Corona-Warn-App
Die Corona-App der Bundesregierung ist innerhalb der ersten 30 Stunden seit ihrer Veröffentlichung 6,5 Millionen Mal heruntergeladen worden. Die sei „über den Erwartungen“ erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei der gestrigen Eröffnung des Hauptstadtkongress‘ Digital, dem Online-Format des größten deutschen gesundheitspolitischen Kongresses. „Das freut mich sehr“, erklärte der Minister in einer Live-Schaltung per Video-Stream, „das sind sechs Millionen Gründe, warum es dieses Virus jetzt schwerer hat sich auszubreiten. Aber natürlich wollen wir die Zahlen noch weiter erhöhen. Ausschlaggebend sei, dass die App es erlaube, anonyme eventuelle Kontakte mit Infizierten nachzuvollziehen. Bei der Entwicklung der App hätten, so Spahn, Google und Apple etwas von deutschen Ingenieuren gelernt. Es sei „nicht die erste App, aber mit Sicherheit eine der besten, wenn nicht die Beste. Das ist schon ein ziemlich gutes Produkt“.
Nachhaltige Entwicklungen auf dem Vormarsch
Die neue Initiative cocos (Corona Component Standards) schafft ein interoperables Ökosystem für alle, die an der digitalen Bekämpfung des Corona-Virus teilnehmen wollen, ob junges, kleines Startup oder großes, etabliertes Unternehmen. Dazu werden interoperable Komponenten zur Verfügung gestellt, sei es zum Thema Körpertemperatur, Symptome oder Laborwerte. Das cocos-Team wächst weiter, veröffentlicht in Kürze seine Governance-Struktur und weitet das Informationsangebot ständig aus, über die Website cocos.team zu erreichen.
Der hih hat bisher einige Webinare mit und über cocos veröffentlicht, zu finden unter Sammlung aller Corona Digital Webinar Videos oder auch etwas technischer bei Kais Nerdige Nachmittage.
Online-Geburtsvorbereitungskurse erfreuen sich wachsender Beliebtheit
Selten fühlt frau sich so verletzlich wie in den Monaten einer Schwangerschaft. Ein Geburtsvorbereitungskurs ist ein schönes Ventil, Ängste und absurde Ideen zu teilen – Anbieter von Online-Kursen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Seit März 2019 bietet Keleya den deutschlandweit ersten App-basierten Geburtsvorbereitungskurs an. Ein Gespräch über Nachfragen und Entwicklungen mit Victoria Engelhardt, CEO & Co-Founder von Keleya.
Videosprechstunden-Anbieter verzeichnen eine hohe Steigerung an Nutzungsminuten, wie hat sich die Nutzung Eurer online- Geburtsvorbereitungskurse in den vergangenen Wochen entwickelt?
Die Nachfrage bei den Nutzer:innen hat sich in den vergangenen Wochen in der Tat vervierfacht. Was uns darüber hinaus besonders freut, ist die Aufmerksamkeit und Nachfrage, die wir auch bei Krankenkassen verzeichnen. Waren das vor Corona vor allem Kassen mit Versicherten in strukturschwachen Regionen, sind jetzt auch andere auf uns aufmerksam geworden.
Ihr bietet seit 2019 Online-Kurse an, wie reagiert der Deutsche Hebammenverband e.V. auf Euer Hebammen-freies Angebot?
Erstens sind unsere Kurse nicht Hebammen-frei, sondern in Zusammenarbeit mit Geburtshelfer:innen konzipiert und realisiert; zweitens kooperieren wir in anderen Bereichen bereits mit dem Verband. Das Problem ist ja vor allem, dass es für werdende Eltern je nach Region schwierig ist, eine Hebamme im Einzugsgebiet zu finden bzw. passende Angebote. Unser Kurs ist gerade für die Schwangeren und Paare geeignet, die keinen Kurs finden, oder es aus zeitlichen oder gesundheitlichen Gründen nicht schaffen, einen Kurs bei der Hebamme zu besuchen. Wir bieten einen flexiblen, individualisierbaren, jederzeit abrufbaren, bezahlten Geburtsvorbereitungskurs an, der alle relevanten Module abdeckt und an einigen Stellen auch darüber hinaus geht.
Wie meinst du das?
Wir bieten mit unseren Modulen auch einen Mix an verschiedenen Medien an. Wir haben Videos, Podcasts, Experten-Interviews, Mit-mach-Übungen etc. es ist einfach für jede/n was dabei.
Müssen sich werdende Eltern entscheiden, ob sie Präsenz- oder Online-Kurse besuchen wollen?
Das findet sich gerade. Einige Krankenkassen bezahlen entweder/ oder, andere Kassen erstatten Digitalangebote als Vertiefung. Ich persönlich fände es schön, wenn die Frau am Ende die Wahl hat.
Hat sich Euer Angebot durch die Pandemie noch mal verändert/ erweitert?
Die Krankenkassen berichten, dass die Nachfrage nach einem solchen Format enorm gestiegen ist. Auch wurden wir gebeten für eine private Krankenversicherung einen Kurs für werdende Väter zu konzipieren, der jetzt am 1. Juli online gehen wird.
Auch haben wir gemeinsam mit dem Hebammenverband www.ammely.de aufgebaut - eine kostenfreie Online-Plattform, die Hebammenleistungen vermittelt. Hier werden seit Corona sogar Digitale Hebammen-Sprechstunden und Livestream-Kurse vermittelt. |