Wir sind stolz, Teil des Großprojekts Impfen zu sein
Die kv.digital GmbH, ein Tochterunternehmen der KBV, entwickelt den Impfterminservice. Die Software wird in den Callcentern der Hotline 116117 verwendet und bietet über die Website www.impfterminservice.de auch den Impflingen die Möglichkeit, einen Termin selbständig zu buchen. Sie basiert auf dem eTerminservice der 116117, der in der aktuellen Ausgabe der Stiftung Warentest als Testsieger hervorging und steht theoretisch allen Bundesländern für ihr Impfangebot kostenlos zur Verfügung. Aktuell nutzen jedoch nur fünf Bundesländer (Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Sachsen-Anhalt und NRW) diese Möglichkeit. Ein Gespräch mit Dr. Florian Fuhrmann, Geschäftsführer der kv.digital GmbH, über Funktionalitäten und Föderalismus.
Welche Aufgaben innerhalb der bundesweiten Impfstrategie hat die kv.digital konkret übernommen?
Die Bundesregierung hat die KBV und die kv.digital mit der Entwicklung einer bundeseinheitlichen Terminsoftware für alle Impfzentren beauftragt. Das war Mitte November. Basierend auf dem eTerminservice der 116117 ist so der Impfterminservice innerhalb weniger Wochen entstanden. Wie gefordert, ging unsere Software für Impfzentren und Callcenter am 23. Dezember und für Impflinge am 27. Dezember 2020 live. Seitdem wird der Impfterminservice kontinuierlich um neue Features und Anforderungen, wie neue Impfstoffe, Impfansprüche und so weiter, erweitert.
Welche Vorteile haben Bundesländer, die Ihren Impfterminservice nutzen?
Der Impfterminservice setzt technisch auf unserem eTerminservice auf, der seit vielen Jahren im KV-System (online und telefonisch über die 116117) für die Terminvermittlung in Praxen genutzt wird. Dieser ist in den Arztpraxen das am weitesten verbreitete Terminbuchungsportal und dazu Testsieger in der aktuellen Ausgabe von Stiftung Warentest, was für sich spricht. Die letzten Wochen haben zudem gezeigt, dass der Impfterminservice ohne Unterbrechung läuft. Die Onlineanwendung wird kostenfrei von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt. Je mehr Bundesländer das Angebot des Bundes nutzen, desto breiter kann die Bevölkerung informiert werden.
Last but not least: Wenn das Impfen zu einem späteren Zeitpunkt in den Praxen stattfindet, dann macht der eTerminservice einen Übergang leichter. Andere Dienste bzw. Eigenentwicklungen der Länder werden es da, aufgrund der fehlenden Anbindung an Praxen, schwerer haben.
Wie schätzen Sie den Start der Corona-Impfungen in Deutschland persönlich ein?
Ich persönlich ziehe meinen Hut vor den Wissenschaftlern, die in Rekordzeit Impfstoffe entwickelt haben und bin beeindruckt von allen, die in der Impforganisation und den Impfzentren tätig sind. Das Engagement aller Beteiligten ist bemerkenswert und stimmt mich hoffnungsvoll. Sicherlich kann man immer Dinge besser machen, da haben es Zaungäste ohne Verantwortung leicht mit Kritik. An der aufrichtigen Motivation der Verantwortlichen, unser Land wieder in die Normalität zu führen, hege ich keine Zweifel.
Lesen Sie hier das ganze Interview.
Impfung gegen das Coronavirus
Momentan sind aus unserer Sicht ein paar zu viele Falschmeldungen hinsichtlich des Impfens unterwegs – deswegen möchten wir an dieser Stelle die Forschung und die Wissenschaftler gebührend feiern, die diese Unmöglichkeit – einen sicheren Impfstoff innerhalb von 10 Monaten zu entwickeln – fertig gebracht haben.
„Deutschland krempelt die Ärmel hoch“ – unter dieser Überschrift ist zum Jahreswechsel die größte Impfkampagne in der Geschichte der Bundesrepublik gestartet. Bis April sollen 11 bis 13 Millionen Impfdosen ausgeliefert und bis zum Sommer jedem Bundesbürger ein Impfangebot gemacht werden.
Quellen u.a.
Wurde der Impfstoff ausreichend getestet?
Ja, trotz der Kürze der Zeit. Normalerweise laufen diese Phasen nacheinander ab - bei der Entwicklung des Impfstoffs gegen das Sars-Cov2-Virus werden diese jedoch teilweise auch parallel durchgeführt. Zudem hat die Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) für einige Impfstoffkandidaten das "Rolling-Review"-Verfahren zugelassen. Dabei wird mit der Bewertung der klinischen Ergebnisse bereits begonnen, bevor alle erforderlichen Daten für einen Zulassungsantrag erhoben sind.
Verändert der Impfstoff das Genom?
Bei den bisher zugelassenen Impfstoffen handelt es sich um RNA-Impfstoffe. Diese bestehen meist aus sogenannter Messenger-RNA (mRNA) die eine Art Bauanleitung für Antigene enthält. Dieser Bauplan bewirkt in der Zelle, dass diese Proteine produziert, die die gewünschte Abwehrreaktion des Körpers auslösen. Es besteht auch nicht die theoretische Gefahr, dass das Erbgut von Körperzellen integriert wird.
Impfzentren
Verteilt wird der Impfstoff über regionale Impfzentren der Bundesländer, die auch die Bürgerinnen und Bürger informieren. Die telefonische Hotline 116117 wird in den meisten Bundesländern als Zugangsnummer für die Terminvergabe genutzt.
Impfgruppen
Weil zunächst nicht genügend Impfstoff für alle zur Verfügung steht, werden zuerst die über 80-Jährigen sowie die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen sowie das Personal dieser Einrichtungen sowie weitere Beschäftigte im Gesundheitswesen, die einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, geimpft.
Impfpflicht
Die Impfung gegen das Coronavirus ist freiwillig, eine rechtliche oder faktische Impfpflicht gibt es nicht.
Immunität und Infektionsgefahr
90 oder mehr Prozent Schutz vor einer Erkrankung sollen die Corona-Impfstoffe bieten. Unklar ist jedoch, wie lange der Schutz gegen das Virus anhält. Erste Studien machen Hoffnung, dass die Immunität länger anhält als bei bisherigen Coronaviren, die im Schnitt ein bis anderthalb Jahre vor einer erneuten Infektion schützten. Ungewiss ist auch, ob eine Impfung vor weiteren Ansteckungen schützt. Nachimpfungen sind wie bei anderen Infektionsgefahren auch gegen Sars-CoV-2 möglich. Das Virus würde zu einem weiteren Erreger, gegen den man sich regelmäßig impfen kann.
Impfung und Einhaltung der Corona-Regeln
Wer geimpft ist, muss sich solange an die bestehenden AHA-Regeln (Abstand, Händewaschen, Atemmasken) und Einschränkungen halten, wie nicht geklärt ist, ob er oder sie noch infektiös und damit ansteckend für (noch nicht) Geimpfte ist.
Diskriminierung von (Nicht-)Geimpften
Ist es „unsolidarisch“ und eine „Spaltung der Gesellschaft“, wenn die bereits gegen das Coronavirus Geimpften die geltenden Beschränkungen nicht mehr auf sich nehmen müssten? Die Diskussion macht erst Sinn, wenn feststeht, dass der Impfstoff nicht nur die Geimpften schützt, sondern auch die Übertragung des Virus verhindert.
Apple stiftet 100 Millionen US-Dollar für Bildung und soziale Gerechtigkeit
Kein neues Produkt, kein neuer Service, sondern wichtiger und nachhaltiger: Apple hat gestern die Racial Equity and Justice Initiative (REJI) vorgestellt. Apple stellt 100 Millionen US-Dollar bereit, um "systemischen Rassismus in Frage zu stellen und die Rassengerechtigkeit landesweit voranzutreiben“.
Quelle
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