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Eine für Alle – die Corona-Warn-App ist da

 

Liebe Leserinnen und Leser,

jetzt ist sie da – die Corona-Warn-App. Selten, vielleicht sogar noch nie, hat ein IT-Projekt der Bundesregierung eine solche breite Zustimmung erfahren, was den Entwicklungsvorgang angeht. Sowohl der CCC wie auch die Datenschützer und auch die politische Opposition finden Lob. Und selten war der Zweck so klar und überzeugend.

Und ja, man braucht ein neueres Handy, und ja, besser noch wäre eine europäische App gewesen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass diejenigen, die die App nutzen, ein Stück persönliche Sicherheit bei sich tragen. Auch wenn es derzeit nur noch wenige Infizierte gibt. Die App ist vergleichbar mit einer Versicherung gegen Feuer für das eigene Haus. Man schließt die Police ab, um im Fall der Fälle sicher zu sein und hofft dennoch, dass es zuhause niemals brennt.

Was noch fehlt: eine überzeugende Behandlungsstrategie für infizierte Risikopatienten. Das geht nur über mehr wissenschaftliche Studien. Hoffnung macht da u. A. eine Studie aus BaWü. Sie zeigte, dass Kinder keine Infektionstreiber sind. Offenbar gehen sie anders mit dem Virus um. Diese Mechanismen müssen wir besser verstehen – vielleicht ergeben sich daraus neue Therapieansätze. Zwischenzeitlich bedarf es mehr klinischer Studien rund um den bisherigen Hoffnungsträger Remsedivir. Ja, es ist Zeit, dass sich Wissenschaftler wieder mehr auf Wissen und weniger auf Talk-Shows fokussieren – ganz so wie die Forscher aus Ba-Wü!

Laden Sie Corona-Warn-App, tragen Sie Maske, und bleiben Sie gesund!

Ihr Jörg F. Debatin

Zahl des Tages

65.000

Entwickler haben laut der gemeinsamen Erklärung der Deutschen Telekom und der SAP AG im Zeitraum ihrer Entstehung die Tracing-App der Bundesregierung angeschaut und Verbesserungsvorschläge gemacht.
Quelle

hih-Termine

 


Mittwoch, 16. Juli 2020 14 – 15.30 Uhr

hih DiGA Sprechstunde
„Verschreibung & Abrechnung“

Krankenkassen unter Einbindung des GKV-SV sowie der Verbände der DiGA-Hersteller haben in den letzten Monaten eine gemeinsame technische Lösung zur Verschreibung von DiGAs entwickelt, die auch Grundlage für die spätere Abrechnung ist. Im Rahmen der DiGA Sprechstunde stellen die Akteure ihre Lösung gemeinsam vor und stehen für Rückfragen zur Verfügung. Außerdem werden Referent:innen auf rechtliche Rahmenbedingungen eingehen, die DiGA Hersteller zu beachten haben.
Eine Anmeldung ist nicht nötig, die Zoom-Einwahldaten werden über die hih-Website bekannt gegeben.


Alle Veranstaltungen finden Sie auf
www.hih-2025.de/veranstaltungen

Digitale Tools

Corona-Warn-App

Die Corona-App der Bundesregierung ist innerhalb der ersten 30 Stunden seit ihrer Veröffentlichung 6,5 Millionen Mal heruntergeladen worden. Die sei „über den Erwartungen“ erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei der gestrigen Eröffnung des Hauptstadtkongress‘ Digital, dem Online-Format des größten deutschen gesundheitspolitischen Kongresses. „Das freut mich sehr“, erklärte der Minister in einer Live-Schaltung per Video-Stream, „das sind sechs Millionen Gründe, warum es dieses Virus jetzt schwerer hat sich auszubreiten. Aber natürlich wollen wir die Zahlen noch weiter erhöhen. Ausschlaggebend sei, dass die App es erlaube, anonyme eventuelle Kontakte mit Infizierten nachzuvollziehen. Bei der Entwicklung der App hätten, so Spahn, Google und Apple etwas von deutschen Ingenieuren gelernt. Es sei „nicht die erste App, aber mit Sicherheit eine der besten, wenn nicht die Beste. Das ist schon ein ziemlich gutes Produkt“.

 

Nachhaltige Entwicklungen auf dem Vormarsch

Die neue Initiative cocos (Corona Component Standards) schafft ein interoperables Ökosystem für alle, die an der digitalen Bekämpfung des Corona-Virus teilnehmen wollen, ob junges, kleines Startup oder großes, etabliertes Unternehmen. Dazu werden interoperable Komponenten zur Verfügung gestellt, sei es zum Thema Körpertemperatur, Symptome oder Laborwerte. Das cocos-Team wächst weiter, veröffentlicht in Kürze seine Governance-Struktur und weitet das Informationsangebot ständig aus, über die Website cocos.team zu erreichen.
Der hih hat bisher einige Webinare mit und über cocos veröffentlicht, zu finden unter Sammlung aller Corona Digital Webinar Videos oder auch etwas technischer bei Kais Nerdige Nachmittage.

 

Online-Geburtsvorbereitungskurse erfreuen sich wachsender Beliebtheit

Selten fühlt frau sich so verletzlich wie in den Monaten einer Schwangerschaft. Ein Geburtsvorbereitungskurs ist ein schönes Ventil, Ängste und absurde Ideen zu teilen – Anbieter von Online-Kursen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Seit März 2019 bietet Keleya den deutschlandweit ersten App-basierten Geburtsvorbereitungskurs an. Ein Gespräch über Nachfragen und Entwicklungen mit Victoria Engelhardt, CEO & Co-Founder von Keleya.

Videosprechstunden-Anbieter verzeichnen eine hohe Steigerung an Nutzungsminuten, wie hat sich die Nutzung Eurer online- Geburtsvorbereitungskurse in den vergangenen Wochen entwickelt?
Die Nachfrage bei den Nutzer:innen hat sich in den vergangenen Wochen in der Tat vervierfacht. Was uns darüber hinaus besonders freut, ist die Aufmerksamkeit und Nachfrage, die wir auch bei Krankenkassen verzeichnen. Waren das vor Corona vor allem Kassen mit Versicherten in strukturschwachen Regionen, sind jetzt auch andere auf uns aufmerksam geworden.

Ihr bietet seit 2019 Online-Kurse an, wie reagiert der Deutsche Hebammenverband e.V. auf Euer Hebammen-freies Angebot?
Erstens sind unsere Kurse nicht Hebammen-frei, sondern in Zusammenarbeit mit Geburtshelfer:innen konzipiert und realisiert; zweitens kooperieren wir in anderen Bereichen bereits mit dem Verband. Das Problem ist ja vor allem, dass es für werdende Eltern je nach Region schwierig ist, eine Hebamme im Einzugsgebiet zu finden bzw. passende Angebote. Unser Kurs ist gerade für die Schwangeren und Paare geeignet, die keinen Kurs finden, oder es aus zeitlichen oder gesundheitlichen Gründen nicht schaffen, einen Kurs bei der Hebamme zu besuchen. Wir bieten einen flexiblen, individualisierbaren, jederzeit abrufbaren, bezahlten Geburtsvorbereitungskurs an, der alle relevanten Module abdeckt und an einigen Stellen auch darüber hinaus geht.

Wie meinst du das?
Wir bieten mit unseren Modulen auch einen Mix an verschiedenen Medien an. Wir haben Videos, Podcasts, Experten-Interviews, Mit-mach-Übungen etc. es ist einfach für jede/n was dabei.

Müssen sich werdende Eltern entscheiden, ob sie Präsenz- oder Online-Kurse besuchen wollen?
Das findet sich gerade. Einige Krankenkassen bezahlen entweder/ oder, andere Kassen erstatten Digitalangebote als Vertiefung. Ich persönlich fände es schön, wenn die Frau am Ende die Wahl hat. 

Hat sich Euer Angebot durch die Pandemie noch mal verändert/ erweitert?
Die Krankenkassen berichten, dass die Nachfrage nach einem solchen Format enorm gestiegen ist. Auch wurden wir gebeten für eine private Krankenversicherung einen Kurs für werdende Väter zu konzipieren, der jetzt am 1. Juli online gehen wird. 
Auch haben wir gemeinsam mit dem Hebammenverband www.ammely.de aufgebaut - eine kostenfreie Online-Plattform, die Hebammenleistungen vermittelt. Hier werden seit Corona sogar Digitale Hebammen-Sprechstunden und Livestream-Kurse vermittelt.

@Patienten

„First Aid Kit“ überzeugt beim Healthcare Hackathon in Kiel

Insgesamt 130 Programmierer in 26 Teams entwickelten beim ersten virtuellen Healthcare Hackathon in Kiel Ideen und Lösungen für die Medizin von morgen. 17 Teams stellten am Ende fertige Produkte vor. Überzeugt hat die Jury das Team um Karlotta Sowinski mit der App „First Aid Kid“. Die App erläutert Kindern und Eltern die Hintergründe einer Krankheit sowie die einzelnen Behandlungsschritte, auch soll die Patientenzufriedenheit bei weniger Personaleinsatz dennoch gesteigert werden. Das Team überzeugte beim Pitch und sicherte sich ein Ticket für das große Finale Mitte Januar 2021, in Berlin. Diese sechs weiteren Lösungen konnten die Jury überzeugen: Imito, Tool zur 3D-Analyse von Hautlymphomen, TH 360, Telemedizin in der hausärztlichen Versorgung, Voice4care, Dokumentation per Sprache und Gesten, VisIT, Erweiterung UKSH App um QR Code Scan bei Besuch im UKSH zu Coronazeiten, EyeScan, App für die diagnostische Darstellung des vorderen Auges, MoinccPlus, 3D Druck eines Körperteils als Interface für die Darstellung der Daten.

 

Caterna bietet kostenlose Online-Sehschulung für Kinder

Aufgrund der aktuellen Pandemielage ist es eine Herausforderung, eine ausreichende Versorgung schwachsichtiger (amblyoper) Kinder zu gewährleisten. Dies gilt besonders auch für Kinder, deren Sehschultermine von Seiten der Augenarztpraxen abgesagt wurden. Es gibt jedoch ein therapeutisches Zeitfenster für die Behandlung der Amblyopie, um eine bleibende Schwachsichtigkeit abzuwenden.
In Kooperation mit der Augenklinik Sulzbach am Knappschaftsklinikum Saar ermöglicht das Potsdamer Unternehmen Caterna nun eine telemedizinische Therapie der Amblyopie. Außerdem stellt Caterna 21 kostenlose Online-Sehschulungen für Kinder zur Verfügung, deren Krankenkasse noch nicht die Kosten für Caterna übernimmt und einen validierten Online-Sehtest, der es ermöglicht den Fortschritt der Sehübungen zu kontrollieren.

GOOD NEWS

Pläne für einen europäischen Gesundheitsdaten-Raum

Anders als in anderen Bereichen habe die europäische Datenschutzgrundverordnung im Gesundheitsbereich bisher nicht für mehr Einheitlichkeit gesorgt, erklärte Ilona Gligor von der EU-Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bei der DMEA sparks. Der European Health Data Space sei jedoch nötig, um den Umgang mit Gesundheitsdaten für Mediziner und Gesundheitsforscher europaweit zu harmonisieren.
Zwar gebe es mit der europäischen Patient Summary und dem europäischen eRezept sowie mit einer in Ansätzen existierenden, virtuellen Telekonsultationsinfrastruktur bei seltenen Erkrankungen erste europäische Gemeinschaftsprojekte. In vielen anderen Bereichen seien aber noch erhebliche Anstrengungen nötig. Der starken Fragmentierung von Inhalten, Zugangswegen und Data-Governance-Strukturen müsse entgegengewirkt werden, sowohl um die medizinische Versorgung zu verbessern als auch um die Forschung voranzubringen. 
Quelle

 

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