiten. Wichtig wäre mir aber eben auch, ob insbesondere Fitbit Daten überhaupt sinnvoll genutzt werden können. Mit einer sehr subjektiv empfundenen, eher unregelmäßigen Dokumentation meiner Herzfrequenz kann ich mir vorstellen, dass auch falsche Rückschlüsse gezogen werden könnten, wenn daraus andere Parameter errechnet werden sollen. Hier bin ich - nicht nur als professioneller Beobachter - an weiteren Ergebnissen des Projekts sehr interessiert.

Das ausführliche Interview lesen Sie auf unserer Website.

Für die Launen des Alltags

Im und mit dem Netz lernen

Noch sind die Schulen und Kitas zu, einige schon wieder … Die momentan notwendigen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus haben Deutschland noch immer fest im Griff. Es fällt auch den ambitioniertesten Eltern immer schwerer, für Abwechslung in den eigenen vier Wänden zu sorgen. Nach draußen sollen die jungen Menschen eigentlich nicht und irgendwie sollte der Zeitvertreib pädagogisch wertvoll sein. Aus diesem Grund hat sich das D64 Ticker-Team mit der AG Bildung zusammengeschlossen und eine sich fortschreibende Liste mit Tipps und Empfehlungen für digitale Lernangebote kuratiert.

GOOD NEWS

Auspeitschen ist perdu

In die Kategorie „Es war nicht alles schlecht 2020“ … schafft es die Meldung aus Saudi-Arabien: Hier wurden sowohl die drakonische Strafe des Auspeitschens als auch die Todessstrafe für minderjährige Kriminelle abgeschafft.

Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf!

Ihr hih-Team

Mehr Informationen, täglich aktualisiert, finden Sie auf unserer Webseite unter: Corona digital

 
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des Bundesministeriums für Gesundheit

Torstraße 223
10115 Berlin

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+49 30 847 11 340

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